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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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entgegen. Bronte hörte Connor ihren Namen rufen und folgte ihm, ehe sie bebend aufs Sofa zurücksank. Er stütze sich auf die Ellbogen, senkte den Kopf zwischen ihre Brüste und zitterte am ganzen Körper. Lächelnd strich sie ihm übers Haar.
    Connor hatte die Augen geschlossen, seine Lippen standen leicht offen, und er wirkte entspannt und voll Vertrauen. Es bedeutete ihr unbeschreiblich viel, dass er sich ihr so weit geöffnet hatte. Ein Gefühl breitete sich in ihr aus, das sie für einen Moment in Angst versetzte. Noch nie war es so gewesen. Nicht bei Thomas. Bei keinem. Und dieses Unbekannte faszinierte und ängstigte sie.
    Sie hatte sich in Connor verliebt.
    „Na", fragte sie leise, „war das nicht viel besser als die schnelle Version?"
    „Oh ja", erwiderte er lächelnd.
    Sie würde morgen über alles nachdenken. Morgen. Nicht jetzt.

10. KAPITEL
    Connor blinzelte in das helle Sonnenlicht, das durch das große Fenster in den Raum fiel. Er brauchte einen Moment, ehe er sich zurechtfand. Das alte Haus seiner Großeltern. Der Fußboden im Wohnzimmer. Bronte ...
    Er setzte sich auf, betrachtete den Schlafsack, auf dem er lag, und suchte nach einer Spur dieser unglaublichen und liebevollen Rothaarigen, die letzte Nacht sein Leben auf den Kopf gestellt hatte.
    Nichts. Ihre Jeans war fort, ebenso ihr Shirt. Der BH war auch nicht mehr hier.
    Er sprang auf, wickelte sich in ein Laken und entdeckte vor dem Haus im Schlamm frische Reifenspuren. Bronte hatte ihren Wagen offenbar neben dem Haus abgestellt. Das erklärte, wieso er ihn bei der Ankunft nicht gesehen hatte.
    Sie war fort. Daran gab es keinen Zweifel. Er hätte es gespürt, wenn sie noch in der Nähe gewesen wäre.
    Connor kehrte zu der Lagerstätte zurück, die sie irgendwann im Lauf der Nacht aufgeschlagen hatten, und griff nach seiner Uhr. Zehn. Es war Ewigkeiten her, dass er so lange geschlafen hatte. Sein innerer Wecker hatte das nicht zugelassen. Früher hatte er so viel erledigen müssen, dass er niemals verschlafen konnte. Als Erwachsener hatte er das beibehalten. Schlafmangel störte ihn nicht, was ihm bei der Ausübung seines Dienstes oft half.
    Auf dem Sofa entdeckte er ein Blatt aus einem Notizbuch, und griff danach. Er setzte sich auf die Couch und blickte aus dem Fenster.
    Hätte ihn vor einem Monat jemand gefragt, was Liebe ist, hätte er abgewinkt und behauptet, es handle sich dabei um einen Zustand geistiger Verwirrung, den man mit etwas Vernunft und ein oder zwei energischen Worten wieder beseitigen könne.
    Doch jetzt ...
    Nun, jetzt wusste er, dass es dabei um mehr ging, um viel mehr. Was er fühlte, konnte nur Liebe sein. Liebe zu der klugen und aufregenden Bundesstaatsanwältin Bronte O'Brien.
    Ihm war nicht klar, wieso er so sicher war. Vielleicht lag es daran, wie sein Herz jedes Mal schneller schlug, wenn er an sie dachte. Es konnte damit zu tun haben, wie sie das Leben betrachtete oder wie sie ihm zugehört hatte, als er über seine Mutter sprach. Wie sie seinen Schmerz mit ihm geteilt hatte.
    Jetzt war er noch fester entschlossen, seinen Namen wieder reinzuwaschen. Und die Hoffnung, die er schon verloren hatte, kehrte wieder zurück.
    Er dachte daran, was er zur ihr gesagt hatte. Er war ihr Ehrlichkeit schuldig gewesen. Selbst wenn kein Bild eines Kinderzimmers auf ihrem Küchentisch gelegen hätte, wäre ihm doch klar gewesen, dass sie sich Kinder wünschte. Das kam für ihn jedoch nicht infrage. Und das musste sie wissen, bevor es zu spät war.
    Er fürchtete allerdings, dass es das schon war.
    Erst jetzt merkte er, dass er den Zettel mit der Nachricht in der Hand zerknüllt hatte. Er strich ihn wieder glatt.
    Um zwölf im Gerichtsgebäude. Ich warte auf Dich. In Liebe, Bronte.
    „In Liebe" hatte sie geschrieben.
    Er fühlte sich wunderbar und gleichzeitig leer, weil er wusste, dass er ihre Beziehung nicht vertiefen konnte.
    Er schob die Nachricht in die Hosentasche und war Minuten später bereit, denjenigen zu entlarven, der ihm eine Falle gestellt hatte.
    Bronte lehnte an dem Konferenztisch und sah auf dem Bildschirm die bereits vertrauten Szenen ablaufen. Sie war allein im Raum. Jenseits der geschlossenen Tür eilten Assistenten über die Korridore, gingen Kollegen zu Anhörungen oder kehrten vom Gericht zurück. Kuriere stellten Gerichtsdokumente zu. Zeugen verhandelten zögernd auf den Korridoren und fühlten sich sichtlich unbehaglich.
    Bronte drückte die Auswurftaste, nahm die Kassette, die zum Zeitpunkt von Melissa

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