Sag nie, nie wieder
einladen.
Und Sie wissen, dass sie es absolut nicht mag, wenn Stühle leer bleiben."
„Möchte sie wieder Heiratsvermittlerin spielen? Richten Sie ihr bitte meinen Dank aus, aber ich bin nicht interessiert. Ich bin im Moment vollauf beschäftigt."
Bernie blieb vor ihrem Büro stehen. „Soll ich Mr. Burns die Nachricht des heutigen Tages überbringen, oder wollen Sie das machen?"
„Würden Sie das bitte mir überlassen?" sagte Bronte.
Bernie ging kopfschüttelnd weg.
Greg legte den Hörer aus der Hand. Sie vermutete, dass er nur so getan hatte, als würde er telefonieren. „Worum ging es denn?"
erkundigte er sich.
Sie griff nach dem belastenden Material auf dem Schreibtisch. „Das erkläre ich Ihnen später. Jetzt muss ich unserem Lieblingskollegen einen Besuch abstatten."
„Ach, Bronte!" rief Greg ihr nach, als sie schon auf dem Korridor war, „er ist vor zwei Minuten weggegangen. Falls Sie sich beeilen, holen Sie ihn vielleicht noch vor der Tiefgarage ein."
Sollte sie ihn nicht einholen, dachte Bronte, schadete es kaum. Schließlich hatte sie versucht, ihn zu informieren, und nur das zählte.
Allerdings wollte sie Bernard nicht enttäuschen. Es gefiel ihr gar nicht, dass sie das Vertrauen beschädigt hatte, dass er ihr entgegengebracht hatte.
Sie ging schneller.
Darüber hinaus wollte sie Dennis' Gesicht sehen, wenn er erfuhr, dass sich sein Hauptverdächtiger stellen würde. Er musste ja nicht gleich wissen, dass sie diesen Verdächtigen reinwaschen wollte
Im Aufzug drückte sie den Knopf für die Halle. „Komm schon, komm schon", murmelte sie.
Endlich öffneten sich die Türen wieder, und sie eilte an das Gelander, von dem aus sie die Eingangshalle überblickte. Burns ging zur Drehtür.
Sie rief nach ihm, doch er schien sie nicht zu hören. Schon wollte sie erneut rufen, stockte jedoch und betrachtete Burns von hinten. Heute trug er keinen Anzug. Das machten viele Mitarbeiter des Büros, wenn sie keinen Termin bei Gericht hatten.
Dennis kleidete sich jedoch besonders lässig. Jetzt zum Beispiel trug er zur Jeans eine Lederjacke. Und Jeans sowie Lederjacke ähnelten der Kleidung des Mannes, den man auf der Kassette aus der Überwachungskamera sah. Jener Kamera, die auf das Versteck der Robbins' am Tag ihrer Ermordung gerichtet gewesen war. Und jener Mann war angeblich Connor.
Dennis wollte soeben durch die Drehtür gehen, als ihm ein Kollege in dunkelblauem Anzug auf die Schulter tippte und zu Bronte zeigte. Dennis blickte zu ihr und kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Er kam zur Treppe, während Bronte langsam hinunterging. Am Fuß der Treppe trafen sie zusammen.
Er sah ungeduldig auf die Uhr. „Ich habe in zehn Minuten eine Verabredung, Bronte. Hat das nicht Zeit?"
Bronte verglich fieberhaft Dennis' Aussehen mit dem des Mannes auf dem Videoband. „Sicher, sofern Sie nicht dabei sein wollen, wenn Connor McCoy sich stellt."
„Das ist nicht Ihr Ernst!"
„Doch. Punkt zwölf Uhr auf den Stufen des Gerichtsgebäudes." Es entging ihr nicht, wie er die Stirn runzelte und sich den Nacken rieb. „Sie wirken nicht erfreut, Burns."
„Ich wünschte, Sie hätten mich früher informiert. Meine Verabredung ist sehr wichtig."
„Nachdem sie mir den Pryka-Fall weggeschnappt haben, hätte ich gedacht, dies hier wäre für Sie wichtiger."
„Sicher." Er blickte zur Tür. „Ich muss weg. Danke."
Bronte sah ihm nach, und plötzlich ergaben zwei und zwei vier. Jetzt wusste sie, weshalb ihr die Szene so bekannt vorgekommen war, als sie Burns von oben beobachtet hatte.
Sie lief wieder die Treppe zu den Aufzügen hinauf. Sie musste sofort telefonieren. Irgendwie musste sie Connor warnen, damit er sich nicht um zwölf Uhr vor dem Gerichtsgebäude zeigte.
11. KAPITEL
Connor sah sich ein letztes Mal im Haus seiner Großeltern um. Es gab keine Spuren, die darauf hinwiesen, dass Bronte bei ihm gewesen war. Es lagen keine Kleidungsstücke herum, und im Kamin fehlte sogar die Asche. Die Laterne und das Radio hatte er in die Speisekammer gestellt. Trotzdem waren die Erinnerungen an die vergangene Nacht frisch. Heute war für ihn dieses Haus wichtiger als je zuvor.
Er drehte sich zur Tür um. Es gefiel ihm nicht, dass er nicht wusste, ob er jemals wieder hier herkommen würde. Zwar vertraute er Bronte, doch manchmal entglitten einem die Ereignisse, wie er wusste.
Er öffnete die Tür und erstarrte wie gestern Abend, als er Bronte hier entdeckte. Diesmal hatte er es jedoch nicht mit Bronte
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