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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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»Läuse wird man mit etwas medizinischem Shampoo wieder los. Wiederauferstehung ist etwas schwieriger zu bewerkstelligen. Genau in diesem Augenblick sucht der Schütze im Museum nach zwei Zielpersonen: einem rothaarigen Typen und einer Frau mit dunklen Locken. Glauben Sie mir. Wir stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten.«
    »Um nicht zu sagen bis über Mund, Nase und Ohren«, murmelte sie, während sie ihre Locken unter den Leinenhut stopfte.
    »Viel besser«, nickte er anerkennend. »Kommen Sie. Wir haben schon lange genug herumgetrödelt.« Er entriegelte die Kabinentür und stieß sie auf.
    Edie starrte ihn an, und ihre Sturheit war einem Ausdruck banger Furcht gewichen.

    »Glauben Sie, dass wir eine Chance haben, hier lebend wieder rauszukommen?«, flüsterte sie.
    Anstatt leere Versprechungen zu machen, die er möglicherweise nicht würde halten können, meinte er nur: »Das werden wir bald genug herausfinden.«

15
    Rumgemurkse.
    Das war es, womit er es hier zu tun hatte, gottverdammtes Rumgemurkse. Er wusste nicht, wie die Sache so total hatte schiefgehen können.
    Boyd Braxton schlüpfte in seinen schwarzen Stehkragenpullover. Der bewusstlose Walter Jefferson lag immer noch ausgestreckt auf dem Fußboden des Lagerraums. Nachdem er das Kleiderbündel aus seinem Versteck geholt hatte, war Boyd in den Lagerraum zurückgekehrt, weil er die Lage auskundschaften musste. Hektisch zerrte er sich seine schwarzen Hosen einfach über die blaue Hose, die er bereits trug. Es war ihm egal, wie er aussah. Er durfte nur nicht wie ein Putzmann aussehen. Zu viele Leute hatten beobachtet, wie ein Putzmann in die Menge feuerte. Er hatte nicht den Funken einer Chance, aus dem Museum rauszukommen, wenn er noch die beknackten Gebäudereinigerklamotten trug.
    Boyd schob das Ka-Bar und die Mark 23 in den Hosenbund. Dann sah er auf seinem Handy nach, das er so programmiert hatte, dass er sofort gewarnt wurde, falls Edie Millers Jeep sich bewegte.
    Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus: Der Jeep parkte immer noch vor dem Eingang.
    Die Schlampe war noch im Museum. Er konnte das wieder hinkriegen. Wo auch immer die Schlampe hinging, er würde ihr folgen.

    Er stieß die Tür des Lagerraums auf und trat über die Schwelle. Die Museumshalle lag direkt vor ihm.
    Schnell machte er sich ein Bild von der Lage. Zersplittertes Glas. Einige umgestürzte Tische. Ein paar zerbrochene Teller. Menschen wateten hektisch durch das Wasser der Kaskade, das alles überschwemmt hatte. Eine schluchzende Frau in einem eng geschnittenen Anzug humpelte, behindert durch ein Paar Stilettos, an Boyd vorbei. Beinahe musste er würgen, denn das Weib stank schlimmer nach Parfüm als eine Hure in Bangkok.
    Er hörte das Geheul von mindestens einem halben Dutzend Polizeisirenen. Jede Sekunde würde es hier vor Bullen wimmeln.
    Zwecklos, noch länger nach dieser Miller zu suchen. Er wusste bereits, dass die Schlampe aus der Halle geflohen war, denn er hatte vorhin gesehen, wie sie mit diesem rothaarigen Bastard auf den Souvenirladen zugelaufen war.
    Wer zum Teufel war der Kerl überhaupt?
    Offenkundig war der Typ ein Profi. Er musste einer sein. Keiner hatte so schnelle Reflexe, es sei denn, er hatte sie trainiert. Vielleicht arbeitete der Hurensohn für eine Strafverfolgungsbehörde. Für wen auch immer er arbeitete, es bedeutete Ärger.
    Boyd ging zu der Stelle, an der die Miller gesessen hatte, und hob ein Blatt Papier vom Fußboden auf.
    »Scheiße!«
    Auf dem durchgeweichten Blatt waren zwei Zeichnungen, eine von dem Artefakt, das er vorhin aus dem Hopkins gestohlen hatte, die andere von dem Jerusalemkreuz, das er, wie jeder andere bei Rosemont Security Consultants, am rechten Ringfinger trug.
    Während er weiter auf das Stück Papier starrte, erblickte er aus den Augenwinkeln ein muslimisches Ehepaar. Die Frau, deren Kopf in einen Hidschab gehüllt war, schob einen Kinderbuggy, und das Kind plärrte sich die Seele aus dem Leib. Wenige Meter von ihm entfernt blieb das Paar stehen, und die Frau sah in den Kinderwagen, wodurch das Kind nur noch lauter schrie.

    Das plärrende Baby im Hinterzimmer würde ihre Position verraten. Im Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite saß ein Scharfschütze, und Dutzende Scheißaraber durchstreiften in Toyota-Pickups die Straßen von Falludschah. Wenn das Balg nicht bald aufhörte zu brüllen, dann würden er und seine Männer am Ende noch ohne Kopf und ohne Eier an einer Straßenlaterne hängen. Totes

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