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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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sanft. Irgendwie wirkte sie verändert – stiller und ein bisschen erwachsener.
    Ihre nackten Füße sanken in weichen Sand ein, als sie das Ende des Stegs erreichten.
    Sie blieb stehen und drehte sich zu Angelo um. „Es ist paradiesisch hier.“
    Lächelnd nahm er ihre Hand. „Finde ich auch.“ Überrascht bemerkte er, dass sie leicht zitterte.
    Das ist meine letzte Chance, ermahnte er sich. Er führte Anna über den unebenen Sand zu der Decke, die seine Leute ausgebreitet hatten. Rund um das Lager hatten sie Sturmlaternen mit dicken Kerzen in den Sand gesteckt. Außerdem standen ein Picknickkorb und ein Silberkübel mit Eiswürfeln und einer Flasche Champagner sowie einem Wein bereit.
    Gut gemacht, dachte Angelo.
    In den letzten beiden Tagen hatte er alles Erdenkliche versucht, um herauszufinden, wer dieses Mädchen war und was sie vorhatte. Alle seine Nachforschungen waren ins Leere gelaufen. Aus Enttäuschung über die vergebliche Suche hatte er heute zu scharf reagiert. Erst hinterher war ihm bewusst geworden, dass er überall nach Antworten gesucht hatte – nur nicht bei Anna selbst.
    Warum stellte er ihr nicht einfach die Fragen, die ihn so sehr beschäftigten?
    Er reichte ihr zwei Gläser und nahm die Champagnerflasche vom Eis. Als er sie öffnete, schoss Schaum heraus und spritzte Anna über die Füße.
    Sie zuckte leicht zusammen, und er blickte ihr ins Gesicht. Im sanften Abendschein waren ihre Wangen leicht gerötet.
    Es würde ein Kinderspiel sein.
    Sie hielt ihm die Gläser hin, und er schenkte sie so voll, dass der Champagner ihr über die Arme lief.
    Behutsam nahm Angelo ihr ein Glas ab. Mit der freien Hand griff er ihr Handgelenk und hielt es fest, um den Champagner von der Innenseite ihres Arms zu lecken.
    „Darauf, dass wir uns besser kennenlernen“, sagte er leise.
    Die Berührungen seiner Zunge waren prickelnd und erregend. Anna unterdrückte ein Stöhnen. „Wozu kennenlernen?“, fragte sie heiser. „Wir wollen uns doch gerade verabschieden.“
    Er hob den Kopf und lächelte auf eine Art, die sie schwach machte.
    „Ach komm, Anna. Du machst es mir nicht leicht. Ich habe mich schlecht benommen und möchte es wiedergutmachen. In den letzten beiden Tagen haben wir uns in mancher Hinsicht sogar ziemlich gut kennengelernt. Aber eigentlich weiß ich gar nichts über dich.“
    „Das war auch nicht der Plan.“ Anna entfernte sich einige Schritte von ihm und blickte aufs Meer hinaus. Er sollte den schmerzlichen Ausdruck in ihren Augen nicht sehen. Die Lichter der Yacht spiegelten sich auf dem seidig glatten Wasser, und es war kaum zu erkennen, wo der Himmel ins Meer überging. „Du hast mich auf deine Yacht gebracht, um mich umzustimmen. Nicht, um mich kennenzulernen.“ Sie seufzte. „Komisch, dass du auf einmal Gewissensbisse bekommst. Ich wette, dass du dir bei den meisten Frauen, mit denen du schläfst, nicht mal die Mühe machst, sie nach dem Namen zu fragen. Bei mir brauchst du keine Ausnahme zu machen.“
    Einen Augenblick lang war nur das sanfte Rauschen des Meeres zu hören. Endlich sagte Angelo heiser: „Es war das erste Mal für dich, das macht es zu etwas Besonderem. Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich deshalb bei dir eine Ausnahme mache?“
    Langsam drehte Anna sich zu ihm um. Im Kerzenschein schimmerte seine Haut golden, und seine hohen Wangenknochen wirkten hart und kantig. Ernst blickte er sie an, und diesmal entdeckte sie kein Anzeichen von Spott oder Belustigung in seinen Augen. Ihr wurde heiß und kalt, sie musste sich zwingen, fortzusehen.
    „Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass du bei mir eine Ausnahme gemacht hast. Du verachtest all das, was ich bin und verkörpere.“
    Behutsam nahm Angelo ihr das Glas ab. Er stellte es fort und nahm ihre Hände in seine. „Anna, das ist Unsinn. Ich gebe zu, wir sind nicht gerade Seelenverwandte …“
    „Das dürfte die Untertreibung des Jahres sein. Ich gehöre zu den Umweltschützern, die verhindern wollen, dass du das Belle-Eden zerstörst, Angelo. Also lass uns nicht so tun, als könnten wir Freunde sein.“
    „Wir haben uns geliebt.“
    „Nein. Wir hatten Sex. Das ist ein Unterschied, würde ich sagen.“
    Er lachte ironisch. „Da hast du recht. Aber ich möchte das ändern. Ich hätte mich letzte Nacht mehr zurückhalten sollen. Offen gestanden hatte ich keine Ahnung, dass du noch Jungfrau bist.“ Sanft strich er ihr eine hellrote Strähne hinters Ohr und lächelte gewinnend. „Wir sollten uns besser

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