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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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hintereinander den Saal. Nick lehnte sich an den Tisch und schaute mit vor der Brust verschränkten Armen zu Alessia. „Also? Ich warte.“
    „Worauf?“
    „Auf den Rest.“
    „Den Rest der Präsentation? Nun, heute Abend werden Sie den Bürgermeister sowie einige andere Honoratioren der Stadt treffen, und dann …“
    „Auf den Rest, der mit zum Verkauf gehört. Denn mir ist der Gedanke gekommen, dass Ihnen vielleicht ebenfalls eine Rolle dabei zukommt, Prinzessin.“ Und zwar, als der Anwalt und der Buchhalter so geschickt um den heißen Brei herumgeredet hatten. Als sie versucht hatten, ihn davon zu überzeugen, dass der Fürst das Geld angeblich nicht so dringend benötigte, wie seine eigenen Nachforschungen ergeben hatten. Da war ihm der Gedanke gekommen, dass die Küsse und die kleinen Laute der Eisprinzessin, dass ihre Rühr-mich-nicht-an/Küss-mich-Routine mit zur Taktik gehörte. Um ihn so verrückt zu machen, dass er allem zustimmte, was sie und ihr alter Herr wollten.
    Er könnte sie jetzt noch einmal küssen und das Rätsel zu lösen … Stattdessen trat er einen Schritt zurück.
    „Okay. Wenn Sie keine weiteren Vorschläge zu machen haben, dann habe ich einen. Sagen Sie, ist Ihr Kleiderschrank nur ein Außenlager des hiesigen Armani-Shops?“
    Sie blinzelte. „ Scusi ?“
    „Besitzen Sie auch andere Garderobe als diese Kostüme?“
    Alessia sah an sich herab. „ Sì , natürlich. Ich verstehe nicht.“
    „Sie sind doch hier in den Weinbergen aufgewachsen, oder?“
    „Ja, aber …“
    „Ich möchte eine Führung. Von Ihnen, nicht vom Verwalter. Ziehen Sie sich Jeans an oder was immer Sie tragen, wenn Sie ein echter Mensch sind.“
    „ Signore ! Ich bin ein echter …“
    „Mensch“, ergänzte er für sie. Und dann lachte er über ihre empörte Miene und tat genau das, was er sich geschworen hatte, nicht zu tun: Er zog sie an sich und küsste sie. Es dauerte keine Sekunde, bevor sie aufstöhnte und seinen Kuss erwiderte.
    Es war nicht genug.
    Einen unterdrückten Fluch murmelnd, ließ Nick eine Hand unter ihren Rock gleiten und schob ihn hoch. Sie erschauerte, flüsterte etwas Hektisches in Italienisch und schlang die Arme um ihn, schob die Finger in sein Haar. Nicks Hände glitten zu ihrem Po, er fasste hart zu und presste sie an sich, damit sie seine Erregung fühlen sollte. Sie ließ ein weiteres Stöhnen hören und …
    … und dann ertönte ein Klopfen an der Tür.
    „ Principessa ?“
    Der Chauffeur. Alessia drückte mit den Handflächen gegen Nicks Brust. Er hielt sie nur fester.
    „Schick ihn weg.“
    „ Principessa , Sie sagten zwei Stunden. Der carabiniere droht mir bereits mit einem Strafzettel.“
    „Du bist eine Prinzessin. Wie können sie dir da einen Strafzettel geben?“, flüsterte Nick.
    Sie lachte, ein warmer, leiser Laut. Dass er sie zum Lachen bringen konnte, war ebenso wichtig, wie dass er sie in seinen Armen schmelzen lassen konnte.
    „Natürlich, Guillermo“, antwortete sie laut. „Gehen Sie schon hinunter, wir kommen sofort.“
    „Alessia …“
    Sie schüttelte stumm den Kopf, und er fügte sich in das Unvermeidliche und gab sie frei. Sie richtete sich das Haar, zog ihre Jacke zurecht, strich den Rock glatt. Dann ging sie zur Tür, und Nick folgte ihr zum Aufzug. Bevor die Gittertüren sich öffneten, gab er seinem Bedürfnis nach und küsste sie noch einmal, hart und fordernd.
    „Es ist noch nicht vorbei“, murmelte er.
    „Doch“, widersprach sie, „das ist es.“ Ihr gelassener Ton passte so ganz und gar nicht zu ihrem wild hämmernden Puls. „Wir sehen uns dann heute Abend um sieben.“
    „Vorher verlange ich noch eine Führung über das Gut.“
    „Hören Sie, Nicolo …“
    „Ich höre, aber nicht auf deine Worte, sondern auf das, was deine Küsse mir sagen.“ Und bevor sie zu weiterem Protest ansetzen konnte, schlang er erneut die Arme um die Prinzessin und küsste sie.

7. KAPITEL
    Zurück in der Gästesuite, versuchte Nick zu verstehen, was zum Teufel hier eigentlich ablief. Er befand sich in einer Situation, über die er keine Kontrolle hatte, und das machte ihn wütend.
    Wütend auf den Fürsten, der mit seinem Missmanagement Cesare Orsini Tür und Tor geöffnet hatte. Wütend auf Cesare, der dieses Problem auf ihn, Nick, abgewälzt hatte. Wütend auf Alessia, die sich benahm, als sei sie ebenso verwirrt über ihre Reaktion auf ihn wie er über seine Reaktion auf sie.
    Aber vielleicht war sie das ja gar nicht. Vielleicht hatte er ja recht

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