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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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ausschließlich sie selbst verantwortlich war. Schon seit Monaten, das wurde ihr jetzt bewußt, braute sich da etwas zusammen. Und am liebsten hätte sie zweierlei zugleich getan: in wilder Flucht davonstürzen, in wildem Angriff voranpreschen.
    »Ich bin mir nicht sicher, was ich vorhabe.« Keine Zeit für Scherze. Für Scherze viel zu spät.
    »Ich möchte dieses Zimmer nicht betreten.«
    »Was du nicht sagst.« Kurze Pause. »Und warum nicht?«
    Sie zögerte. »Du weißt, wie ich dieses Zimmer verwenden wollte.« Sie hielt ihm den Schwarzen Peter hin.
    Er ging auf ihr Spiel nicht ein. »Lassen wir solche Albernheiten, Donna. Komm herein und mach die Tür hinter dir zu. Du
kannst doch keine Erinnerungen haben an etwas, das in dieser Weise nie existiert hat.«
    »Meine Kinder haben existiert!«
    »Und sie existieren noch! Wenn es in diesem Zimmer irgendwelche >Geister< gibt, Donna, dann stehen sie in deinen Schuhen!«
    Donna spürte, wie sich der Zorn in ihr zu stauen begann. Und dieser Zorn war es auch, der sie gleichsam vor sich her schob und die Tür hinter ihr schloß. Sie blickte sich im Zimmer um. Es war ziemlich groß. Regale voller Bücher, zwei gleichartige Liegen und ein langer, niedriger Tisch. »Wie wär’s mit ein wenig Klartext, Herr Doktor?«
    »Muß ich’s dir wirklich vorbuchstabieren, Donna?«
    »Ja, mußt du wirklich.«
    »Du hast keine Ahnung, worauf ich hinauswill?«
    »Hör auf, in Rätseln zu sprechen, verdammt noch mal. Du bist es doch, der reden will!«
    Mel setzte sich in Bewegung. Ging zornig auf und ab. »Ich begreife immer noch nicht, weshalb du so wütend bist«, fuhr Donna fort, und eigentlich sprach sie nur, um ihn nicht zum Reden kommen zu lassen. »Ich bin doch mitgekommen zu deiner blöden Party, oder? Wo ich dann beobachten durfte, wie du spätestens nach einer Stunde so richtig in Aktion warst – um mit jedem greifbaren weiblichen Wesen zu flirten. Bis du dich dann am Schluß ausschließlich deiner Rothaarigen widmetest, der mit dem dicken Busen. Ich meinerseits habe mich auf keinen der verfügbaren Herren gestürzt. Habe dir keine peinliche Szene bereitet.«
    »Oh, nein, du hast dich absolut korrekt verhalten! Du hast mich zu der Party begleitet. Du hast zu Rod und Bessie >Hallo< gesagt. Mag sogar sein, daß du gelächelt hast. Ich bin mir da nicht sicher – könnte sich um reines Wunschdenken meinerseits handeln. Mehr hast du allerdings auch nicht getan
– außer alle drei Minuten einen Blick auf deine Armbanduhr zu werfen.«
    »So nach und nach werden das für mich richtig altvertraute Töne«, unterbrach Donna. »Und in einer Minute wirst du mir sicher erklären wollen, es sei samt und sonders meine Schuld, daß du dich so verhalten hast...«
    »Nein!« Mit der Wucht eines Hammerschlags knallte die Antwort zwischen beide. »Ich habe dir bereits gesagt, daß ich ausschließlich selbst für mein Verhalten verantwortlich bin. Und wenn du’s wirklich wissen willst – mein Verhalten heut abend kotzt mich an. Ich habe Menschen benutzt. Es ist lange her, seit ich Menschen so schamlos benutzt habe.«
    »Highschool«, erklärte Donna kurz. »Du hast mir’s erzählt.«
    »Ich kapiere jetzt, wieso es für mich so wichtig war, daß wir zu dieser Party fuhren. Sicher, ich meinte, es sei notwendig, daß wir beide mal von zu Hause fortkämen. Aber das war nicht der Hauptgrund. Der Hauptgrund für mich bestand darin, eben der Szene aus dem Wege zu gehen, die wir jetzt haben – wenigstens für ein paar Minuten oder für ein paar Stunden. Doch es klappte nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Allzu lange schon hatte sich’s in mir aufgestaut. Und wenn es nicht auf die eine Weise hervorbrach, dann auf die andere. Und so verwandelte sich der Dr. Mel Segal urplötzlich in einen höchst begehrenswerten Dr. Mel Segal. Auf der Party heute abend gab’s wohl keine einzige Frau, die nicht meinen Arm um sich gespürt hätte. Und ein paar davon reagierten durchaus. An der Rothaarigen war durchaus mehr dran als nur ein Paar üppige Titten, und es ist eine sehr einfache Sache...« Er brach ab, schluckte kurz; bewegte sich dann langsam um den Tisch herum. Donna beobachtete ihn, wortlos. »Ich hab ihn mal gehabt«, fuhr er fort, »ja, ich erinnere mich noch.« Er legte eine Pause ein, der Wirkung halber. »Einen Sinn für Humor«, ergänzte er. »Einen Sinn für Komik, selbst wenn rundum so ziemlich alles in die Brüche ging.« Er hob beide Arme
empor, als müsse er sich ergeben, weil ein

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