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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Darüber hinaus hatten sowohl die ägyptische Barke als auch die Bundeslade den gleichen Zweck: ihre jeweiligen Gottheiten zu beherbergen.«
    Sie runzelte die Brauen. »Aber ich dachte, die Bundeslade war der Aufbewahrungsort für die Zehn Gebote. Wollen Sie damit sagen, dass die Bundeslade eine Art magischer Gott-aus-der-Kiste war, wie in diesem Film Jäger des verlorenen Schatzes ?«
    Erheitert über diese Frage lachte Cædmon glucksend. »So wie die heilige ägyptische Barke die Macht und Majestät von Aton beherbergte, so beherbergte die Bundeslade die Macht und die Herrlichkeit Jehovahs. Und die einzige Möglichkeit, all diese kosmische Macht kontrollieren zu können, bestand darin, dass der Hohepriester sich mit den Steinen des Feuers schützte.«
    Seine Begleiterin hob ihre dampfende Tasse an die Lippen und nahm sich einige Augenblicke Zeit zu verdauen, was er gerade gesagt hatte. Während sie das tat, beobachtete Cædmon die Menschenmenge. Nichts wirkte ungewöhnlich, sein Blick streifte einen Mann, der einen Achtzigjährigen im Rollstuhl schob, einen Gebäudereiniger, der einen gelben Eimer schob, und eine gestresste Mutter, die einen Kinderwagen schob. Flüchtig bemerkte er zwei Jugendliche, das Mädchen mit pinkfarbenen, der Junge mit getigerten Haaren, die in einer leidenschaftlichen Umarmung versunken bei der massiven Glaswand vor dem Wasserfall standen.

    »Okay, wir wissen, was mit dem Brustschild passiert ist: Er wurde von Nebukadnezar beschlagnahmt, in Babylon versteckt und kürzlich wiederentdeckt und aus dem Irak geschmuggelt«, sagte Edie und zog seine Aufmerksamkeit wieder auf die vorliegende Angelegenheit. »Aber was geschah mit der Bundeslade?«
    Ah, eine Frau nach meinem Herzen.
    »Irgendwann nach dem Bau von Salomons berühmtem Tempel verschwindet die Bundeslade aus den Seiten der Bibel. Ob erbeutet, zerstört oder verborgen, ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort ist unbekannt.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Nun ja, ich denke, mich erinnern zu können, dass Sie das Gleiche auch über die Steine des Feuers gesagt haben, aber der Brustschild hat es geschafft, auf mysteriöse Weise aufzutauchen. Und deshalb sind Sie und ich nun in ernsthafter Gefahr.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Cædmon, dass der Gebäudereiniger, der den gelben Eimer schob, sich plötzlich in ihre Richtung gewandt hatte.
    Seltsam, dass der Mann Militärstiefel trug.
    Außerdem war der Mann ein muskelbepackter Goliath. »Er war groß. Richtig groß. Steroidmäßig groß.«
    Als ihm Edies vorherige Beschreibung von Padghams Mörder wieder in den Sinn kam, lief Cædmon ein prickelnder Schauer über den Nacken.
    »Ich fange an, Ihre Einschätzung zu teilen«, murmelte er, die Augen immer noch auf den Riesen geheftet. Der Mann ließ den Wischmop los und griff hinter seinen Rücken.
    In diesem Augenblick sah Cædmon das Aufblitzen eines silbernen Rings.
    Im nächsten Augenblick sah er den dunklen Schatten einer …
    Er kniff die Augen zusammen, und der Gegenstand wurde deutlich.
    Teufel noch mal! Der Mann hatte eine Waffe!

14
    Es blieb keine Zeit zum Nachdenken. Mit einer einzigen kräftigen Bewegung stieß Cædmon den Tisch beiseite, warf sich auf Edie Miller und riss sie beide zu Boden.
    Die Kugel traf den umgestürzten Tisch und prallte an der steinernen Tischplatte ab. Mit seiner weiblichen Begleitung im Schlepptau hechtete Cædmon hinter eine nahe Säule. Die zweite Kugel traf einen metallenen Blumentopf – pling! -, weniger als einen Meter von ihrer Kauerstellung entfernt.
    Eine Frau in der Menge fing wild an zu schreien.
    Ein Mann rief rau: »Er hat eine Waffe!«
    Ein anderer schrie: »Das ist ein verdammter Terrorist!«
    Mehrere andere Menschen stimmten in diese Kakophonie der Angst ein.
    Ohne auf eine dritte Kugel zu warten ging Cædmon in die Offensive. Er streckte den rechten Arm aus und packte einen Servierwagen mit schmutzigem Geschirr, der neben der Säule abgestellt war. Mit mächtigem Schwung schleuderte er den Wagen vorwärts. Teller krachten zu Boden. Ein klirrendes Ablenkungsmanöver.
    Der Schütze hatte die Bewegung bemerkt, wirbelte auf dem Absatz herum und feuerte reflexartig einen dritten Schuss ab. Das Geschoss traf die Glasscheibe vor dem herabstürzenden Wasserfall, und das Glas zerbarst unter der Wucht. Wasser schoss in die Halle.
    Das Chaos wurde schlimmer, Menschen rannten blindlings in alle Richtungen.
    Panzerbrechende Geschosse, dachte Cædmon entsetzt. Das war mit Sicherheit

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