Sag niemals nie
kennenlernen, Anna. Ich gebe ja zu, dass die Umweltschützer nicht gerade zu meinen Lieblingen gehören, aber es könnte schlimmer sein. Als ich dich im Hotel sah, kam mir der schreckliche Verdacht, du könntest ein verwöhntes reiches Mädchen mit Adelstitel sein.“
Ihr wurde eiskalt. „Das wäre schlimmer?“
„Viel schlimmer.“ Er legte ihr einen Finger unters Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Und jetzt entspann dich und hör auf, ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zu machen“, er lächelte vielsagend, „sonst muss ich etwas dagegen tun.“
„Versuch es gar nicht erst“, erwiderte sie kühl und entzog ihm ihre Hände. „Ich mag es nicht, wenn man mir sagt, was ich tun soll. Hör mal, Angelo, ich finde, wir sollten jetzt einfach …“
Blitzschnell hob er sie hoch und drückte sie an sich.
„Was soll das, Angelo? Lass das! Lass mich wieder runter!“
„Erst wenn du meine Entschuldigung annimmst und aufhörst zu schmollen. Wenn nicht …“ Mit langen, geschmeidigen Schritten eilte er aufs Meer zu. „… gehst du baden.“
„Nein!“, schrie sie entsetzt. „Bitte nicht! Ich habe nichts mehr anzuziehen!“
Er blieb stehen und lachte schallend. „Glaubst du, das könnte mich abschrecken?“
Sie betrachtete seine markanten Züge, und ihr Mund wurde trocken. „Lass mich runter“, brachte sie mühsam hervor.
Streng sah er sie an. „Wirst du brav sein?“
Der Ausdruck in seinen Augen ließ Anna dahinschmelzen. „Nein“, flüsterte sie und seufzte.
Angelo wirbelte ein paarmal um die eigene Achse. Anna wurde schwindelig, sie schrie und zappelte, um sich zu befreien. Alles um sie drehte sich, und sie spürte nur noch seine muskulöse Brust.
„Stopp! Hör auf!“, forderte sie atemlos.
Er tat es. „Wirst du brav sein?“, fragte er drohend. „Oder soll ich …?“
„Nein!“, protestierte sie. „Wage es ja nicht …!“
„Wirst du brav sein?“ Sein Mund war nur noch Zentimeter von ihrem entfernt.
Anna hörte zu strampeln auf und wusste nur noch, dass sie sich verzweifelt nach ihm sehnte. „Nein“, wisperte sie. „Ich will nicht brav sein. Ich möchte lieber etwas Ungezogenes machen.“
Angelo bedeckte ihre Lippen mit seinen, und das Rauschen ihres Blutes übertönte die Geräusche der Brandung. Durch den dünnen Stoff ihrer Kleidung konnte sie Angelos erhitzten, kraftvollen Körper spüren. Benommen wurde Anna bewusst, dass er sie wieder den Strand hinauftrug. Aber sie verlor sich in den Empfindungen, die Angelo in ihr auslöste. Sie spürte, dass er stehen blieb und sie auf die weiche Decke legte. Er blickte auf sie herab, aber sie konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten.
Verlangend streckte sie die Hände nach ihm aus. „Angelo … du kannst doch nicht einfach aufhören …“
Vergnügt setzte er sich zu ihr auf die Decke und beugte sich über den Picknickkorb. „Jetzt hör mal zu, Anna Field, oder wie auch immer du heißen magst. Ich kann tun, was ich will, weil ich hier der Gastgeber bin. Du bist der Gast und hast dich zu benehmen.“
Unternehmungslustig begann Angelo, Behälter aus dem Korb zu nehmen und sie zu öffnen. Anna lehnte sich zurück und blickte zum sternenübersäten Nachthimmel auf.
„Magst du Fisch?“
Normalerweise hätte sie verneint, weil sie wie alle von GreenPlanet Vegetarierin geworden war. Doch jetzt kümmerte sie das nicht mehr. Fisch hatte sie früher so gern gegessen.
„Ja. Heute Abend esse ich alles.“
„Gut. Mach die Augen zu.“
Anna rollte sich auf die Seite, stützte sich auf einen Ellenbogen und sah Angelo an. Im sanft flackernden Licht sah er aus wie ein Märchenprinz.
„Anna“, warnte er sie, „Augen zu, oder ich muss …“
„Schon gut! Sie sind zu!“
Erwartungsvoll atmete sie ein, dann streifte etwas ihre Lippen. Sie biss in etwas Weiches, Köstliches und öffnete die Augen. Garnele.
„Mm … mehr.“
„Braves Mädchen“, flüsterte Angelo an ihrem Ohr. Folgsam öffnete sie den Mund erneut und wurde mit einem weiteren würzigen Happen belohnt, diesmal mit kühler, kremiger Mayonnaise.
Lustvoll seufzend, genoss sie das sinnliche Vergnügen.
„So ist’s brav.“
Als Anna die Augen wieder öffnete, war Angelo über sie gebeugt. Im Kerzenlicht schimmerte sein Haar hellblond. Langsam richtete sie sich auf und tastete nach ihrem Champagnerglas. Sie nahm einen Schluck und bedeckte seine Lippen mit ihren, um die herrlich kühle Flüssigkeit mit ihm zu teilen.
Ein Tropfen rann ihr übers Kinn, als
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