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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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anrief, also hob sie ab und drückte auf den Lautsprecherknopf. „Hallo, Ben. Was gibt es?“
    „Hör zu, Priscilla, wir haben ein Problem mit deiner Mutter, um das wir uns umgehend kümmern müssen.“
    Sie seufzte. „Ich hatte mir schon gedacht, dass es übertrieben wäre zu hoffen, dass mein Album jetzt auch Platin bekommt.“ Und – hatte sie nicht geahnt, dass es wieder schlechte Nachrichten waren?
    „Oh, das wird auch noch passieren – wahrscheinlich eher früher als später, wenn ich mir deine Verkaufszahlen so ansehe“, versicherte er ihr in seinem nüchternen Neuengland-Akzent. „Aber das ist gerade leider nicht unser Thema.“
    „Was hat sie denn diesmal angestellt?“
    „Sie hat eine unautorisierte Biographie über dich verkauft.“ Er zögerte kurz, dann fügte er hinzu: „Der Arbeitstitel lautet Undankbares Kind.“
    Ausnahmsweise war diesmal nicht Schmerz das erste Gefühl, das sie bei diesem neuerlichen Verrat ihrer Mutter empfand. Es war pure Wut. „Danke für die Information. Ich werde mich darum kümmern“, sagte sie kühl und beendete ohne weitere Konversation das Gespräch. Dann, beinahe wutschnaubend, tippte sie die Nummer ihrer Mutter in ihr Handy ein.
    Da entwand ihr eine braun gebrannte Hand das Telefon und legte auf. „Hey!“ Sie wirbelte herum und funkelte aufgebracht Jared an. „Was denkst du dir eigentlich?“
    „Ich weiß nicht, was deine Mutter diesmal angestellt hat, aber ich sehe, dass du hyperventilierst. Atme lieber erst ein paarmal ruhig durch, bevor du sie anrufst.“
    Am liebsten hätte sie ihn angefaucht, dass er sich gefälligst um seine eigenen Sachen kümmern und ihr das Telefon wiedergeben solle. Aber er hatte recht. Ihre Mutter wusste besser als irgendjemand sonst, wie sie P.J. verunsichern oder zur Weißglut bringen konnte. Diesmal war sie eindeutig zu weit gegangen, und P.J. wollte mit aller Macht verhindern, dass ihre Mutter auf ihre Kosten zu Ruhm und Reichtum kam. Doch dazu musste sie kühl und sachlich bleiben können. Sie atmete also einige Male tief durch und schüttelte nach etwa einer Minute ihre Hände aus, um ganz locker zu werden. „Also gut. Gib mir mein Handy wieder.“
    Er musterte sie eingehend. „Bist du sicher?“
    „Ja.“
    „Willst du erst darüber reden?“
    „Da gibt es nichts zu reden. Das war Ben, der angerufen hat. Mama hat eine Enthüllungsbiografle über mich verkauft, die bestimmt von vorn bis hinten mit Lügen gefüllt ist. Der Titel lautet Undankbares Kind.“ Sie atmete wieder tief durch, weil sie sich schrecklich verletzt fühlte und wusste, dass dieser Schmerz trotz all der Wut ihr Selbstvertrauen auffressen würde, wenn sie nicht aufpasste. „Nun werde ich wohl ein Wörtchen mit ihr reden müssen.“
    „Du könntest dir eine Menge Kummer ersparen, wenn du das alles gleich mit ihrer Agentin besprichst.“
    Es war ein vernünftiges Argument, und einen Moment lang war sie tatsächlich versucht, darauf einzugehen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Das klingt verlockend, aber nein.“ Sich persönlich mit ihrer Mutter auseinanderzusetzen war die erwachsene, reife Lösung – doch bevor sie sich selbst für diese heldenhafte Entscheidung auf die Schulter klopfen konnte, platzte es doch aus ihr heraus:
    „Undankbares Kind, Jared? Undankbares Kind? Mein ganzes Leben lang habe ich all ihren Bockmist geschluckt, aber jetzt habe ich die Nase gestrichen voll. Diesmal hat sie es zu weit getrieben. Wenn ich ihr nicht ein für alle Mal Grenzen setze, wird ihr immer wieder etwas einfallen, womit sie schnelles Geld machen kann, und du kannst darauf wetten, dass jedes Mal ich diejenige bin, die zu Schaden kommt. Ich bin es endgültig leid!“
    Er reichte ihr das Mobiltelefon.
    P.J. tippte auf Wiederwahl und musste sich erneut ermahnen, ruhig zu bleiben, sobald sie den Klingelton hörte.
    Am anderen Ende wurde abgenommen. „Hallo?“, sagte Jodeen.
    P.J. stand für eine Mikrosekunde wie erstarrt, dann antwortete sie: „Hallo, Mama.“
    „Sieh mal einer an! Wenn das nicht unser kleiner Countrystar ist“, erwiderte ihre Mutter. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du dich herablässt, mit mir zu sprechen. Was kann ich für dich tun, kleine Missy?“
    Ihr Ton war genau derselbe wie in P.J.s Kindheit, wenn Jodeen zum Ausdruck bringen wollte, dass ihre Tochter viel zu unwichtig war, um Zeit mit ihr zu vergeuden. P.J. war jedes Mal zutiefst erschüttert gewesen und unfähig, sich zu wehren. Diesmal aber konnte sie überraschenderweise

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