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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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»Ich liebe dich.« Und sie starrte auf seinen Mund, wartete auf eine Antwort.
    »Ist okay«, erwiderte er und löste einen der im Genick verschränkten Arme aus der starren Haltung und streckte ihn ihr entgegen: das unverkennbare Zeichen, daß er ihr nun doch vergab und sie sich ihm nähern durfte. Sie schmiegte sich in den Halbkreis, den der Arm bildete, und lehnte sich gegen seinen Brustkorb. Während er zerstreut ihren Rücken streichelte, ließ sie eine Hand an seinem Körper auf und ab gleiten.
    »Warum machst du’s mir nur so schwer?« fragte er leise. Und irgendwo tief in ihr begann, noch halberstickt, jene Stimme zu schreien, nein, zu kreischen.

7
    »Du hast sie diesmal anders zubereitet als sonst«, sagte er.
    »Aber woher denn. Ich bereite Schafhirten-Pastete immer gleich zu.«
    »Nein, stimmt nicht. Irgend etwas ist anders. Ich kann’s schmecken.«
    »Nichts ist anders. Das sagst du jedesmal.«
    »Ist ja auch jedesmal anders.«
    »Sie ist genauso, wie ich sie immer mache. Gefällt sie dir nicht?«
    »Ach, es geht. Nicht so dick wie gewöhnlich.«
    Er stand vom Tisch auf.
    »Wo willst du hin?«
    Er öffnete die Schranktür unter dem Spülstein.
    »Was suchst du da?«

    Er steckte seine Hand in den Müllbeutel.
    »Dachte ich’s mir doch«, sagte er triumphierend und förderte eine leere Büchse Tomatensauce zutage.
    »Was hast du dir gedacht?« fragte Donna, und ihr war nur allzu deutlich bewußt, daß sie mit einer wenig »erbaulichen« Antwort rechnen mußte.
    »Tomatensauce. Wenn ich mich richtig erinnere, verlangt das Rezept Tomatenmark.«
    »Nein, Tomatensauce«, behauptete sie gereizt. »Kommst du nun wieder an den Tisch, bevor alles kalt wird?«
    »Laß mich mal einen Blick ins Kochbuch werfen.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Kann ich nicht einen kurzen Blick ins Kochbuch werfen? Wer sagt denn, daß ich dir nicht glaube? Guter Gott, Donna. Bist ein wenig paranoid, wie?«
    Donna legte ihre Gabel aus der Hand und stand auf. »Du weißt genau – wenn ich so etwas zu dir sagen würde, wärst du außer dir.« Sie langte in das Regal oberhalb des Telefons, wo sie ihre diversen Kochbücher aufbewahrte, und zog den zerfledderten Band hervor: Noch eine Portion, bitte .
    Er nahm das Buch entgegen und seufzte hörbar. »Du willst doch nicht etwa Streit anfangen, bloß weil ich darum gebeten habe, einen Blick in das Kochbuch werfen zu dürfen.«
    Unwillkürlich blickte sie an sich hinab, ließ die Augen über ihren gewaltigen Bauch gleiten. Das Baby könne jetzt jederzeit kommen, hatte der Arzt gesagt. Bis zum errechneten Datum waren es nur noch zwei Wochen, und dabei handelte es sich im Grunde auch nur um eine möglichst präzise Kalkulation. »Nein, ich will nichts anfangen, überhaupt nichts.«
    »Wie lautet die genaue Bezeichnung?« fragte er.
    »Hamburger Schafhirten-Pastete«, antwortete sie und ging zum Küchentisch zurück, um sich zu setzen. »Und sie wird dir kalt.«

    Er überflog die Liste der Zutaten. »Nun, du hast recht. Tomatensauce steht hier.«
    »Danke.«
    Er stellte das Buch ins Regal zurück. »Ich habe immer gedacht, du hättest Tomatenmark verwendet.«
    »Tu ich normalerweise auch«, sagte sie – und hätte sich im selben Augenblick am liebsten die Zunge abgebissen. Sofort ruckte sein Kopf herum, starrte er sie an. Ruhig fuhr sie fort: »Irrtümlich habe ich einmal Tomatenmark verwendet, und als du sagtest, es schmecke dir...«
    »...hast du’s prompt geändert.«
    »Nein. Ich habe auch weiterhin Mark verwendet. Außer heute. Ich hatte keines, und deshalb nahm ich Tomatensauce.«
    »Und warum hast du mir gesagt, du habest nichts geändert?«
    »Weil ich hoffte, eben diese Art von ›Konversation‹ vermeiden zu können.«
    »Nun, zu dieser ›Konversation‹ wäre es überhaupt nicht gekommen, wenn du mir gleich die Wahrheit gesagt hättest. Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen, weißt du. Ich habe sofort geschmeckt, daß irgendwas anders ist.«
    »Nun, für mich schmeckt’s gleich.«
    »Aber nicht für mich! Ja, ich wußte sofort, daß irgend etwas anders war.«
    »Müssen wir dieses Gespräch fortführen? Wenn du mich fragst – das klingt genauso wie einer dieser Dialoge aus einem Werbespot. Aber nein, das ist niemals die berühmte Weltmarke XYZ, sondern...«, spöttelte sie, »sondern...«
    »Geht dein sarkastisches Mundwerk schon wieder mit dir durch?«
    »Ach, hör doch auf, Victor. Mußt du aus jeder Ameise denn immer gleich einen Elefanten machen?«
    »Den Elefanten

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