Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
Vom Netzwerk:
Annie.
    Donna holte tief Luft. »Natürlich«, sagte sie. »Ist ja schließlich deine Party, nicht wahr? Möchte wirklich mal wissen, was mit Victor ist.«
    »Also dann los!« sagte Mel und gab Annie, die sofort hinausrannte, einen Klaps aufs Hinterteil. »Tut mir leid, Liebling, aber es wäre wirklich nicht fair, sie noch länger warten zu lassen.«
    »Oh, das ist schon in Ordnung.« Donna schwieg einen Augenblick. »Meinst du, es könnte ihnen etwas zugestoßen sein?«
    »Nein, ich bin sicher, daß ihnen nichts zugestoßen ist. Wahrscheinlich hat Victor mit ihnen irgendeinen Ausflug gemacht – und es nicht geschafft, rechtzeitig zurückzukehren.«
    »Ja, so wird’s wohl sein.«
    »Komm, sehen wir uns den großen Künstler Armando an.«

    Um halb sechs waren die jungen Gäste sämtlich verschwunden, und Annie schien vollauf damit beschäftigt, ihre Geschenke zu sichten.
    Mel, Susan und Donna saßen bequem in Mels Wohnzimmer bei einem Cocktail.
    »Also, ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll«, sagte Donna nervös. »Soll ich hierbleiben und warten, ob Victor vielleicht doch noch auftaucht – oder soll ich nach Hause zurückkehren?«
    »Wie läuft denn das gewöhnlich?« fragte Susan.
    »Nun, gewöhnlich bringt er die Kinder zwischen sechs und halb sieben zurück.«
    »Zu deinem Haus?«
    »O ja. Hierher kommt er nie.«
    »Und wieso hätte er heute damit anfangen sollen?«
    Donna spürte die Übelkeit im Magen. »Ich muß zusehen, daß ich nach Hause komme.«
    Mel erhob sich. »Ich fahre dich.«
    »Nein«, sagte Donna. Sie war gleichfalls aufgestanden. »Du hast Annie versprochen, mit ihr heute abend ›Krieg der Sterne< anzusehen. Susan kann mich fahren.«
    Schon stand Susan auf den Füßen, leerte rasch noch ihren Drink, sprach in Mels Richtung. »Klar doch. Ich bleibe bei ihr, bis Victor die Kinder nach Hause bringt.«
    Nach etlichen Minuten gab Mel widerstrebend nach. »Willst du ihn nicht anrufen, bevor er losfährt?«
    »Nein!« sagte Donna, und ihre Stimme klang viel lauter, als sie das eigentlich wollte. Annie drehte den Kopf und blickte in ihre Richtung. »Oh, Entschuldigung«, fuhr Donna fort und versuchte, ihre Stimme zu dämpfen, der aufsteigenden Panik zum Trotz. Was, um Gottes willen, fürchtete sie eigentlich? »Ich möchte ihn einfach nicht belästigen. In letzter Zeit ist zwischen uns alles so gut gelaufen, und er könnte verärgert reagieren, wenn er glaubt, daß ich ihm sozusagen im Genick sitze. Er soll nicht
das Gefühl haben – ich meine, er hat sich in letzter Zeit so sehr geändert...«
    »Donna, was hast du?« fragte Mel. Sekundenlang herrschte ein erstarrtes Schweigen.
    »Menschen ändern sich nicht«, murmelte Donna wie gelähmt. »Wovon sprichst du?« fragte Susan.
    »Menschen ändern sich nicht. Das habe ich vorhin zu dir gesagt, erinnerst du dich? Nein, Victor hat sich nicht geändert.« Verstört bewegte sie sich hin und her. Ihre Augen schienen in eine Leere zu starren. »Mein Gott, er hat sich überhaupt nicht geändert. Ich weiß es, ich kann’s fühlen. Mel, mein Gott, Mel, Victor hat sich nicht im geringsten geändert!«
    Susan versuchte, Donna zum Sofa zu drängen. »Komm, Donna, setz dich einen Augenblick.«
    »Nein!« Donna schob Susan zurück. Noch immer wirkten ihre Augen sehr starr. Doch sie sahen Victor, und in ihren Ohren klang der Satz, den er zu Sharon gesagt hatte: »Sag Mami Goodbye.« Und sie wiederholte: »Nein!«
    »Schon gut«, sagte Mel mahnend zu Susan. Er blickte zu Donna. »Ich werde Victor anrufen«, erklärte er.
    »Er ist nicht da!« rief Donna, und die entsetzliche Angst, die sie schon den ganzen Nachmittag gequält hatte, artikulierte sich plötzlich. »Er ist nicht da, ich weiß es. Er ist fort. Mit meinen Kindern.«
    »Papi«, begann Annie, die sich inzwischen genähert hatte. Ihre Stimme klang bedrückt, ängstlich. »Papi...«
    »Augenblick, Liebes«, sagte Mel und blickte dann wieder zu Donna. »Schau, Donna, es hat keinen Sinn, daß wir hier herumstehen und uns Sorgen machen. Fahren wir hin und überzeugen wir uns.«
    »Hin – wohin?«
    »Zu Victor.«
    »Du kannst nicht fort«, widersprach Donna, wie in eine fixe
Idee verkrallt. »Du hast Annie doch versprochen, mit ihr diesen Film...
    »Der Scheißfilm kann warten.« Mel blickte zu Annie. »Habe ich nicht recht?«
    »Klar«, sagte Annie, gleichzeitig geängstigt und enttäuscht.
    »Der Scheißfilm kann warten.«
    »Braves Mädchen«, lobte er und wuschelte ihr Haar. »Susan, würde es dir

Weitere Kostenlose Bücher