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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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geheimer Krieg. Wir sollten nicht einmal in Laos sein.“
    „Welchen Grund gab es noch, dass es vertuscht wurde? Hatte das etwas mit dem Passagier zu tun?“
    Tobys Augenbrauen schnellten hoch. „Wo hast du das Gerücht gehört?“
    „Willy Maitland. Sie hat gehört, dass ein Laote an Bord war. Alle streiten seine Existenz ab. Daher vermute ich, dass er eine sehr wichtige Person war. Wer war er?“
    „Ich weiß es nicht.“ Toby drehte sich herum und blickte aus dem offenen Fenster seines Apartments. Aus der Dunkelheit kamen die Geräusche und Gerüche der Straßen Bangkoks. Fleisch brutzelte auf einem offenen Grill. Frauen lachten. Ein Tuk-Tuk knatterte vorbei. „Damals hat sich viel abgespielt, über das wir nicht gesprochen haben. Bei all den Agenten und Gegenagenten und Generälen und Glücksrittern wusste man nie mit Sicherheit, wer das Kommando hatte. Jeder zog an Fäden und versuchte, schnell reich zu werden. Ich konnte es nicht erwarten, von dort abzuhauen.“ Er schlug ärgerlich auf seinenRollstuhl. „Und hier bin ich gelandet.“ Er seufzte. „Lass es, Guy“, sagte er leise. „Wenn jemand Maitlands Tochter erledigen will, ist die Sache zu heiß.“
    „Toby, das ist der springende Punkt. Warum ist der Fall so heiß? Warum macht nach so vielen Jahren Maitlands Kleine jemanden nervös? Was kann sie herausfinden?“
    „Weiß sie, worauf sie sich einlässt?“
    „Das bezweifle ich, aber nichts hält diese Lady auf.“
    „Also bringt sie Ärger. Wie kriegst du sie zur Zusammenarbeit?“
    „Das weiß ich noch nicht.“
    „Es gibt immer die Romeo-Methode.“
    Guy grinste. „Ich werde daran denken.“
    „Du könntest ihr auch die Wahrheit sagen. Dass du nicht hinter ihr her bist, sondern hinter einer Prämie von drei Millionen.“
    „Zwei Millionen.“
    „Zwei Millionen, drei Millionen, wo ist da der Unterschied? Das ist eine Menge Kies.“
    „Und ich könnte eine Menge Hilfe gebrauchen.“
    Toby drehte den Rollstuhl seufzend zu ihm herum. „Also schön, du willst einen Namen. Ich gebe dir einen. Alain Gérard, ein Franzose. Lebt heute inSaigon. Hatte enge Beziehungen zur CIA, kannte den ganzen Mist in Vietniane.“
    „Ex-CIA und lebt in Saigon? Warum haben ihn die Vietnamesen nicht hinausgeworfen?“
    „Er ist ihnen nützlich. Während des Krieges hat er sein Geld damit gemacht, dass er, sagen wir mal, pharmazeutisches Rohmaterial exportiert hat. Jetzt im Alter ist er zum Menschenfreund geworden. Das US-Handelsembargo schneidet die Vietnamesen von westlichen Märkten ab. Gérard bringt medizinische Güter aus Frankreich ins Land, Antibiotika, Röntgenfilme. Dafür lassen sie ihn im Land bleiben.“
    „Kann ich ihm vertrauen?“
    „Er ist ein Exmitarbeiter der CIA.“
    „Also kann ich ihm nicht vertrauen.“
    Toby brummte. „Du scheinst mir zu vertrauen.“
    „Du bist anders.“
    „Nur, weil ich dir etwas schulde, Barnard. Obwohl ich oft denke, dass du mich in dieser Maschine hättest verbrennen lassen sollen.“ Toby knetete seine nutzlosen Schenkel. „Niemand hat viel Verwendung für einen halben Mann.“
    „Die Beine machen nicht einen Mann, Toby.“
    „Ha! Sag das Onkel Sam.“ Mit seinen kraftvollen Armen verlagerte Toby sein Gewicht im Rollstuhl. „Wann reist du nach Saigon?“
    „Morgen früh. Ich habe meinen Flug ein paar Tage vorverlegt.“ Guys Hände schwitzten jetzt schon bei dem Gedanken, an Bord dieser Air-France-Maschine zu gehen. Er kippte einen betäubenden Schluck Scotch. „Ich wünschte, ich könnte ein Schiff nehmen.“
    Toby lachte. „Du wärst von den Boat People der Erste, der nach Vietnam zurückkehrte. Noch immer Angst vorm Fliegen, wie?“
    „Weiße Knöchel und all das Zeug.“ Er stellte sein Glas ab und ging zur Tür. „Danke für den Drink. Und den Tipp.“
    „Ich werde sehen, was ich noch für dich tun kann“, rief Toby ihm nach. „Ich habe vielleicht noch ein paar Kontakte im Land. Vielleicht kriege ich die dazu, auf dich aufzupassen. Und auf die Frau. Übrigens, behält sie heute Nacht jemand im Auge?“
    „Ein paar Freunde von Puapong. Die lassen keinen in ihre Nähe. Sie sollte in einem Stück zum Flughafen gelangen.“
    „Und was passiert dann?“
    Guy blieb in der Tür stehen. „Dann werden wir in Saigon sein. Dort ist es sicherer.“ „In Saigon?“ Toby schüttelte den Kopf. „Rechne nicht damit.“
    Die Menge im Bong Club war aufgeheizt. Die Männer schrien betrunken und grapschten nach der Bühne,während die Mädchen mit leeren

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