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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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überrumpelte Südstaatler die Waffe fallen ließ.
    »Verfluchte Scheiße! Ich bring dich …«
    Die Nagelfeile in der Hand, hob Cædmon den Arm. Einen Sekundenbruchteil später spritzte Blut auf das Seitenfenster. Ein großer, roter Rorschach-Klecks. Dann ein grauenerregender Todesschrei.

    Harliss fiel zu Boden, und seine Beine zuckten krampfhaft. Einmal. Zweimal. Dann lag er unheimlich still, die Beine unbeholfen ausgestreckt.
    Cædmon riss sich das Klebeband vom Mund. »Sieh nicht hin!«
    Die Warnung kam eine Sekunde zu spät.
    Entsetzt über die Nagelfeile, die aus der Augenhöhle des auf dem Boden ausgestreckten Mannes ragte, riss Edie sich das Klebeband vom Mund und bespritzte die Rückseite des Vordersitzes mit ihrem Mageninhalt.
    »Schnell! Steig aus dem Auto!«, befahl Cædmon. »Sanchez wird jede Sekunde wieder hier sein.«
    Wie ferngesteuert griff Edie nach dem Türgriff und stolperte ungelenk aus dem Geländewagen. Als sie den Kopf drehte, sah sie, dass Cædmon ausgestiegen war und auf den Boden gekauert nach Harliss’ Waffe suchte.
    Genau in dem Moment durchsiebte ein Kugelhagel den Range Rover.
    Edie schrie und warf sich instinktiv zu Boden. Als sie unter dem Fahrzeug hindurchspähte, sah sie, wie Sanchez ein neues Magazin in die Maschinenpistole rammte, während er auf sie zulief. Sie sah ebenfalls, wie Cædmon Harliss bei den Schultern packte und den leblosen Mann als Schutzschild benutzte.
    Das Rat-a-tat-tat einer weiteren Salve erklang.
    Heftig biss Edie sich auf die geballte Faust und hoffte, betete, dass Cædmon …
    Er erreichte ihre Seite des Range Rovers und ließ sofort die von Kugeln zersiebte Leiche los. Der menschliche Schutzschild hatte ihm ohne Zweifel das Leben gerettet. Hinter die Motorhaube gekauert feuerte er Harliss’ Waffe ab.
    »Such in seinen Taschen nach einem Magazin!«
    Edie kroch zu dem toten Südstaatler hinüber und schob die Hand in seine Jackentasche, dabei zwang sie sich, nicht die Nagelfeile anzusehen, die in seiner Augenhöhle steckte.

    »Alles, was ich habe, sind der GPS-Empfänger und ein Feuerzeug!«, zischte sie Cædmon zu, wobei sie sich fragte, wie lange er ihnen Sanchez noch vom Leib halten konnte. Ein schneller Blick über die Motorhaube verriet ihr, dass der andere Mann eine Schussposition hinter den eingefallenen Überresten einer Ziegelmauer bezogen hatte.
    »Verdammt! Ich habe keine Munition mehr«, murmelte Cædmon und schleuderte die Pistole fort.
    Plötzlich stieg ihr ein sehr bekannter Geruch in die Nase, und als sie nach unten sah, bemerkte sie eine Flüssigkeit, die zu ihren Füßen eine Pfütze bildete. »Oh Gott! Er hat den Benzintank getroffen! Wir müssen hier weg!«
    Cædmon schnappte sich den GPS-Empfänger und das Feuerzeug aus ihrer Hand und schob sie in die Tasche seines Anoraks.
    »Bleib unten!«, flüsterte er und packte sie am Ellbogen. »Wir wollen nicht, dass Sanchez weiß, dass wir abhauen. Hoffentlich bleibt er lange genug in seiner Deckung, damit wir fliehen können.«
    Aber wohin?, fragte Edie sich, denn in jeder Richtung waren nichts als überwucherte Felder zu sehen.
    Sie hatten keine zwanzig Schritte zurückgelegt, als Sanchez das Feuer wieder aufnahm. Cædmon legte ihr eine Hand auf die Schulter und stieß sie zu Boden.
    »Auf den Bauch«, befahl er und warf sich neben sie.
    Seite an Seite lagen sie versteckt im hohen Gras.
    Am ganzen Körper zitternd beobachtete Edie, wie Cædmon das Stück Klebeband, mit dem er geknebelt gewesen war, aus der Jackentasche zog. Zusammen mit Harliss’ silbernem Feuerzeug.
    »Was hast du …«
    »Schhh!«
    Wie gelähmt vor Angst sah Edie zu, wie Cædmon das Feuerzeug anzündete und die blaue Flamme munter hin- und herzüngelte. Dann wickelte er das gebrauchte Klebeband um den Hebel
der Gaszufuhr, damit die Flamme nicht ausging. Edie bemerkte, dass »USMC« auf einer Seite des Feuerzeugs eingraviert war.
    Cædmon legte einen Finger an die Lippen und warnte sie wortlos, leise zu sein, eine Warnung, die völlig unnötig war, da sie vor Angst ohnehin sprachlos war.
    Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete sie Sanchez, wie er von der Mauer fortkroch. Tief gebückt, beide Hände an der Waffe, näherte er sich langsam dem Range Rover.
    Plötzlich erkannte sie, was Cædmon vorhatte, und hielt den Atem an.
    Ohne erkennbare Eile wartete er, bis Sanchez nur noch wenige Schritte vom Geländewagen entfernt war. Dann richtete er sich mit unerschütterlichem Gesichtsausdruck auf die Knie auf, hob den Arm

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