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Sämtliche Werke

Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Wolfgang von Goethe
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mein Schloss! Sogleich! Du sollst sie abreisen sehn, und mir’s dann melden.
    Franz .
    Soll geschehen, wie Ihr befehlt.
    Weislingen .
    Sag’ ihr, sie soll wollen. (Zum Boten.) Führt uns nun den nächsten und besten Weg.
    Bote .
    Wir müssen umziehen. Die Wasser sind von den entsetzlichen Regen alle ausgetreten.
    (Jagsthausen.)
    Elisabeth. Lerse.
    Lerse .
    Tröstet Euch, gnädige Frau!
    Elisabeth .
    Ach Lerse, die Tränen stunden ihm in den Augen, wie er Abschied von mir nahm. Es ist grausam, grausam!
    Lerse .
    Er wird zurückkehren.
    Elisabeth .
    Es ist nicht das. Wenn er auszog, rühmlichen Sieg zu erwerben, da war mir’s nicht weh ums Herz. Ich freute mich auf seine Rückkunft, vor der mir jetzt bang ist.
    Lerse .
    Ein so edler Mann –
    Elisabeth .
    Nenn’ ihn nicht so, das macht neu Elend. Die Bösewichter! Sie drohten, ihn zu ermorden und sein Schloss anzuzünden. – Wenn er wiederkommen wird – ich seh’ ihn finster, finster. Seine Feinde werden lügenhafte Klagartikel schmieden, und er wird nicht sagen können: Nein!
    Lerse .
    Er wird und kann.
    Elisabeth .
    Er hat seinen Bann gebrochen. Sag Nein!
    Lerse .
    Nein! Er wurde gezwungen. Wo ist der Grund ihn zu verdammen?
    Elisabeth .
    Die Bosheit sucht keine Gründe, nur Ursachen. Er hat sich zu Rebellen, Missetätern, Mördern gesellt, ist an ihrer Spitze gezogen. Sage Nein!
    Lerse .
    Lasst ab, Euch zuquälen und mich. Haben sie ihm nicht feierlich zugesagt, keine Tathandlung mehr zu unternehmen, wie die bei Weinsberg? Hört’ ich sie nicht selbst halbreuig sagen: Wenn’s nicht geschehen wär’, geschäh’s vielleicht nie? Müssten nicht Fürsten und Herrn ihm Dank wissen, wenn er freiwillig Führer eines unbändigen Volks geworden wäre, um ihrer Raserei Einhalt zu tun und so viel Menschen und Besitztümer zu schonen?
    Elisabeth .
    Du bist ein liebevoller Advokat. – Wenn sie ihn gefangen nähmen, als Rebell behandelten, und sein graues Haupt – Lerse, ich möchte von Sinnen kommen.
    Lerse .
    Sende ihrem Körper Schlaf, lieber Vater der Menschen, wenn Du ihrer Seele keinen Trost geben willst!
    Elisabeth .
    Georg hat versprochen, Nachricht zu bringen. Er wird auch nicht dürfen, wie er will. Sie sind ärger als gefangen. Ich weiß, man bewacht sie wie Feinde. Der gute Georg! Er wollte nicht von seinem Herrn weichen.
    Lerse .
    Das Herz blutete mir, wie er mich von sich schickte. Wenn Ihr nicht meiner Hilfe bedürftet, alle Gefahren des schmählichsten Todes sollten mich nicht von ihm getrennt haben.
    Elisabeth .
    Ich weiß nicht, wo Sickingen ist. Wenn ich nur Marien einen Boten schicken könnte.
    Lerse .
    Schreibt nur, ich will dafür sorgen. (Ab.)
    (Bei einem Dorf.)
    Götz. Georg.
    Götz .
    Geschwind zu Pferde, Georg! Ich sehe Miltenberg brennen. Halten sie so den Vertrag! Reit’ hin, sag’ ihnen die Meinung. Die Mordbrenner! Ich sage mich von ihnen los. Sie sollen einen Zigeuner zum Hauptmann machen, nicht mich. Geschwind, Georg. (Georg ab.) Wollt’ ich wäre tausend Meilen davon und läg’ im tiefsten Turm, der in der Türkei steht. Könnt’ ich mit Ehren von ihnen kommen! Ich fahr’ ihnen alle Tag durch den sinn, sag’ ihnen die bittersten Wahrheiten, dass sie mein müde werden und mich erlassen sollen.
    Ein Unbekannter.
    Unbekannter .
    Gott grüß’ Euch, sehr edler Herr.
    Götz .
    Gott dank’ Euch. Was bringt Ihr? Euern Namen?
    Unbekannter .
    Der tut nichts zur Sache. Ich komme, Euch zu sagen, dass Euer Kopf in Gefahr ist. Die Anführer sind müde sich von euch so harte Worte geben zu lassen, haben beschlossen, Euch aus dem Weg zu räumen. Mäßigt Euch oder seht zu entwischen, und Gott geleit’ Euch. (Ab.)
    Götz .
    Auf diese Art Dein Leben zu lassen, Götz, und so zu enden! Es sei drum! So ist mein Tod der Welt das sicherste Zeichen, dass ich nichts Gemeines mit den Hunden gehabt habe.
    Einige Bauern.
    Erster Bauer .
    Herr, Herr! Sie sind geschlagen, sie sind gefangen.
    Götz .
    Wer?
    Zweiter Bauer .
    Die Miltenberg verbrannt haben. Es zog sich ein Bündischer Trupp hinter dem Berg hervor und überfiel sie auf einmal.
    Götz .
    Sie erwartet ihr Lohn. – O Georg! Georg! – Sie haben ihn mit den Bösewichtern gefangen – Mein Georg! Mein Georg! –
    Anführer kommen.
    Link .
    Auf, Herr Hauptmann, auf! Es ist nicht Säumens Zeit. Der Feind ist in der Nähe und mächtig.
    Götz .
    Wer verbrannte Miltenberg?
    Metzler .
    Wenn Ihr Umstände machen wollt, so wird man Euch weisen, wie man keine macht.
    Kohl .
    Sorgt für unsere Haut und

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