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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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das sagen wollte. Seitdem sind wir Freunde.« Er schnüffelte an einem hellrosa Gewächs, das einen kugelförmigen Kopf durch den Bodendecker steckte. »Es zeigte sich, dass die Neugier gegenseitig war. Pyn und Pryrr finden meine Erscheinung, wie sie es formulieren, ›unvorsteeellbar undisziiiipliniert‹.«
    Walker lehnte sich mit angewinkelten Knien und aufgestützten Handflächen zurück und beobachtete, wie ein Miniaturelefant, der sich mit einer Schar Flamingos gekreuzt hatte, gemütlich an ihnen vorbeischlenderte. »Ich frage mich, was sie über mich gedacht haben?«
    »Frag sie«, riet ihm George. »Sie sind nicht scheu. Sehr wenige hier sind scheu. Aber das verliert sich meistens, nachdem sie ein paar Monate nur mit sich allein in ihrem Gehege verbracht haben.«
    »Monate?« Walker blickte den Hund scharf an. »Manche dieser Wesen sind seit Monaten hier?«
    Der Hund nieste und zog sich von dem rosa Gewächs zurück. »Das hat man mir erzählt. Einige, mit denen ich geredet habe, sind länger als ein Jahr hier. Dividiere das durch die Anzahl der Welten, die von der Mannigfaltigkeit der verschleppten Individuen, die du hier siehst, repräsentiert werden, und es wird klar, dass unsere Freunde, die Vilenjji, nicht nur wissen, wie man große Strecken zurücklegt, sondern auch ziemlich fleißig waren.«
    »Aber warum das alles?« Mit einer weiten Handbewegung umfasste Walker das Große Gehege und den Kranz der kleineren Habitate. »Warum sammeln sie Lebewesen von so vielen verschiedenen Welten? Nur, um sie zu studieren?«
    »Wie schon gesagt: Ich weiß es nicht. Vielleicht weiß es jemand von unseren Mitinsassen. Wenn das der Fall ist, bin ich ihm allerdings noch nicht begegnet.«
    »Irgendjemand muss es wissen«, murmelte Walker nachdenklich. »Und wenn auch nur von den Vilenjji.«
    »Na klar, die Vilenjji«, prustete George. »Unsere ach so redseligen Gastgeber.«
    »Du hast erzählt, dass du mit ihnen gesprochen hast.« Walkers Tonfall war milde anklagend.
    »Ein paar Mal, ja. Kurz. Ungefähr alles, was ich aus ihnen herausbekommen habe, weißt du schon. Sie können verdammt zugeknöpft sein.«
    Im Laufe der folgenden Wochen lernte Walker noch andere Mitgefangene kennen. Manche waren freundlich und offen, andere scheu, einige wenige vehement ungesellig. Letztere versuchte er zu meiden, wenngleich keiner sich wirklich feindselig benahm. Jedenfalls nicht wie ein Tripodaner, wie ein ständig depressiver Halorier ihm gegenüber bemerkte. Vom Volumen her rangierten sie vom einzelnen elefantenartigen Zerak, den er erstmals von dem kleinen Hügel aus gesehen hatte, bis zu dem Trio truthahngroßer Eremot mit dem komischen Watschelgang, deren Fell die Farbe wechseln konnte. Manche waren von Natur aus so intelligent wie Menschen. Andere, wie George, hatten den Vilenjji-Hirnschub erhalten und nach und nach zu kommunizieren gelernt. Es schien seltsam, dass keines der Wesen merklich intelligenter sein sollte als ein zunehmend niedergeschlagener Rohstoffmakler aus Chicago, Illinois.
    »Vielleicht können sie keinen fangen, der schlauer ist«, schlug George vor, als Walker das Thema anschnitt. »Oder vielleicht haben sie Angst, es zu versuchen. Oder andere Betrachtungen halten sie zurück. Wir wissen es nicht. Genau genommen wissen wir gar nichts, Marc.«
    »Ich weiß, dass ich hier rauskommen werde!«, gab er trotzig zurück. Aber tief im Inneren wusste er es besser.
    Seine Isolation wie auch sein Schicksal wurden ihm eines Tages eindringlich vor Augen geführt, ebenso wie jedem anderen, der zu diesem Zeitpunkt zufällig durch das Große Gehege streifte. Gerade war noch alles wie immer: Man streifte umher, führte Gespräche oder war in stille Kontemplation versunken, manche spielten selbst ausgedachte Interspezies-Spiele. Und plötzlich war der künstliche Himmel einer leicht gewölbten Transparenz gewichen. Mit dem Himmel verschwand auch das Licht, sodass man plötzlich im Dunkeln stand oder saß oder lag oder schwebte. Die Dunkelheit war jedoch nicht vollkommen. Es gab etwas Licht. Als sich seine überraschten Augen angepasst hatten, entdeckte Walker dessen Quelle.
    Sterne.
    Tausende. Wahrscheinlich Millionen, aber er konnte nur Tausende sehen. Aber das war vollauf genug: Sie schienen wie strahlende Gischt durch die jetzt transparente Decke. In allen Farben des Regenbogens, wie auf schwarzem Samt verstreute Juwelen, leuchteten sie in ihrer galaktischen Erhabenheit durch die kristallklare Decke des Großen Geheges. Ob

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