Sag nie, nie wieder
muss etwas mit Ihnen besprechen."
Sie deutete auf ihr Büro. „Sicher. Ich habe sogar zwei Mo-mente Zeit." Sie legte die Kassetten auf Gregs Schreibtisch.
„Keine Anrufe für mich."
„Wird gemacht."
Bronte folgte Bernard in ihr Büro und schloss die Tür. Danach trat sie hinter ihren Schreibtisch und wartete darauf, dass er sich setzte. Er blieb allerdings stehen. „Oh! Wenn Sie sich nicht setzen, muss es ernst sein." Es sollte ein Scherz sein, um das Eis zu brechen, doch Leighton verzog keine Miene. „Was gibt es, Bernie?"
„Es geht um den Robbins-Fall, Bronte."
„Und was ist damit?"
„Ich habe gehört, dass Sie sich unter der Hand um diesen Fall gekümmert haben."
Sie lächelte. „Ich bin mir nicht sicher, was Sie mit ,unter der Hand' meinen, aber ich habe den Fall tatsächlich verfolgt, seit Burns ihn übernommen hat. Das gebe ich zu." Sie rückte einige Akten auf dem Schreibtisch zurecht, obwohl das gar nicht nötig war. „Bernie, ich habe vier Monate lang am Pryka-Fall gearbeitet, einem Fall, den Sie mir übergeben haben. Sie können mir doch nicht verübeln, wenn ich mich jetzt für den Robbins-Fall interessiere."
„Leider kann ich das, und ich tue es auch." Er runzelte die Stirn. „Sehen Sie, Bronte, Sie gehören zu meinen besten Mitarbeitern. Sie wissen auch, dass ich Ihnen bedingungslos vertraue.
Jetzt höre ich zum ersten Mal, dass Sie so etwas machen, und ich hoffe sehr, dass es auch das letzte Mal war."
Bronte sah ihn betroffen an, griff dann jedoch nach der sich bietenden Möglichkeit. „Bernie, ich bin froh, dass Sie hier sind.
Ich wollte nämlich genau über diesen Punkt mit Ihnen sprechen." Sie kam hinter dem Schreibtisch hervor und blieb vor ihm stehen. Früher hätte es sie gestört, dass sie mindestens fünf Zentimeter größer als er war, jetzt machte es ihr nichts aus.
„Darf ich fragen, wieso Sie den Pryka-Fall Dennis gegeben haben?"
Er verschränkte die Arme, als würde es ihn stören, dass er seine Entscheidung erklären sollte. „Durch den Tod von Melissa Robbins entstand ein Interessenskonflikt."
„Ein Interessenskonflikt? Wieso?" Sie kannte genau den Grund, half ihm jedoch nicht.
„Sie sind mit dem Schwager des Verdächtigen befreundet, nicht wahr?"
„Mit der Schwägerin", erwiderte sie lächelnd. „Meiner Meinung nach ist sie einfach zufällig mit einem Man verheiratet, dessen Bruder als Verdächtiger gilt. Zurzeit ist sie auf Hochzeitsreise. Darf ich fragen, wie Sie auf diesen möglichen Interessenskonflikt gestoßen sind?"
Bernie räusperte sich. „Sie wissen doch, dass es sich bezahlt macht, stets Augen und Ohren offen zu halten."
„Verstehe. Ich gehe vermutlich recht in der Annahme, dass Dennis Burns in diesem Fall die Information geliefert hat?"
„Allerdings."
Bronte seufzte. „Dieser hinterhältige Kerl ist doch seit dem ersten Tag hinter meinem Posten her. Ich muss zugeben, dass ich es leid bin, dass er ständig um mich herumgeschlichen ist. Es wäre mir lieb gewesen, Bernie, Sie wären zu mir gekommen, bevor Sie mir den Fall wegnahmen. Ich finde, das wären Sie mir schuldig gewesen."
„Zugegeben", räumte er ein. „Ich finde es allerdings interessant, dass Sie den Fall nicht wieder haben wollen. Soll das hei
ßen, dass tatsächlich ein Interessenskonflikt vorliegt?"
Bronte lächelte. „Angesichts der gegebenen Umstände spielt das doch wohl keine Rolle mehr, oder?"
Er lachte leise. „Nein, vermutlich nicht", meinte er und drehte sich um.
Bronte folgte ihm, erinnerte sich und sah auf die Uhr. Sie sollte ihm verraten, was um zwölf Uhr geschehen würde.
Schließlich verdankte sie ihm ihre jetzige Stellung. „Ach, Bernie."
„Ja?" Er öffnete die Tür und wandte sich zu ihr.
„Ich wollte Sie nur informieren, dass Connor McCoy sich mir um Punkt zwölf Uhr im Gerichtsgebäude stellen wird."
„Ach!" Er sah sie sichtlich überrascht an. „Das höre ich gern."
„Und ich wollte Sie auch informieren, Bernie, dass er unschuldig ist. Ich beabsichtige, alles in meiner Macht stehende zu tun, um das zu beweisen."
Jetzt war er noch überraschter. „Nun, dann ist es sehr gut, dass es nicht mehr Ihr Fall ist, nicht wahr?"
Sie lächelte etwas betrübt.
„Soll das heißen, dass Sie nicht zu dem Grillfest kommen werden, das Chelsea und ich am Sonntag veranstalten?"
„Könnte ich Ihnen darauf später eine Antwort geben?"
Er nickte. „Kein Problem, aber ich muss Sie warnen. Chelsea möchte einen ganz bestimmten allein stehenden Herrn
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