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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers
Autoren: C Palov
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Füße. »Ich bin kein hilfloses Bondgirl, das nur nettes Beiwerk ist. Ich bin deine Partnerin. Und für den Fall, dass du es nicht mitbekommen hast: Ich bin eine absolut gleichwertige und gleichberechtigte Partnerin.«

    Cædmon starrte sie an, außerstande, den Blick von ihren langen Korkenzieherlocken zu lösen, die um ihr gerötetes Gesicht tanzten. Und außerstande, das Bild von ihr unter der erhobenen Spitzhacke zu verdrängen.
    »›Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt‹«, fuhr sie fort. »Matthäus, Kapitel 24. Ein Bibelvers, der Stanford MacFarlane zweifellos sehr am Herzen liegt.«
    »Eine beängstigende Aussicht.«
    »Ja, das ist beängstigend. Und deshalb werde ich mit dir nach Malta fahren. Denn im Gegensatz zu dir verstehe ich MacFarlane und das, woran er glaubt. Fünf Jahre lang wurden mir Ezechiel und seine Endzeitprophezeiungen eingetrichtert.«
    »Nach der heutigen Einführung in die apokalyptischen Überzeugungen sollte ich eigentlich allein zurechtkommen.«
    »Was du gehört hast, war nur die Spitze des Eisbergs. Sieh mich einfach als deine persönliche Expertin für christlichen Fundamentalismus. Außerdem sind wir ein Team. Das waren wir schon von Anfang an. Also, es gibt nichts, was du tun kannst, um mich aufzuhalten, außer mich bewusstlos zu schlagen.«
    »Na schön«, murmelte er.
    Wenn sie sich darüber wunderte, dass er so schnell nachgegeben hatte, dann ließ sie es sich nicht anmerken. »Okay, nachdem wir das geklärt hätten, wie sieht unser Plan aus?«
    »Einfach ausgedrückt, MacFarlane beim Alten Testament zu packen und richtig fest zuzudrücken.«

76
    Tief atmete Cædmon die erfrischende Seeluft ein. Die Hände auf die Reling gestützt, starrte er auf die wogenden blauen Wellen des Mittelmeers, die im fahlgelben Licht des frühen Morgens tanzten. Es war dasselbe Meer, über das Odysseus auf seinem Weg in den Krieg um Troja gesegelt war.
    Neben ihm, die Wangen vom Wind gerötet, stand Edie und atmete ebenfalls tief ein. »Abgesehen von einer Dinnerfahrt auf dem Potomac ist das das erste Mal, dass ich auf einem Schiff bin. Ich glaube, es gefällt mir, auf dem offenen Meer zu sein.« Ein schelmisches Lächeln spielte um ihre Lippen, und sie zwinkerte ihm zu. »Vielleicht war ich in einem früheren Leben eine Piratin, was glaubst du?«
    »Ich glaube, ich wäre lieber in einem Flugzeug hoch über dem Meer«, brummte er. »Zu viele von diesen Fähren sind in den letzten Jahren gesunken. Ganz zu schweigen davon, dass Seereisen eine verdammt langsame Art sind, von Punkt A nach Punkt B zu kommen.« Wobei Punkt A Neapel und Punkt B ihr endgültiges Reiseziel Malta war.
    »Ja, aber mitten im Winter gibt es nur wenige Flüge nach Malta. So kommen wir sogar noch sechs Stunden früher dort an als wenn wir auf den nächstmöglichen Flug gewartet hätten. Also hör auf zu meckern.«
    »Das hab ich in letzter Zeit ziemlich häufig getan, oder?«
    »Verständlicherweise. Du stehst unter sehr viel Stress.«
    Wahrhaftig eine Untertreibung. Schon hatte der alte Verfolgungswahn wieder eingesetzt. Die nagende Angst, dass ein unsichtbarer Feind in den Schatten lauerte. Und Gefahr und Verrat nur einen Herzschlag entfernt waren. Wenn man ihr freien Lauf ließ, dann konnte die Angst schnell zum schlimmsten Feind eines Menschen werden. Gefährlicher als ein Killer mit einer Waffe.

    Durch seine Ausbildung als Geheimagent wusste er, wie es lief – immer bar bezahlen, niemals seinen richtigen Namen verwenden und niemals, niemals zwei Tage hintereinander im selben Bett schlafen. Einfach genug, aber Edies präraffaelitische Schönheit erregte Aufmerksamkeit, wo immer sie hinkamen.
    Es gibt nichts, was du tun kannst, um mich aufzuhalten, außer mich bewusstlos zu schlagen.
    »Du hast zwei richtig tiefe Sorgenfalten zwischen den Augenbrauen. Lust, mir deine Sorgen mitzuteilen?«
    »Ich dachte gerade an die Bundeslade und die armen Typen in Bet-Schemesch«, schwindelte er.
    »Und du hast Angst, wenn wir MacFarlane die Bundeslade abjagen, könnte sie uns in einem Stück verschlucken.«
    »Mach dich ruhig über mich lustig, wenn du willst, aber die Bundeslade wurde einst als Massenvernichtungswaffe benutzt«, antwortete er, immer noch hoffend, dass sie es sich anders überlegen würde.
    »Vor Ewigkeiten. Was bedeutet, dass keiner mehr da ist, der weiß, wie man die antike elektromagnetische Technologie aktiviert, die sie einst mit Energie versorgt
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