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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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bist
dir über deine neue Verantwortung im Klaren.“

23.
    „Die Altersbestimmung ergibt“, erläuterte InMori,
„dass die Insel vor etwa eintausendzweihundert
hiesigen Jahren – wahrscheinlich durch ein heftiges Beben
in den oberen Schichten des Planeten – untergegangen ist.
Und das stimmt mit…“
    „… dem Zeitraum überein, in dem die OZEANA eins
verscholl!“ unterbrach und ergänzte eifrig AusUbtali.
„So ist es“, bestätigte InMori. „Es ist dies das letzte Glied
in der Kette. Wenn es nach den Funden, die wir bislang
gemacht haben, noch eines Beweises bedurft hätte, das ist
er.“
„Aber das Schiff, die OZEANA selbst – müsste noch
vorhanden, zu finden sein. In dem kurzen Zeitraum
verrottet es nicht. Zerschellt oder explodiert kann es nicht
sein, das hätte keiner überlebt“, warf VomWerko ein.
„Sie haben es – verarbeitet!“, trumpfte InMori auf. Und
sie legte dar: „Die Teile einer Kuppel – wie wir sie in den
Städten der Okzidentalen auf Bauwerken gesehen und hier
in Trümmern vorgefunden haben – sind zweifelsfrei aus der
Legierung, aus der noch heute unsere Schiffe gebaut
werden. Und das stimmt wiederum mit den Beschreibungen
überein: Eine hohe, weithin im Sonnenlicht gleißende
Kuppel soll die Residenz der Herrschenden gekrönt haben.
Die Fundamente auf dem Meeresgrund zeugen von solch
mächtigen Bauten.“
InMori ließ ein Bild entstehen, senkte ihren Zeiger hinein
und erläuterte: „Hier, das könnte der Palast gewesen sein.“
Sie umriss deutliche geometrische Gebilde. „Und so könnte
die gesamte Wohn- und Regierungsstätte ausgesehen
haben:“ Sie projizierte ein virtuelles Bild einer riesigen
Siedlung mit meist mehrstöckigen Prachtbauten,
metallverkleideten Dächern und Türmen, dominiert von
einer strahlenden Riesenkuppel, die aus einem von hohen
Säulen getragenen Dach weit in den Himmel ragte. Auf
Simsen und Brüstungen von Terrassen standen als Schmuck
weiße Statuen; kunstvolle Reliefs verzierten die Wände der
Häuser.
Durch die Versammelten ging ein Raunen, gebannt
starrten sie auf das Hologramm.
„Aufgefunden haben wir – die Beteiligten wissen es –
zum Beispiel diese beiden Figuren, Teile dieser Dächer und
der Kuppel, das Relief, etliche Trümmer prächtiger Säulen
und Gemäuer.“ Rasch ließ InMori den Lichtpunkt über die
genannten Objekte im Bild gleiten. „Aber auch“, fuhr sie
fort, „ – und das sollte uns sicher machen, dass wir es
tatsächlich mit unseren Vorfahren von der OZEANA eins
zu tun haben
– Akkumulatoren und Teile von
Sonnenkollektoren. Ausgehen müssen wir natürlich davon,
lediglich Bruchstücke zu finden. Es ist zu vermuten, dass
weitere Beben und in deren Gefolge gewaltige Sturzfluten
das meiste, insbesondere die leichteren Teile, zum Beispiel
die aus Kunststoffen, hinweggetragen, verschüttet oder
zerstört haben. Ich jedenfalls schließe jeden Zweifel an der
Authentizität dieser Rückschlüsse aus. Und weitere Funde
werden diese Aussage erhärten!“
Die meisten der an der Aktion OZEANA Beteiligten
befanden sich in der Messe des Landers I, der in eine kleine
unzugängliche Bucht unmittelbar am Meer umgesetzt
worden war. InMori trug mit Eifer zusammenfassend vor,
was in den vergangenen vier Tagen erkundet und geborgen
wurde.
VonEtali ruhte in der Mulde; sie folgte dem Vortrag
oberflächlich, ihre Gedanken kreisten ständig um die Frage:
Was soll aus dem Angefangenen werden, und welche Rolle
musste oder sollte sie sich beimessen?
Nur einmal hatte AmUlzo bislang mit ihr gesprochen und
da lediglich Belangloses, keineswegs etwas, das sich auf
den Knaben in Batham bezog. Aus einer Andeutung konnte
sie entnehmen, dass seine Gespräche zwischen dem
Mutterschiff und der Basis über die allgemeine Frequenz
liefen, die für jedermann zugänglich sei.
AusGarmi und VonEtali hatten sich verständigt,
abwechselnd das Umfeld der Schützlinge zu beobachten,
und bislang ließ sich nichts feststellen, was zur Besorgnis
Anlass gegeben hätte. Noch funktionierten die in den
Körpern Miriams und Jussups implantierten Minisender.
Wenn sich jedoch etwas Problembehaftetes ereignen würde,
wäre sicher ein Eingreifen vor Ort vonnöten.
Für die beiden Frauen – so hatten sie sich abgesprochen –
kam natürlich nicht in Betracht, die vier manipulierten
erwachsenen Menschen und insbesondere nicht deren
initiierte Nachkommen ihrem Schicksal zu überlassen,
wenngleich, davon waren sie mittlerweile überzeugt, die
Menschlein auch

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