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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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verstorbenen Mr. McCloskey zugestoßen ist. Gibt’s da irgendwas, das Sie dem bisherigen Kenntnisstand, der im übrigen gleich null ist, hinzufügen möchten?«
    »Nein, Chief, nichts.«
    »Okay«, sagte er, dann nahm er noch einen Schluck Kaffee. Als er die Tasse absetzte, war sie leer. Er hielt sie Skopek hin, ohne ihn dabei anzusehen, und Skopek nahm sie und stellte sie auf den Tisch, an dem Ramp saß. »Wenn Sie mich fragen, hat er’s nicht anders verdient. Aber ich gehe der Sache trotzdem nach, aus Gefälligkeit gegenüber L.A. Ich habe Sie also gefragt, und das war’s.« Ich nickte.
    Er fragte: »Wie sieht’s denn sonst so aus? Wie geht’s der kleinen Melissa?«
    »Gut, Chief.«
    »Na, wunderbar.« Pause, Rauchkringel. »Irgendeine Ahnung, wer den Haushalt führen wird?«
    »Da bin ich überfragt, Chief.«
    »Nun«, sagte er, »wir waren gerade dort, und eine Anwältin sprach mit dem Mädchen, eine Anwältin aus einem Büro von der Westside. Ich weiß nicht, inwieweit sie über Erfahrung mit dieser Gegend hier bei uns verfügt.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Glenn Anger ist ein guter Mann«, sagte er, »ist hier aufgewachsen, kenne ihn seit Jahren.« Ich sagte nichts.
    »Na«, sagte er, »ich muß los - keinen Augenblick Ruhe.« Zu Ramp: »Passen Sie auf sich auf, Don. Rufen Sie an, wenn Sie irgend etwas brauchen. Eine Menge Leute drücken Ihnen die Däumchen, Leute, die wieder Ihre T-Bone-Steaks und New York Primes und FM. auf dem Grill riechen möchten.« Er zwinkerte Ramp zu. Ramp rührte sich nicht.
    Nachdem Chickering und Skopek gegangen waren, fragte ich: »F.M.?«
    »Filet Mignon«, sagte Milo. »Wir hatten gerade ‘ne nette kleine Diskussion über Steaks, kurz bevor du hereingekommen bist. Der Chief ist ein Kenner. Er kauft die abgepackten Steaks aus Omaha.«
    Ich warf einen Blick zu Ramp hinüber, der sich noch immer nicht gerührt hatte. »Hat er mitdiskutiert?« fragte ich sehr leise.
    Milo stellte seine Kaffeetasse auf die Bar. Der zerbrochene Spiegel mit dem Sankt-Pauli-Mädchen war fort, statt dessen die nackte weiße Wand.
    »Nein«, sagte er. »Er hat überhaupt nicht viel getan, außer Bourbon genuckelt.«
    »Was ist mit Nyquist?«
    »Kein Wort von ihm gehört, nicht, daß er von irgendwem gesucht würde.«
    »Warum hat denn das LAPD Chickering hergeschickt?«
    »Damit sie in San Labrador niemanden zu stören brauchen und trotzdem sagen können, daß sie ihre Arbeit getan haben.«
    »Hatte Chickering irgendwas Neues über McCloskey zu berichten?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wie hat Ramp reagiert, als er es gehört hat?«
    »Er hat Chickering angestarrt und dann einen Riesenschluck Turkey genommen.«
    »War er nicht überrascht, daß McCloskey tot ist?«
    »Vielleicht ein bißchen, es ist schwer zu sagen. Er nimmt nicht mehr viel wahr, ist nicht gerade hart im Nehmen.«
    »Außer er spielt uns was vor.«
    Milo zuckte die Achseln, hob die Kaffeetasse hoch, stellte sie wieder hin. »Don«, rief er durch den Raum, »kann ich irgendwas für Sie tun?«
    Aus der Nische kam erst gar keine Reaktion, dann ein langes, langsames Kopfschütteln Ramps.
    »Also«, sagte Milo und sprach wieder leise, »warst du in West-Hollywood?«
    »Ja, laß uns draußen reden.«
    Wir beide gingen auf den Parkplatz hinaus.
    Ich fragte: »Ist der Mann hier irgendwo, der den Laden beobachten soll?«
    »Geschäftsgeheimnis«, sagte er und lächelte. Dann: »In diesem Augenblick nicht, aber wenn er da wäre, würdest du ihn nicht bemerken, glaube mir.«
    Ich erzählte ihm, was ich über Kathy Moriarty und Eileen Wagner erfahren hatte.
    »Okay«, sagte er, »deine Gabney-Theorie sieht schon viel besser aus. Sie haben wahrscheinlich in Boston ein Ding gedreht, die Leute da drüben haben es gemerkt; deshalb sind sie hierher gekommen, um weitere Dinger zu drehen.«
    »Das ist noch nicht alles«, sagte ich. »Eileen Wagner war es, die mich Gina empfohlen hat. Ein paar Jahre später ist sie tot, in Boston, die Gabneys gehen weg aus Boston, und kurz darauf behandeln sie Gina.«
    »Deutet denn irgendwas in Moriartys Zeitungsausschnitt über den Tod Wagners auf etwas anderes als Selbstmord?«
    Ich gab ihm den Ausschnitt.
    Er las ihn und sagte: »Klingt nicht so, als ob irgend jemand sich näher damit befaßt hat. Und wenn es zu einer Untersuchung gekommen wäre, hätte Moriarty dann nicht die Zeitungsberichte darüber auch aufgehoben?«
    »Schätze ja«, sagte ich, »aber es muß doch irgendeine Beziehung da sein, etwas, das

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