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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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und schleuderte das Feuerzeug auf den Range Rover zu.
    Einen Augenblick später hüllte ein Feuerball den Wagen ein. Jubelnd umklammerte Edie seine Knie. »Oh Gott! Glaubst du, wir schaffen es tatsächlich?«
    Cædmon lächelte schief. »Um es frei nach diesem amerikanischen Typen zu sagen: Wir sind noch nicht erledigt, bis die fette Lady singt.«
    »Ich hab es noch nie geschafft, eine ganze Wagner-Oper durchzustehen.«
    »Ich auch nicht. Aber auf die unwahrscheinliche Möglichkeit hin, dass Sanchez überlebt hat, müssen wir einen sicheren Unterschlupf finden.«
    Eher auf Geschwindigkeit als auf Heimlichkeit bedacht, eilten sie durch das trockene Wintergras davon.

72
    Sie hatten ungefähr eineinhalb Kilometer zurückgelegt, als sie an ein verlassenes Bauernhaus kamen. Seiner heruntergekommenen Erscheinung nach stand das Haus schon seit Jahren leer, denn es fehlten mehr als nur ein paar Fensterscheiben.
    »Und was jetzt?«, fragte Edie, als sie sich auf dem Hof umsah und nichts als ein Durcheinander aus Unkraut und hohem Gras erblickte.
    Cædmon musterte die Umgebung aufmerksam. »Such in dem Haus nach Waffen. Messer, Scheren, was immer du auch in die Finger bekommst. Ich suche in den Außengebäuden nach einem Fahrzeug.«
    »Du weißt, wie man ein Auto kurzschließt?«
    »Theoretisch. Vorausgesetzt ich finde eines.«
    Schnell stellte Edie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange, dann eilte sie zur vorderen Veranda. Die Tür war verzogen, deshalb bedurfte es einiger heftiger Rüttler am Türgriff und einer entschlossenen Schulter, um sie aufzustoßen. Sie ignorierte die Staubmilben, Spinnweben und den starken Geruch nach Schimmel, ließ den Blick durch den Flur wandern und entdeckte einen einsamen Golfschläger, der aus einer großen metallenen Milchkanne ragte. In der Meinung, dass es eine brauchbare Waffe abgab, schnappte sie sich das Achter-Eisen.
    Dann tastete sie sich den dunklen Flur entlang, da der Lichtschalter nichts als ein dumpfes Klicken erzeugte, und fand sich bald in einer primitiven Küche wieder. Das schmierige Fenster über der Spüle ließ genug Licht herein, dass sie das Ungeziefer erkennen konnte, das sich hier ungehindert ausgebreitet hatte. Mehr als eine Schranktür stand offen und Schachteln und Packungen mit Lebensmitteln waren aufgerissen worden. Eine Tüte Zucker und eine Schachtel Salz lagen zerfetzt auf der Küchenzeile.

    Hastig begann sie in der Hoffnung, ein Küchenmesser zu finden, die Schubläden zu öffnen, doch zu ihrer Bestürzung förderte die Suche nichts Tödlicheres als einen Eiskugelportionierer und einen rostigen Dosenöffner zutage.
    Als sie ein altmodisches Telefon an der Wand entdeckte, lief sie hin und schnappte sich den schweren Hörer.
    Verdammt. Tot .
    Als sie den Hörer auflegte, knarrten die Bodenbretter in der Nähe der Tür.
    »Du hast doch wohl nicht geglaubt, dass jemand ein Haus aufgibt und das Telefon angeschlossen lässt?«
    Als sie die Stimme mit dem breiten Akzent hörte, wirbelte Edie auf dem Absatz herum; der Golfschläger entglitt ihren Fingern und fiel klappernd auf den Holzfußboden.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Ihr gegenüber, eine Pistole auf ihre Brust gerichtet, stand Sanchez. Sein Gesicht und die Kleidung waren schwarz vor Ruß, und Blut strömte aus einer gezackten Wunde an der Wange, wo ihm die Autoexplosion die Haut aufgerissen hatte.
    Edie war wie erstarrt.
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt«, sagte sie im Bemühen um eine Ruhe, die sie nicht empfand. Um ihre Hände am Zittern zu hindern, griff sie hinter sich und klammerte sich an der Kante der Küchenzeile fest.
    »Wo ist denn dein rothaariger Loverboy?«
    »Wir wurden bei der Explosion getrennt«, log Edie, da sie wusste, dass Sanchez auf Rache aus war. Die Redewendung Auge um Auge nahm dabei eine völlig neue Bedeutung an.
    Das Geräusch einer Autotür, die zugeschlagen wurde, hallte über den Hof.
    Sanchez spitzte die Ohren, dann zuckte er die Schultern. »Man kann eben kein Auto anlassen, wenn die Batterie leer ist. So’ne Scheiße, was?«

    Während er sprach, bewegte Edie die Hand langsam auf das Salz zu, das sie vorhin auf der Küchenzeile gesehen hatte. »Ja, so’ne Scheiße«, zischte sie und schleuderte ihm eine Handvoll Salz in die offene Wunde in seinem Gesicht.
    Sanchez brüllte laut auf und riss den Kopf herum.
    Hastig stieß Edie sich von der Küchenzeile ab und stürzte den Flur entlang auf die offene Haustüre zu.
    Kaum war sie aus der Tür, prallte sie

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