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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Liebling“, sagte er leise. „Es muss schwer sein.“
    Alessia sah ihren Liebhaber an. Mitgefühl lag in seiner Stimme und in seinen Augen. Mitgefühl, aber weder Mitleid noch Entsetzen. Ihr Herz hob sich etwas.
    „Sie muss dir fehlen.“
    Sie nickte. „Ja, ich vermisse sie.“
    Nick zog sie an sich. „Was kann ich tun, um es dir leichter zu machen, Liebling? Möchtest du sie besuchen? Ich bringe dich hin, und wenn du es mir erlaubst, würde ich sie gern kennenlernen.“
    In diesem Moment wusste Alessia mit absoluter Sicherheit, dass sie sich unwiderruflich in den Mann verliebt hatte.
    Die Fahrt zum Sanatorium dauerte zwei Stunden.
    Alessia fasste noch immer nicht richtig, dass Nick das Angebot gemacht und sie es angenommen hatte. Sie wusste nur, es war das erste Mal, dass sie in das helle Foyer der Klinik trat und keine eiskalte Hand nach ihr packte. Wenn sie ihre Mutter besuchte, ahnte sie nie, was sie erwartete. Mama konnte an dem Tag aufgeräumt und bei klarem Verstand sein, sie konnte aber auch zutiefst deprimiert sein. Es war ebenso möglich, dass sie Alessias Gegenwart gar nicht wahrnahm.
    Aber heute … heute konnte Alessia sich allem stellen. Nicolo war bei ihr.
    Es stellte sich heraus, dass ihre Mutter einen ihrer guten Tage hatte. Sie erkannte Alessia und bot Nicolo lächelnd die Hand, als Alessia die beiden miteinander bekannt machte.
    Nick setzte einen Handkuss auf die dargebotene Hand. „Jetzt ist mir klar, von wem Ihre Tochter die Schönheit geerbt hat, principessa “, sagte er charmant.
    Lange blieben sie nicht. Die private Pflegekraft schickte sie bald hinaus, weil es Zeit für den Nachmittagsschlaf der Fürstin war.
    „Alessia, besuche mich bald wieder mit deinem gut aussehenden Verlobten“, sagte Alessias Mutter.
    „Oh, Mama, Nicolo ist nicht mein …“
    Nick drückte Alessias Finger. „Natürlich, ich bringe sie schon bald wieder her“, sagte er lächelnd.
    Was macht es schon, wenn Alessias Mutter glaubt, ich sei mit ihrer Tochter verlobt, dachte er auf der Rückfahrt. So, wie Alessia es beschrieben hatte, würde die Fürstin sich wahrscheinlich nicht einmal an ihn erinnern. Sollte sie heute ruhig glücklich sein.
    Außerdem … das echte Glück würde kommen, wenn irgendwann der beneidenswerte Kerl auftauchte, der Alessia ernsthaft für sich beanspruchte.
    Seltsam, aber plötzlich wurde ihm die Kehle eng. Er sah zu Alessia hinüber und verschränkte seine Finger mit ihren.
    Die Zeit verging wie im Flug.
    Nick hatte seine Sekretärin angerufen, damit sie seinen Terminkalender umstellte. Glücklicherweise hatte der Banker aus Chicago das Treffen abgesagt, und die Chinesen hatten um einen Aufschub von ein paar Wochen gebeten. So fuhren Alessia und er eines sonnigen Morgens nach Florenz, denn, wie Nick es mit ernster Miene ausgedrückt hatte: Der Mann lebte nicht in Jeans und Sportzeug und Smoking allein.
    Alessia war begeistert. Ganz Frau, zog sie ihn von Laden zu Laden, damit er die spärliche Garderobe, die er mitgebracht hatte, aufbesserte.
    Nach dem Lunch sei sie an der Reihe, bestimmte er, und trotz ihres Protestes führte er sie in ein Geschäft mit einem renommierten Designernamen und erteilte der strahlenden Verkäuferin den Auftrag, seine Lady von Kopf bis Fuß einzukleiden.
    Während Alessia Kleider und Blusen und Hosen anprobierte, erledigte er den Anruf, den er schon ewig vor sich her schob – er rief seine Brüder an, per Konferenzschaltung. Allerdings nur Dante und Rafe, denn Falco war ja noch in den Flitterwochen.
    „He Mann, wo zum Teufel steckst du?“, tönte Rafes Stimme durch die Leitung.
    „In Florenz. Ich … äh … erledige Geschäftliches für unseren alten Herrn.“ Er konnte regelrecht vor sich sehen, wie beide Brüder die Augen verdrehten.
    „Wir hatten uns schon gedacht, dass er dich schließlich doch festnagelt. Und, wie läuft’s?“
    Alessia trat auf die runde Plattform vor ihn hin und drehte sich im Kreis. Schillerndes Blau, Grün und Violett umspielte schwungvoll ihre Schenkel.
    „Nick, bist du noch dran?“
    Er räusperte sich. „Ja, sicher. Es läuft gut.“
    „Was sollst du denn für ihn erledigen?“
    Alessia hob fragend die Augenbrauen, er grinste und hob den Daumen.
    „Ach, dieses und jenes, ihr wisst schon.“
    In New York saßen sich Dante und Rafe gegenüber und schauten sich vielsagend an. Oh-oh, formte Dante stumm mit den Lippen, und Rafe nickte ernst.
    „Hör zu, Mann, wenn wir irgendwie helfen können …“, sagte Rafe.
    „Nein

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