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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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alles, was ich weiß. Riggins ist ziemlich sicher, dass sie durch den Eingang an der 7th Street entwischt sind.«
    MacFarlane ließ sich von dem Bravurstück des Briten nicht täuschen. Zweifellos hatten Aisquith und diese Miller sich irgendwo verkrochen und versuchten, ihre nächsten Schritte auszuknobeln. Sie hatten Angst und wussten nicht, wem sie vertrauen konnten. Er hatte dieses Misstrauen sorgfältig geschürt, als er mit der Frau gesprochen hatte. Die Schweinerei im Hopkins-Museum
war sauber beseitigt und das Fiasko in der National Gallery of Art einem schurkischen Terroristen zugeschrieben worden. Doch all das würde sich ändern, wenn Miss Miller bei der Polizei eine Aussage machte.
    Verächtlich warf er das Buch zur Seite. Es gibt einen besonderen Ort in der Hölle für Menschen, die die Lehren des einen, wahren Gottes lästern. Bald genug würde der ehemalige Geheimagent und nun Pseudohistoriker erfahren, was wahrer Schrecken bedeutete. Aisquith spielte mit einem Feuer, das er nicht mehr löschen konnte.
    Während die Sekunden stumm verstrichen, starrte Boyd Braxton ihn wortlos an, mit einem Ausdruck auf dem breiten Gesicht, als flehe er: »Helfen Sie mir, ich bin am Ertrinken!« Es erinnerte den Colonel wieder an die Nacht, in der der Gunny seine Frau und sein Kind ermordet hatte. Ein Fehler, begangen in einem Augenblick unkontrollierter Wut. MacFarlane hatte dieses verhängnisvolle Ereignis genutzt, um den schluchzenden, babygesichtigen Gunnery Sergeant Gott nahezubringen. Indem er dem Mann, der nun vor ihm stand, das Versprechen gegeben hatte, ihn nie im Stich zu lassen, hatte er in jener Nacht eine gute Tat vollbracht.
    Nachdem Stanford MacFarlane nun seine Standpauke beendet hatte, deutete er auf den Parkettboden. »Auf die Knie, Junge. Es ist an der Zeit, den Allmächtigen um Vergebung anzuflehen.«
    Mit einem Ausdruck der Erleichterung im Gesicht fiel Braxton gehorsam auf die Knie und beugte das Haupt zum Gebet. Als MacFarlane auf ihn herabsah, konnte er die Narben sehen, die den Schädel seines Untergebenen kreuz und quer überzogen. Diese Narben, Andenken an das Leben eines Sünders, stammten zweifellos von einer zerbrochenen Bierflasche, die mit Braxtons Kopf in Kontakt gekommen war.
    MacFarlane trat etwas zurück, um dem anderen Mann genug Raum zu geben, seinen Frieden mit Gott zu machen, und ging zu einer Kiste auf der anderen Seite des Zimmers, in der die Steine des Feuers verpackt und zum Transport bereitlagen. Den Brustschild
zu beschaffen war nur der Auftakt zu einer weit größeren Operation gewesen. Ein Mittel zum Zweck. Der Zweck war die Auslöschung aller Perversion, aller Zügellosigkeit.
    Wie das alte Ägypten, so wandelte auch Amerika auf dem Pfad der Verdammnis, denn die Welt heute war nicht anders als in den Tagen des Pharao. Plage um Plage hatte die gottlosen Heiden heimgesucht, und keiner von ihnen war gegen sie gefeit gewesen, mit Ausnahme des gottesfürchtigen Moses und seiner Hebräer. Und nun würde diese Epoche Gottes Macht erleben wie niemals zuvor. Sein schreckliches flinkes Schwert würde herniedersausen auf die falschen Propheten, die Wohlfühl-Fernseh-Seelenklempner, die Erfolgsgurus. Jene, die die Warnungen der Propheten des Alten Testaments nicht befolgten, würden aus erster Hand erfahren, wie Gott die Sünder richtete.
    Amerika war von Gottes Wort, wie es von den Propheten niedergeschrieben worden war, abgewichen, und die Nation musste die Tugend der Buße wiederaufleben lassen, denn es blieb nur noch wenig Zeit. Eine Kurskorrektur war nötig. Heilige Krieger waren nötig.
    MacFarlane ging hinüber zu der gerahmten Weltkarte, die hinter seinem Schreibtisch hing. Er starrte auf Washington, D.C., dann richtete er den Blick nach Osten. Auf Jerusalem.
    »Oh, heilige Stadt Zion, Gottes glitzerndes Juwel«, murmelte er. »Gott sagte, der Tempel solle wiederaufgebaut werden … und so soll es auch sein.« Mit neuer Kraft kehrte er der Landkarte den Rücken. »Erhebe dich, Junge, und fang an, dich wie der Mann Gottes zu benehmen, der du bist.«
    Als Braxton sich wieder hochstemmte, kam eine körperlose Stimme aus der Gegensprechanlage. »Eliot Hopkins wurde eben ins Wartezimmer gebracht, Sir.«
    Zufrieden wandte MacFarlane sich an seinen Untergebenen. »Führen Sie den Museumsdirektor in mein Büro. Und heißen Sie ihn bei Rosemont herzlich willkommen.«

23
    »Wie kommt es, dass Sie so viel über Moses und seine ägyptischen Wurzeln wissen?«, fragte Edie, während sie

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