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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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es, die Schlampe zu töten, die unregistrierte Waffe in den Eimer voll Wasser zu werfen und seinen haarigen Hintern aus dem Gebäude zu schaffen, bevor irgendjemand begriff, was geschehen war.
    Während er seinen Eimer vor sich herschob, konnte Boyd sehen,
dass niemand ihm die geringste Aufmerksamkeit schenkte. Wie er erwartet hatte, war er nur ein großer, blauer Geist.
    Perfekt . Er liebte es, wenn alles glatt lief.
    Denn, Gott steh ihm bei, er wusste, wie es sich anfühlte, wenn der verdammte Boden unter einem nachgab. Wenn man in der Scheiße versinkt, ohne eine rettende Boje in Sicht. So war es damals 2004 gewesen, als er von seinem ersten Einsatz im Irak zurückgekommen war.
    Falludschah . Was für ein verfluchtes Scheißloch.
    Jede Nacht wachte er in kaltem Schweiß gebadet auf. Einmal hatte er tatsächlich ins Bett gepinkelt. Wenn seine Frau Tammy ihn auch nur mit ihrem nackten Bein streifte, saß er kerzengerade im Bett und griff nach seiner M16. Nur, dass er sein Gewehr nicht hatte. Er hatte nicht einmal eine verdammte Handfeuerwaffe. Tammy ließ nicht zu, dass er irgendeine geladene Waffe ins Haus brachte, wegen ihres Babys Ashley. Der sechs Monate alte Säugling schrie die ganze Nacht. Genau wie diese verdammten Kameltreiberbabys in Falludschah. Eines Nachts hielt er Ashleys Gebrüll nach einer Milchzitze nicht länger aus. Konnte das Balg denn nicht einfach die Scheißklappe halten?! Mit jedem ohrenbetäubenden Schrei wurde das Pochen in seinem Schädel lauter. Und immer lauter.
    Und dann wurde alles unheimlich still, nachdem er Ashleys Schreie mit einem Kissen erstickt hatte.
    Genau wie das Baby in Falludschah.
    Ungefähr in diesem Augenblick kam seine Frau ins Zimmer gerannt, sprang ihm auf den Rücken und grub ihm die Zähne in den Hals. Die Schlampe hatte es auf seine Schlagader abgesehen, er hatte keine andere Wahl, als die tollwütige Fotze von seinem Rücken zu schleudern. Sie schlug mit dem Kopf gegen einen Schaukelstuhl, und die Wucht des Aufpralls tötete sie praktisch auf der Stelle. Da er nicht wusste, was er tun sollte, rief er Colonel MacFarlane an. Als wäre er sein eigen Fleisch und Blut, nahm der Colonel alles selbst in die Hand und verschaffte ihm ein wasserdichtes Alibi,
indem er es wie einen missglückten Raubüberfall aussehen ließ. Die örtliche Polizei kaufte ihnen die Story ab. Sogar die Schwachköpfe der Daily News kauften sie ihnen ab. Die Zeitung vermutete, dass die Tat Teil einer Einbruchserie war, die von drogenabhängigen Junkies auf der Suche nach schnellem Bargeld verübt worden war: Kriegsheld von Tragödie heimgesucht.
    Der Colonel sagte das Gleiche. Nur ging er noch einen Schritt weiter. Er sagte, dass Gott verstand, was es bedeutete, ein Krieger zu sein, von einer hart umkämpften Schlacht heimzukehren, nur um das Böse abzuwehren. Colonel Stan MacFarlane war ein großer und guter Mann, und Boyd schuldete ihm etwas. Jede Menge. Nicht nur, weil er ihm den Arsch gerettet hatte, sondern weil er ihm den Weg gezeigt hatte. Weil er ihn in Gottes Schoß geführt hatte. Und als die kleinen Wichser im Pentagon diesen großen und guten Mann aus dem Corps jagten, ging Boyd mit ihm.
    Boyd schob den gelben Eimer vor sich her und suchte die Menge mit den Augen ab. Beim schwachen Geruch von wok-gebratenem Schlitzaugenfraß rümpfte er die Nase.
    Die Schlampe ist hier. Irgendwo in der Menge.
    Er würde sie schon finden. Und wenn er das tat, dann gab es ein Schützenfest wie in einer Kameltreiberbaracke.

13
    »… die Geschichte der Bundeslade ist ein opernhaftes Drama, aufgeführt auf der Bühne des biblischen Heiligen Landes«, fuhr Cædmon in Antwort auf Edie Millers Frage fort.
    »Opernhaft? Denken Sie nicht, dass Sie da etwas zu dick auftragen?«
    »Nicht im Geringsten. Wie Sie zweifellos wissen, war die Bundeslade, oder aron habrit auf Hebräisch, eine verzierte Truhe,
gut über einen Meter lang, einen dreiviertel Meter breit und einen dreiviertel Meter hoch …« Während er sprach, breitete Cædmon die Arme erst in die eine Richtung, dann in die andere aus und zeichnete die Abmessungen in die Luft. »… und mit gehämmertem Gold ausgekleidet. Aber was Sie vielleicht nicht wissen: Die Bundeslade war genauso wie eine ägyptische schreinförmige Barke konstruiert.«
    »Wie diese goldenen Kisten, die ich letztes Jahr auf der Tutanchamun-Ausstellung gesehen habe, richtig?«
    »Sogar bis auf den goldenen Rand an der Oberseite und die geflügelten Figuren, die den Deckel zierten.

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