Sämtliche Werke
sage Ihnen den schönsten Dank für Ihren freundschaftlichen Glückwunsch. Morgen hoffe ich von Ihnen zu hören, daß die Musen Ihnen in Jena günstiger als mir gewesen .
Ich erhielt heute von Rochlitz aus Leipzig einen kläglichen Erinnerungsbrief wegen seiner Zauberflöte. Er wartet auf eine Zeile Antwort von Ihnen, was das Schicksal dieses Werkes sei, und erbittet sich das Manuscript zurück.
Leben Sie recht wohl. Ich freue mich Sie morgen wieder zu sehen.
Sch.
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822. An Schiller.
Da es wohl Zeit sein möchte daß wir einander wieder einmal sähen, so komme ich, wenn es Ihnen recht ist, heute Abend um Sieben mit dem Wagen Sie abzuholen.
Haben Sie besondere Neigung zur Redoute, so soll Ihnen nach dem Abendessen das Fuhrwerk auch dazu bereit stehen.
Weimar am 27. November 1801.
G.
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823. An Goethe.
(Weimar, 14. December 1801.)
Ich glaube, daß wir jetzt auf gutem Wege sind. Das Fieber hat sich ganz gelegt und die schlimmen Zufälle sind bei meiner Frau auch verschwunden. Mit den Kindern ist alles bis jetzt gut abgelaufen. So hoffe ich also mit einer schlimmen Woche wegzukommen.
Wenn Sie für August nichts fürchten, so wäre es für meinen Carl eine große Freude, ihn zu sehen.
Haben Sie selbst keine Scheu vor der Krankheit und mögen nach Tische eine Stunde ausfahren, so machte mir’s große Freude, Sie zu begleiten und einen Augenblick wieder zu sehen. Auch würde mir die frische Luft gut thun, denn ich habe nun fünf Tage bloß im Lazareth gelebt.
Sch.
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824. An Schiller.
Indem ich mich erkundige wie es mit den Ihrigen steht, schicke ich den Aufsatz über die Kunstausstellung, der leider zu einem großen Volum anwächst; doch macht gegenwärtiges etwa Dreiviertel vom Ganzen aus. Das letzte Viertel das noch bevorsteht, bezieht sich auf die nächste Preisaufgabe und die künftige Einrichtung überhaupt.
Mögen Sie wohl die Gefälligkeit haben beim Lesen einen Bleistift in die Hand zu nehmen und, was Ihnen beifällt, an der Seite zu notiren. Einen Theil der Handschrift habe ich, wie Sie sehen werden, noch gar nicht corrigirt und ich gehe überhaupt das Ganze noch einmal durch.
Am Ende von Langers Lucretia fehlt noch die Darstellung was man denn eigentlich auf dem Bilde sehe.
Leben Sie recht wohl und halten Sie sich gut, bis das allgemeine Uebel sich von Ihnen und unsern Freunden zurückzieht.
Weimar am 15. December 1801.
G.
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825. An Goethe.
(Weimar, 15. December 1801.)
Ich habe das Manuscript heute mit aller Besonnenheit durchlesen und wüßte nichts davon oder dazu zu thun; wegen der kleinen Weglassung, wovon Sie gestern sprachen, bin ich noch Ihrer Meinung. Sie finden an einigen Stellen Striche mit dem Bleistift; sie betreffen bloß den Ausdruck, den ich, wie ich schon gestern erinnerte, wo möglich von allem was nicht die allgemeine Sprache ist, befreiet wünschte, da der Aufsatz an die eigentliche Lesermasse des ungeweihten Publicums adressirt wird.
Mit meinen Kranken bessert es sich zusehends. Ich sehe Sie vielleicht morgen, wenn uns das Wetter begünstigt entweder im Freien, oder Abends in der Komödie. Leben Sie recht wohl.
Sch.
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826. An Schiller.
Mir ist herzlich leid Sie bei dem kleinen Feste nicht zu sehen. Auf eine oder die andre Weise sehen wir uns bald. Möchten Sie bald völlig genesen!
G.
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1802
827. An Goethe.
(Weimar den 1. Januar 1802.)
Lassen Sie uns das neue Jahr mit den alten Gesinnungen und mit guter Hoffnung eröffnen.
Es that mir sehr leid, daß ich den gestrigen Abend versäumen mußte; aber so kurz mein neulicher Anfall von Fieber und Cholera war, so hart hat er mich angegriffen, und die Schwäche die er zurückließ hat alle meine Krämpfe wieder rege gemacht.
Doch geht es jetzt viel besser und ich hoffe, der morgenden Vorstellung beiwohnen zu können. Haben Sie die Güte mir den Euripides, wenn Sie ihn jetzt nicht brauchen, wenigstens den Band, welcher Jon enthält, zu schicken. Er wird mir, da ich heute nichts anders unternehmen kann, eine angenehme Beschäftigung geben, und mir das morgende Stück geläufiger machen.
Sch.
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828. An Schiller
Wir haben Sie gestern sehr vermißt und um so mehr Ihre Abwesenheit bedauert, da wir denken mußten, daß Sie sich nicht ganz wohl befinden.
Ich wünsche daß Sie morgen der Vorstellung beiwohnen können.
Hier schicke ich den verlangten Theil des Euripides; es ist recht gut daß Sie das Original lesen, ich habe es dießmal noch nicht angesehen, ich hoffe die
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