Sag nichts, kuess mich
ihre Stimme wurde kräftiger, ihre Augen begannen zu strahlen.
Welche andere Prinzessin würde sich auf die Knie niederlassen und abgefallene Blätter wegräumen, um ihm eine winzige Knospe zu zeigen, die er nur sehen konnte, wenn er neben ihr ebenfalls auf die Knie ging? Welche andere Prinzessin würde der Schmutz auf Wangen und an Händen nicht stören? Welche andere Prinzessin würde mit solcher Begeisterung über das Anpflanzen von Klee und Erbsen reden, um dadurch Bodenerosion zu verhindern?
Zum Teufel, vergiss Prinzessinnen, dachte Nick, während er zusah, wie sie vorsichtig einen Austrieb zurücksteckte. Welche andere Frau würde so etwas tun?
Seine Schwester Izzy vielleicht, weil Izzy das Gärtnern liebte und den sogenannten grünen Daumen hatte. Aber eine von den Frauen, mit denen er normalerweise ausging?
Niemals.
Er dachte an jenen Sonntag vor gut einem Jahr zurück, als er mit dem Rotschopf, mit dem er damals ausgegangen war, und seinen Brüdern ein Picknick im Central Park gemacht hatte, weil die Lady darauf bestanden hatte, sie wolle ihn und seine Brüder doch so gern Football spielen sehen.
Was für eine Katastrophe!
Iih, Nick, da krabbeln Ameisen! Iih, Nick, mich hat etwas gebissen! Iih, Nick, da sitzt ein widerliches Tier mit langen dünnen Beinen auf dem Grashalm!
„Wenn sie nicht bald den Mund hält, werde ich zum Tier und beiße sie“, hatte Falco leise geknurrt.
Am Freitagabend, als sie sich auf ein Bier in The Bar trafen, hatte Dante erst einen Blick mit Falco und Rafe getauscht und dann völlig harmlos gefragt: „Na, was macht die Iih-Lady?“
„Hat sich aus dem Bild geiiht“, war Nicks kühle Antwort gewesen, und Rafe hatte prompt vor Lachen den Schluck Bier herausgeprustet.
Keiner, der Alessia jetzt sah, würde lachen. Sie grub und buddelte, wühlte durch abgestorbene Blätter, und als sie mitten in ihrem Vortrag war, wie im Frühjahr die anderen Pflanzen untergegraben und somit als natürlicher Dünger dienen würden, da dachte er, zum Teufel damit, griff nach ihr und küsste sie.
Sie zögerte nicht einmal eine Sekunde. Ihre Arme schlangen sich prompt um seinen Nacken, und dann zog sie ihn mit sich auf den Boden.
Sie schmeckte nach Sonne und Erde, nach Trauben und den Jahreszeiten. Sie hatte einen ganz eigenen Geschmack, warm und süß und unglaublich unschuldig.
Nick schob sich auf sie und legte sanft die Hände an ihr Gesicht, küsste sie immer und immer wieder, jeder Kuss inniger als der vorherige. Das Blut rauschte in seinen Ohren, sein Herz hämmerte zum Zerspringen.
„Nicolo“, hauchte sie, und mit seinem Namen drückte sie alles aus, um was eine Frau einen Mann bitten konnte. Er stöhnte leise und presste sie enger an sich, die Finger in ihrem Haar, seine Beine zwischen ihren Schenkel. Er hatte alles vergessen, alles außer dieser Frau, diesen Moment, dieses drängende Verlangen.
Mit den Lippen wanderte er über ihren Hals, schmeckte ihre sonnenwarme salzige Haut und stöhnte auf. Sie stieß kleine Laute aus, seufzte, wisperte, bog sich ihm entgegen, krallte die Finger in seine Schultern und schlang die Beine um seine Hüften, rieb sich unmissverständlich an ihm, erregte ihn bis an seine Schmerzgrenze. Abrupt schlug er die Hälften ihrer Jacke auseinander und schob ihr T-Shirt hoch. Sie trug keinen BH, seine Lippen fanden die harten Spitzen ihrer Brüste mühelos.
Alessia stieß einen Lustschrei aus und berührte vorsichtig den harten Beweis seiner Erregung. Mit dem letzten Rest an Vernunft umfasste er ihre Hände und zog sie an seine Brust.
„Nein“, protestierte sie, „hör nicht auf. Nicolo, per favore. Io voglio … voglio …“
Er unterdrückte ihr Flehen mit seinen Küssen, wenn er doch nichts anderes wollte, als sich tief in ihr zu verlieren.
Aber nicht hier.
Er wollte sie langsam ausziehen, wollte sie zu einem Bett mit heller Leinenwäsche tragen, sie darauf niederlegen, zusehen, wie ihr goldenes Haar über die Kissen floss. Er wollte ihr Mienenspiel beobachten, wenn er sie mit seinen Lippen, seiner Zunge, seinen Händen berührte.
Er sagte es ihr und sah, wie ihre blauen Augen dunkler wurden.
„Heute Abend“, sagte sie bebend, und er lächelte.
„Ja, heute Abend. Wir werden uns in einander verlieren.“
„Aber nicht hier, nicht in der Villa …“
„Nein.“ Er küsste sie zärtlich. „Nicht in der Villa, Prinzessin. Ich arrangiere einen Ort für uns. Den richtigen Ort.“ Er stand auf und streckte ihr seine Hand hin. „Wir fahren
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