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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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dieser Ruine ja für die Katz'.“
    „Nicht ganz“, meinte Peter. „Immerhin ist das ja die gleiche Gegend, und die Situation ist doch durchaus ähnlich.“
    „Dr. Schwarz hat sein Herz für die Geschichte dieses Landes entdeckt“, sagte Sabine. „Wir haben beide festgestellt, dass wir da viel zu wenig wis sen.“
    „Da sind sie nicht die einzigen“, sagte Sokrates. „Was weiß man außerhalb Griechenlands schon über unsere Geschichte? Bruchstückhaftes Wissen über die Antike, dann über beinahe zweitausend Jahre gar nichts, und von der neuesten Geschichte auch nur wenig, und zwar über die letzten Jahre - ungefähr seit der Zeit der Obristen. Habe ich recht?“
    „Ich glaube ja“, sagte Sabine.
    „Bestimmt“, sagte Peter. „Was war zum Beispiel hier, als wie unser Mittelalter hatten?“
    „Gehen wir besser noch ein wenig weiter zurück“, meinte Sokrates. „Vielleicht sogar bis zu Alexan der dem Großen, der ungefähr 350 Jahre vor Chri stus in wenigen Jahren ein Weltreich eroberte und als der Begründer des Hellenismus gilt. Athen war damals glanzvoller Mittelpunkt, aber nur für etwa 40 Jahre. Dann ist es ein unbedeutendes Dorf gewesen, bis es im 19. Jahrhundert zur Haupt stadt gemacht wurde.“
    „Nein!“
    „Doch! Das ist eben eine der Tatsachen, die kaum jemand kennt. Das glanzvolle antike Griechenland hat gar nicht so lange existiert.“
    „Und wie ging es weiter? Wir waren bei Alexander.“
    „Ach ja! Richtig! Alexanders Reich ging im römischen Reich auf, das ungefähr 400 Jahre nach Christus geteilt wurde. Griechenland gehörte zum östlichen Teil, dem Byzantinischen Reich.“
    „Byzanz ist das heutige Istanbul?“, fragte Sabine.
    Sokrates lächelte. „Wir Griechen mögen den Namen Istanbul nicht. Für uns heißt die Stadt Konstanti nopel. Nach Konstantin dem Großen, der sie so nannte, als er sie 330 nach Christus zur Haupt stadt des Byzantinischen Reiches machte. Kein Reich hat jemals so lange bestanden. Erst gegen 1450 wurde es zerstört, als Konstantinopel von den Türken erobert wurde. Seitdem nennen die es Istanbul.“
    „Die Türken haben also das Byzantinische Reich zerstört.“
    „Es war ein altes Reich und schon verrottet. Der Angriff des Islams begann im Prinzip schon gegen 630, als Mohammed diese Reli gion gründete. Hundert Jahre später hatten die Araber schon Jerusalem, Nordafrika und Spanien erobert und begannen, auch das Byzantinische Reich zu bedrängen, das ihnen aber viele Jahrhunderte lang Widerstand leistete.“
    „Die Zeit der Kreuzzüge, wo man das heilige Land den Ungläubigen entreißen wollte.“
    „Richtig. Aber weiter: Ab 1450 war der größte Teil von Griechenland unter türkischer Herrschaft, und das blieb so bis zum 25. März 1821. Das ist ein Datum, das jeder Grieche in der Schule lernt. Es gilt als der Beginn der Befreiungskriege.“
    „Und der übrige Teil von Griechenland?“
    „Welcher übrige Teil?“
    „Sie sagte, der größte Teil von Griechenland war unter türkischer Herrschaft.“
    „Ach so. Westgriechenland, da wo ich zu Hause bin, geriet im 15. Jahrhundert nicht unter türkische Herrschaft, sondern unter die der Venezianer. Venedig war damals eine bedeutende Seemacht.“
    „Sie stammen aus Westgriechenland?“
    „Aus Ithaka, der Insel des Odysseus. Dort bin ich geboren.“
    „Sind sie vielleicht ein Nachkomme von Odysseus?“, fragte Sabine mit leuchtenden Augen.
    Sokrates schmunzelte. „Sicherlich. Alle Leute in Ithaka stammen in direkter Linie von Odysseus ab.“
    „Und wie ging das weiter?“, wollte Peter wissen. „Ich meine, mit dem Befreiungskrieg 1821.“
    „Ach, das läpperte sich so dahin. Die europäi schen Großmächte waren plötzlich an uns interes siert und schickten uns einen König. Athen wurde damals Hauptstadt und entsprechend ausgebaut. Wir hatten eine konstitutionelle Monar chie, viel Bürokratie und viel Korruption. Dann kamen im Jahre 1967 die Obristen, seit 1974 haben wir unsere Republik und hoffen, dass es dabei bleibt.“
    „Dann ist unser Wissen von der Griechischen Ge schichte gar nicht so schlecht“, meinte Sabine. „Zwischen der Antike und dem jetzigen Griechenland gab es eben kein Griechenland.“
    „Nur die Griechen gab es immer, und das Land“, korrigierte Sokrates.“
    „Natürlich“, stimmte sie zu. „Und es ist ein wunder bares Land. Ich fühle mich so wohl hier.“
    „Das ist ein sehr eindrucksvoller Abend, den ich wohl niemals vergessen werde“, mischte Peter sich in die

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