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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Adam auf dem Klo hockt
oder so was. Du weißt ja, was für Dauersitzungen der da abhalten kann.«
    »Vielleicht solltest du anrufen.«
    »Zehn Minuten, okay? Wenn sie in zehn Minuten nicht hier sind, rufe ich an.«
    »Okay, ich werde mit Annie reden.«
    Donna sah ihm nach, während er zu seinem Töchterchen ging. Sie lächelte zufrieden. Konnte sie nicht wirklich von Glück sagen? Ein wunderbarer Mann, ein prachtvolles Mädchen – und beide waren in sie vernarrt. Sie blickte zur verödeten Geburtstagstafel, wo man auf den Tellern noch irgendwelche Reste sah. Was das junge Volk jetzt interessierte, war etwas ganz anderes: die rauhen Klänge von The Village People, ein Geburtstagsgeschenk für Annie von einem ihrer kleinen Freunde. So etwas schenkt man heutzutage also Achtjährigen, dachte sie, während sie ihren Blick über die diversen Schallplatten und Poster gleiten ließ (Kiss, Andy Gibb, ein nacktbrüstiger Erik Estrada – wer immer das war). Annie war von ihren kleinen Gästen mit solchen Sachen geradezu überschüttet worden. Donna schaute wieder zu Mel. Sie sah, wie er seine Tochter umarmte, und registrierte mit einem Lächeln, daß Annie offenbar einverstanden war: Ja, noch zehn Minuten. Mel drückte sie an sich und kam wieder auf Donna zu.
    Die letzten fünf Monate waren für sie so etwas wie eine Offenbarung gewesen. Nach sechs Ehejahren mit Victor hatte sie geglaubt (oder doch glauben wollen), ein derartiges eheliches Verhältnis sei wohl »typisch«. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie, daß dem augenscheinlich keineswegs so war. Sechs Jahre lang hatte sie sich geradezu einzureden versucht – ein anderer Mann, das würde praktisch auf nichts anderes hinauslaufen als auf einen Austausch einer »Ladung Macken«. Zu ihrer Freude stellte sie fest, daß sie sich völlig getäuscht hatte. Es gab tatsächlich Männer, die es der Entscheidung der Frau überließen, wie sie sich
kleidete, was sie aß – ja, sogar, auf welche Weise sie sich die Nase schnaubte. Und keineswegs gab es bei jeder Meinungsverschiedenheit gleich eine große Debatte – oder gar einen regelrechten Krieg. Vielmehr zeigte sich Mel in fast jeder Hinsicht friedlich und kompromißbereit. Es gab einiges, das ihm ungeheuer wichtig war – Annie, seine Arbeit, nicht zuletzt sie selbst: Donna. Doch praktisch alles andere ließ sich arrangieren oder umarrangieren, damit es für alle möglichst bequem war. Es lohnte einfach nicht, wegen irgendwelcher Kleinigkeiten miteinander in Streit zu geraten. Zanken – das war vergeudete Energie. »Denkspiele« durchzuexerzieren wirkte sich destruktiv aus. Wenn es etwas gab, das Donna glücklich machte – er hatte absolut nichts dagegen. Wollte sie chinesisch essen, aber gerne. Und hatte sie Lust, an einem einzigen Abend drei Filme zu sehen, nun, bitte, warum nicht? Gefiel ihm mal irgend etwas nicht, so redete er frisch von der Leber weg. Es gab zwischen ihnen keine absonderlichen »Ratespiele«.
    Er trat auf Donna zu und küßte sie auf die Nase. »Was stehst du da und grinst so stillvergnügt vor dich hin?« fragte er.
    »Ich hatte nicht gedacht, daß es so leicht sein könnte«, sagte sie.
    »Was?«
    »Die Liebe.«
    Er lachte. Dann blickte er auf seine Armbanduhr. »Uns bleiben acht Minuten, bis du anrufen mußt«, sagte er leise. »Hättest du Lust auf ein Quickie?«
    Donna lachte. »An sich sehr gern.«
    »Das soll wohl heißen: jetzt nicht?«
    Sie nickte. »Später können wir einen ganzen Haufen Quikkies haben.«
    »Hmmm. Gute Sache.« Er küßte sie wieder auf die Nase. »Du hast ein bildhübsches Näschen.«

    Donna blickte zum Gartentor. »Wenn sie doch bloß kommen wollten«, sagte sie unruhig.
    Weitere zehn Minuten verstrichen. Donna ging in die Küche, zum Telefon, hob den Hörer ab, wählte hastig die Nummer. Vom anderen Ende der Leitung begann es zu läuten. »Na, los, Victor, wo seid ihr?« murmelte sie für sich – und hoffte, statt seiner Stimme ein lautes Klopfen an der Tür zu hören.
    In der Leitung ertönte ein sonderbares Klicken. Dann klang eine Tonbandstimme an Donnas Ohr: »Kein Anschluß unter dieser Nummer...«
    »Ach, verdammt!« schimpfte Donna und legte auf, während Mel und Annie eintraten.
    »Sie kommen nicht?« fragte Mel.
    »Ach, ich habe offenbar eine falsche Nummer gewählt. ›Kein Anschluß unter dieser Nummer‹«, äffte sie die Tonbandstimme nach.
    »Einige der Kinder müssen schon bald fort«, sagte Mel.
    »Können wir jetzt den Zauberer sehen?« bat

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