Sag nie, nie wieder
ein Geräusch gehört."
„Ja, es ist nichts passiert. Ich habe mir nur den Zeh gestoßen, das ist alles."
„Könntest du vielleicht Licht machen?"
Die schattenhafte Gestalt bewegte sich. Gleich darauf schaltete Bronte die Nachttischlampe ein.
Purpur. Die Farbe des alten T-Shirts fiel ihm zuerst auf, danach die Brüste unter dem weichen Stoff. Er hielt den Atem so lange an, bis er hörbar ausatmen musste.
„Wenn dir das gefällt", sagte sie lächelnd, „hättest du mich vor fünf Minuten sehen sollen."
„Wieso?"
Sie winkte ab. „Unwichtig."
In diesem Zimmer duftete es erotisch. Das Bett war blütenweiß bezogen und zerwühlt. Auf dem kleinen Schreibtisch stapelten sich Akten und Bücher. Gerahmte Fotos, vermutlich von ihrer Familie, hingen an den hellen Wänden. Überall standen Grünpflanzen.
Er räusperte sich und betrachtete ihre Füße. „Hast du dir bestimmt nichts gebrochen?"
„Nein, alles funktioniert noch."
„Zeig her."
„Nein, wirklich, mir geht es gut." Ohne Make-up sah man die Sommersprossen deutlicher.
Connor lächelte und sagte einen Satz, den er früher oft bei seinen Brüdern benutzt hatte. „Ich rühre mich nicht von der Stelle, wenn du mich nicht nachsehen lässt."
„Bist du immer so bestimmend?" fragte sie und setzte sich aufs Bett.
„Gib einfach nach. Ich meine es gut."
„Es ist der große Zeh." Sie streckte ihm das Bein entgegen und bewegte die Zehen.
Connor nahm ihren Fuß in die Hand. „Der?"
Sie versuchte, sich ihm wieder zu entziehen.
„Das heißt vermutlich ja." Er untersuchte die Zehe. Pflegten alle Frauen ihre Füße so gut wie Bronte? Er wusste es nicht, weil er noch nie darauf geachtet hatte. Bis jetzt.
„Werde ich es überleben?" fragte sie.
Es sollte ein Scherz sein doch ihre Stimme klang atemlos. Er gab ihren Fuß frei, weil die Berührung schlagartig unbeschreiblich intim wirkte.
„Ach was, zum Teufel damit", sagte sie. „Ich habe schon so viel darüber nachgedacht, dass ich Kopfschmerzen habe. Ich will nicht mehr nachdenken."
Er begriff nicht, was sie meinte. „Du ..."
Plötzlich stand sie vor ihm, legte ihm die Hände auf die Schultern und drückte ihren Mund auf seinen.
Stöhnend presste er sie an sich und spürte ihre Hüften, ihre Brüste und ihre Lippen.
Ja, sie küsste sogar noch besser, als er es in Erinnerung hatte.
Verlangen und Leidenschaft lagen in dem Kuss und in ihren Berührungen. Hektisch strich sie ihm übers Haar und die Schultern, um anschließend seinen Rücken zu erforschen.
Connor schob die Finger unter ihr weites T-Shirt. Es fühlte sich himmlisch an. Glatt wie Seide und warm. Ganz langsam ließ er die Hände höher gleiten, bis er ihre Brüste erreichte. Sie waren weder zu groß noch zu klein, sondern passten perfekt in seine Hände. Bronte holte erregt Luft.
Dann war er an der Reihe, nach Luft zu ringen, denn sie fuhr mit der Hand in seine Jeans, ohne sich vorher mit dem Reißverschluss aufzuhalten. Sie ließ sich rücklings aufs Bett fallen.
Connor sank auf sie, und sie umschlang ihn mit den Beinen.
Er zog sich ein Stück zurück und presste sich an sie. Nie zuvor hatte er eine Frau so heftig begehrt.
„Bitte, bitte, hör nicht auf", flehte sie und bewegte sich unter ihm.
Doch genau das musste er tun, bevor alles außer Kontrolle geraten und er sich seiner Leidenschaft überlassen würde. Die Hände seitlich an ihren Kopf gelegt, zwang er sie, ihn anzusehen, und strich über ihre Stirn. „Ich denke, das ist keine gute Idee, Bronte."
„Dann solltest du nicht denken. Ich will auch nicht mehr darüber nachdenken, warum wir es vermeiden sollten. Es soll einfach passieren."
Er zog sich zurück. In seinem ganzen Leben hatte er nichts nur so einfach passieren lassen. Und damit fing er jetzt nicht an, mochte er sich auch noch so sehr nach dieser Frau verzehren.
„Ich kann nicht." Er schaffte es kaum, sich von ihr zu lösen und sein Verlangen zu unterdrücken. Energisch ging er zur Tür, blieb heftig atmend stehen und schlug mit der Faust gegen den Türrahmen. Hinter sich hörte er ein Geräusch. Vermutlich deckte Bronte sich zu. „Es tut mir Leid."
Als er auf den Korridor trat, sagte sie hinter ihm: „Mir auch."
5. KAPITEL
„Sollen ich Ihnen etwas zu essen holen?"
Es dauerte einige Sekunden, ehe Bronte sich auf ihren Assistenten Greg Neff konzentrieren konnte. Seit zweieinhalb Stunden war sie nun schon bei der Arbeit, hatte jedoch höchstens fünf Minuten lang etwas getan. Das hatte nichts mit
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