Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
fassen.
Nein, wirklich nicht!
Da hatte er zwei Leute nach oben geschickt, um eine Weibsperson zu verhaften - und der Erfolg?
Die beiden Polizisten hatten sich telefonisch gemeldet und jämmer lich um Hilfe gebeten, weil die besagte Weibsperson sich nicht verhaften ließ, sondern ihrerseits diese beiden Idioten einge sperrt hatte. Überhaupt - alles Idioten rings um ihn herum. Er sagte es ja immer! Er, Achilles Papadopoulos, hatte natürlich sofort geschaltet und in dem jungen Weib, das sich gerade an ihm vorbei schleichen wollte, die Verbrecherin erkannt. Und dann war das geschehen, was allem die Krone aufsetzte. Sie ging - es war unglaublich!!! – sie ging trotz seiner eindeutigen Rufe weiter. Ja, sie lief noch viel schneller als vorhin. So ein Luder!
Natürlich würde sie nicht weit kommen. Lächerlich! Diese schmächtige Person mit dem vielen Gepäck wollte ihm, dem Su perkommissar Achilles Papadopou los, dem Spit zen sportler, entkommen!
Grimmig setzte er sich in Bewegung.
Er brauchte sich gar nicht sonderlich anzustren gen, um ihr immer näher zu kommen, und er hatte sie beina he erreicht, als sie irgend jemandem etwas in einer für Achilles unverständlichen Spra che zu rief. Es klang wie: „Petäh! Chilphä!“
Der Ruf galt vermutlich einem jungen Mann, den Achilles erst jetzt bemerkte und der gerade aus einem Taxi stieg. Achilles scherte sich nicht um ihn. Er erreichte diese verfluchte Sabine Müller und hielt sie am Arm fest. Während sie verzweifelt versuch te, sich von ihm loszumachen, schrie sie wieder ihr „Petäh!“.
Ganz plötzlich war der junge Mann da.
Achilles sah seine Faust auf sich zukommen, spürte sie an seinem Kinn - dann wurde es so merkwürdig dunkel um ihn. Das letzte, was er merkte, war, dass seine Beine nachgaben. Das allerletzte war eine furchtbare Angst, dass er mit dem Kopf aufs Pfla ster aufschlagen würde, aber bevor es so weit war, war er völlig weggetreten und merkte gar nichts mehr - - -
Eine Lücke in seinem Leben. Tausend Jahre Dunkel heit. Keine Ahnung, was inzwischen um ihn herum geschah.
Dann - langsame Rückkehr ins Leben, weil man ihm Wasser ins Gesicht goss. Der Portier des Hotels beugte sich über ihn. „Sind sie wieder da?“
Achilles ließ sich Zeit mit der Antwort und schaute um sich; er lag auf der Straße vor dem Hotel. Das verdammte Weibsbild und ihr dreimal verdammter Kumpan waren nicht mehr zu sehen. Das einzi ge, was sie hinterlassen hatten, war der Schmerz an seinem Kinn. Noch halb benebelt rieb er sich die Stelle, wo der Faustschlag ihn getroffen hat te, und dabei fiel ihm seine Angst ein, mit dem Kopf aufs Pflaster aufzuschlagen. Mit seinem Kopf schien jedoch alles in Ordnung zu sein. Wenigstens spürte er nichts.
„Wo sind die beiden?“ fragte er und bewies damit, dass ein soeben aus einer Ohnmacht Erwachter nicht immer „Wo bin ich?“ fragen musste. Gleichzeitig mit seiner Frage erhob er sich, fühlte sich aber noch ein wenig taumelig, so dass der Portier hinzu sprang, um ihm zu helfen.
„Wer?“, fragte der Portier.
„Mann! Sind sie immer so begriffsstutzig? Die beiden. Die Frau, die ich verfolgt habe, und der Mann, der mich niedergeschlagen hat.“
„Niedergeschlagen? Die sind mit einem Taxi weg.“
„Wohin? Wie ist die Nummer des Taxis?“, tobte Achilles. Er war jetzt wieder voll da.
Der Portier zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen?“
„Ääääh - ba!“ Die Urtöne, die Achilles ausstieß, drückten trefflich seine ganze Verachtung über so viel Unfähigkeit aus. „Was haben sie überhaupt gesehen?“
„Einen Mann und eine Frau. Das war die Frau, hinter der sie hergelaufen sind. Als ich heraus kam, waren sie, Herr Kommissar, gerade dabei, umzufallen, und sie hätten sich bestimmt ganz böse weh getan, wenn die beiden sie nicht aufgefangen und vorsichtig hingelegt hätten. Was war denn eigentlich los? Ich dachte, sie wären zu schnell gelaufen oder ihnen wäre schlecht geworden. Mei nem Schwager ist das auch 'mal passiert, dann hat sich herausgestellt, dass er einen Herzinfarkt hatte! Aber sie sagten ja, man hätte sie niedergeschlagen. Nein! Was es alles gibt! Soll ich einen Arzt holen?“
Achilles begann nachzuforschen und nach Zeugen zu suchen, aber niemand hatte gesehen, wie man ihn niedergeschlagen hatte. Der Portier war erst nach dem Schlag - Achilles rieb sich wieder das Kinn, der Bursche hatte verdammt gut getroffen - herausgekommen. Das machte die Sache aber nicht besser. Wütend sah er
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