Sag niemals nie
im barneys co-op, wo sie sämtliche jeans von seven anprobierte und trotzig den
tipp der
Verkäuferin überhörte, dass sie in der kinderab- teilung bei bloomingdale's vielleicht mehr chancen hätte,
eine jeans in ihrer große zu finden. K und I im jackson hole, wo sie wieder mal pläne schmiedeten. N - keine Sichtung, wo steckt der typ nur? '
keine angst, ich finde ihn.
ihr
wisst genau, dass ihr mich liebt
gossip
girl
models und
ihre rockstarfreunde
»Woran liegt es eigentlich,
dass ich immer wie eine Comicfigur aussehe, egal was ich anhah?«, beklagte sich
Jenny bei ihrer Freundin und Klassenkameradin aus der Constance-
Billard-Schule, Elise Wells. Es war Samstagabend, und die beiden machten sich
für Dans Konzert mit den Raves im »Funktion« fertig, einem Musikclub, der in
einer umgebauten ehemaligen Feuerwache in der Orchard Street neu aufgemacht
hatte. Sie sah Elise vorwurfsvoll an. »Du siehst immer normal aus.«
Die beiden Mädchen betrachteten
sich in dem großen Spiegel an der Tür von Jennys Kleiderschrank. Jenny hatte
ein enges rotes Stretchtop mit kurzen Flügelärmeln und einem tiefen U-förmigen
Ausschnitt an, der ihre Brüste gigantisch aussehen ließ. Sie war knapp über
einen Meter fünfzig groß, und die Seven-Jeans (die erste ihres Lebens), die sie
sich bei Bloomingdale s gekauft hatte, war zu lang gewesen, weshalb sie die
Schneiderin in der Wäscherei Ecke Broadway und 98. Straße gebeten hatte, sie um
ungefähr fünfundzwanzig Zentimeter zu kürzen. Deshalb hingen die künstlich auf
alt getrimmten ausgeblichenen Knie der Jeans bei ihr jetzt auf Schienbeinhöhe.
Das einzige Körperteil, mit dem Jenny sich abfinden konnte, war ihr Kopf. Sie
mochte ihre großen, weit auseinander stehenden braunen Augen, ihre reine,
blasse Haut, ihre erdbeerroten Lippen und die braunen Locken mit dem strengen
Pony, den sie seit neuestem trug. Serena hatte ihr einmal gesagt, sie sähe aus
wie ein Prada-Model. Mit aufgeblähten Silikonbrüsten und Stumpenbeinen, obwohl
ihr das natürlich nie über die Lippen gekommen wäre.
Elise war körperlich das genaue
Gegenteil. Sie war siebzehn Zentimeter größer als Jenny, mit langen, dünnen
Beinen, langen, dünnen Armen und einem platten Oberkörper. Bei ihr saß nie ein
Kleidungsstück zu stramm, höchstens vielleicht um den Bauch herum, wo sich ein
kleiner Rettungsring wölbte, aber den konnte sie locker mit einem T-Shirt
kaschieren. Jenny dagegen konnte ihren Busen mit gar nichts kaschieren.
Andererseits war Elise dafür mit Sommersprossen übersät, sogar auf den Augenlidern
hatte sie welche, und ihr kinnlanger flachsgelber Bob war so dick und strohig,
dass er nur mit Mühe in ein Haargummi passte.
Es ist eben kein Mensch
vollkommen. Na gut, von ein paar bekannten Ausnahmen abgesehen.
»Komm, wir tauschen Oberteile«,
schlug Elise vor. Sie zog ihr schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt aus und hielt
es Jenny hin.
»Okay.« Jenny trennte sich
widerstrebend von ihrem roten Top. Elises T-Shirt war bloß von Express und
ihres von Anthropologie, was schon besser war, aber sie wollte ihre Freundin
nicht beleidigen. Außerdem war die Wirkung unbestritten phänomenal. Jennys
Oberweite sah in dem schwarzen T-Shirt fast dezent aus, während ihr rotes Top
einen goldenen Schimmer in Elises Haare zauberte, den keine der beiden darin
vermutet hatte.
»Ich wette, Serena van der
Woodsen schaut sich noch nicht mal im Spiegel an, bevor sie rausgeht«,
verkündete Jenny. Sie ging in die Knie und begann, im Zimmer herumzukrabbeln.
»Wahrscheinlich passen ihr in Geschäften auch immer alle Sachen, und sie muss
nie was anprobieren, höchstens vielleicht Schuhe.«
Elise stemmte die Hände in die
Hüften. »Was machst du da eigentlich?«
»Ich versuche, die Knie von der
Jeans ein bisschen abzuwetzen«, erklärte Jenny und kroch weiter herum. »Hast
du eigentlich schon das mit Serena und Damian von den Raves gehört?«
Elise nickte. Klar, wer nicht.
Jenny kroch auf ihren Schrank
zu, um Schuhe auszusuchen. Serena musste natürlich nie wie ein Hund herumkriechen,
damit ihre Jeans normal aussahen. »Ich weiß nicht, wie sie das immer schafft.«
Jenny fischte ihre neuen goldenen Zehenring-Sandalen von Michael Kors aus dem
Schrank und schlüpfte hinein. Ihr Vater hatte gelästert, sie sähen nach
Bauchtänzerin aus, aber Jenny hatte sie beim Shooting für die W geschenkt bekommen, und es waren
die schönsten Schuhe, die sie besaß.
Schon komisch, dass sie eben
noch ihre fünfzehn
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