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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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Schlafmangel zu tun. Letzte Nacht hatte sie sogar reichlich geschlafen. In ihren Träumen war jedoch ihr Mitbewohner Connor McCoy erschienen und hatte ihr unzählige Möglichkeiten gezeigt, wie das Zusammentreffen in ihrem Schlafzimmer hätte weitergehen können.
    „Wow! Das muss wirklich ein toller Tagtraum gewesen sein", stellte Greg fest und lehnte sich gegen den Türrahmen ihres Büros.
    Bronte gefielen seine Worte überhaupt nicht. Sie sollte von niemandem träumen, schon gar nicht von Connor McCoy. Dabei spielte es auch keine Rolle, ob es Tag oder Nacht war.
    Es war richtig gewesen, dass Connor sich zurückgezogen hatte. Zwischen ihnen bestand zwar eine unerklärliche Anziehungskraft, doch hätte sie tatsächlich Sex gehabt, wäre am Morgen alles anders gewesen. Bestimmt hätte sie es bereut. Es war besser, unruhig und unbefriedigt zu sein, als befriedigt, aber von Reue erfüllt.
    Greg war einige Jahre jünger als sie und erinnerte sie daran, wie sie im ersten Jahr an der Universität gewesen war - voller Ehrgeiz und Überzeugungen. Wahrscheinlich hatte sie sich deshalb für ihn entschieden. „Ich hatte keinen Tagtraum", widersprach sie. „Dieser Fall ist komplizierter, als ich dachte."
    „Allerdings."
    Bronte wollte ihren Stift in den Halter stecken und verfehlte ihn. Beim zweiten Versuch kippte der ohnedies überfüllte Halter um. Greg wusste bestimmt nicht, was letzte Nacht passiert war
    - oder besser, was nicht passiert war. Er war schon bei ihr gewesen, als sie noch mit Thomas zusammen gelebt hatte. Vermutlich führte er ihren jetzigen Zustand auf Thomas zurück.
    „Apropos schwieriger Fall", sagte sie. „Wissen Sie zufällig, was ich mit der Pryka-Akte gemacht habe?"
    „Gar nichts. Das hat Dennis Burns erledigt."
    „Dann stimmt also, was in der Zeitung steht? Er hat jetzt den Fall?" Sie stützte seufzend den Kopf in die Hände. Heute Morgen hatte sie drei Mal versucht, ihren Vorgesetzten Bernie Leighton zu erreichen. Stets hatte er geheißen, er würde am Vormittag mit einem schwierigen Prozess beginnen und vielleicht im Büro auftauchen, sicher wäre das aber nicht.
    Sie hatte keine Nachricht hinterlassen, weil sie persönlich mit ihm sprechen musste.
    Greg runzelte die Stirn. „Mr. Burns kam heute Morgen hierher ins Büro und nahm die Akte von Ihrem Schreibtisch. Ja, ich würde sagen, er hat jetzt den Fall."
    „Haben Sie das überprüft? Schon gut, das war eine dumme Frage. Was hört man denn so? Habe ich den Fall ganz offiziell verloren?"
    „Nein, zumindest noch nicht. Es heißt allerdings, dass Dennis kurz vor dem endgültigen Sieg steht."
    „Danke für die Aufmunterung."
    „Das gehört doch zu meinen Aufgaben. Wenn Sie keine Arbeit haben, bin ich auch arbeitslos."
    Bronte überlegte, wie sie den Pryka-Fall - letztlich auch den Robbins-Fall - wieder an sich ziehen konnte. Seit vier Monaten arbeitete sie an der Anklage gegen Leonid Pryka. Stundenlang hatte sie auf Melissa Robbins eingeredet, gegen ihren ehemaligen Freund auszusagen. Das war noch schwieriger geworden, nachdem die dreiunddreißig Jahre alte Sexbombe entdeckt hatte, dass Schutzhaft nicht gleichbedeutend war mit dem Aufenthalt in einem luxuriösen Kurhotel. Und jetzt war auch noch Connor in den Fall verwickelt.
    Bronte presste die Finger auf die geschlossenen Augen, bis sie Sterne sah. „Nein, ich möchte nichts essen, aber ich könnte hei
    ßes Wasser für Tee brauchen."
    Greg nahm von ihr die leere Tasse entgegen. „Zwei Tassen Tee am Morgen? Mann, das muss aber eine Nacht gewesen sein."
    Sie musste ihm eine Erklärung liefern. Morgens plauderten sie stets humorvoll miteinander. Wenn sie es heute unterließ, weckte sie nur Gregs Neugierde. „Ja, es war eine tolle Nacht", sagte sie und bemühte sich um ein Lächeln.
    Er setzte sich auf die Schreibtischkante. „Erzählen Sie mir Einzelheiten?"
    „Nein."
    „Kommen Sie schon, Bron, ich erzähle Ihnen doch auch von meinen Verabredungen."
    „Leider."
    „Ach, hören Sie auf!"
    Sie lehnte sich zurück. „Ich hatte keine Verabredung mit einem Mann, sondern mit dem Macmillan-Fall."
    „Das nennen Sie eine Verabredung?" fragte er und stand auf.
    „Das war nicht ich, sondern Sie."
    „Im Moment sieht es vermutlich nicht so gut aus, seit die Hauptzeugin im Pryka-Fall tot ist."
    „Nur vermutlich?" Sie schloss die Akte auf dem Schreibtisch.
    „Wo ist Dennis im Moment?"
    „Sie meinen das Wiesel?"
    „Ja", bestätigte Bronte lachend, „genau den meine ich."
    „Er verließ vor

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