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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bebend vor Udo stand und sich nur mit einer Willensanstrengung beruhigte, die ich amüsant fand. Er trug eine schicke Uniform mit einem verzierten Gold-Küraß – eine Art Teufelsfratze bleckte auf Brust- und Rückenteil die Zähne – und fuhr sich immer wieder mit dem Finger an den Hals. Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Ich vermutete, daß er das Tragen von Rüstungen nicht gewöhnt war.
    »Diesem Mann darf nichts geschehen, Trylon«, sagte er ohne Lahal.
    »Oh?« rief Udo. »Und wer ordnet das an?«
    Zankov nahm sich zusammen. Er breitete die Arme aus. »Es wäre unklug. Er ist eine erstklassige Geisel ...«
    »Ich führe hier das Kommando, Zankov – oder wie immer du heißen magst. Denk daran! Aber ...« Und wieder zupfte sich Udo am Bart. »Aber vielleicht hast du recht.«
    Es gab eine heftige Auseinandersetzung mit den Mädchen, in deren Verlauf sich Zankov große Mühe gab, als unterwürfiger Gefolgsmann Udos zu erscheinen. Endlich schwenkte Udo die Arme und verkündete sein Urteil.
    »Bringt ihn fort! Fesselt ihn und bewacht ihn gut! Ob er lebt oder stirbt, entscheide ich persönlich.«
    Als gierige Hände nach mir griffen, um mich fortzuziehen, rührte ich mich nicht von der Stelle, sondern starrte Leona an. Sie warf den Kopf in den Nacken.
    »Wenn ich dieser verflixte Prinz wäre, Mädchen – warum haßt du mich dann so?«
    »Du bist es, und das weißt du!«
    Ros drängte herbei. Sie atmete schwer, und Flecken hektischer Röte zeichneten sich auf ihren Wangen ab. »Ich sollte dich mit dieser Klaue entmannen! Du Verräter! Du Täuscher! Du Hurensohn! Du erbärmlicher Schurke ...«
    »Nun mal langsam!« sagte ich, verblüfft von der Intensität ihrer Gefühle. Ringsum begannen die Mädchen durcheinanderzuschreien. Ich machte mich von ihnen frei und machte einen Schritt in Udos Richtung. Sofort erschien ein Kurzschwert in seiner Hand.
    »Schon gut, Trylon. Ich werde dir nichts tun.«
    »Schnappt ihn euch! Zerrt ihn an den Füßen hinaus!« schäumte Zankov.
    Mit drei Schritten war ich bei ihm. Er versuchte sein Rapier zu ziehen, doch ich packte ihn am Hals und hob ihn in die Höhe. Gurgelnd hing er in meinem Griff, und sein Gesicht lief purpurn an wie eine Gregarian.
    »Hört zu!« brüllte ich. »Einmal angenommen, ich wäre dieser Prinz Majister ...« Mit einer Armbewegung lenkte ich einen Speer zur Seite, der aus dem Hintergrund geworfen worden war. Einen zweiten fing ich und drehte ihn blitzschnell um. »Könnt ihr Hulus mir nicht endlich mal sagen, was hier los ist?«
    Seltsamerweise wollte mir niemand antworten. Ich blickte Zankov an, setzte ihn bedauernd wieder ab und ließ ihn los. Er fiel in Karinas Arme. Sie starrte mich aufgebracht an – aber da war ein Flackern in ihren Augen, ein kurzes, verräterisches Aufblitzen – von Sympathie? Ich wußte es nicht.
    Aber sie sagte: »Mag sein, daß Zankov sich überschätzt, aber er gehört zu uns. Du bist ein Südmann, ein Klansmann – Prinz.«
    »Wenn ich es wäre. Wäre das alles? Nur daß der Prinz Majister ein Fremder ist?«
    »Ja!« rief Firn und musterte mich voller Verachtung. »Ein Fremder. Ein Fremder in Vallia. Ein nichtsnutziger Calsany, ein Rast, der stets all jene verrät, die ihn lieben.«
    Mein Erstaunen ließ nicht nach. Ich sah mich im Kreis der hübschen Gesichter um, die mich mit blitzenden Augen anklagend betrachteten. Verachtung, Haß, Widerwillen – diese Gefühle waren deutlich auszumachen.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Zankov hielt sich den Hals und versuchte zu sprechen. Er brachte aber kein Wort heraus. Meine Finger zeichneten sich als dunkelblaue Streifen auf seiner Haut ab.
    »Ich gehe mit, ohne Gegenwehr«, sagte ich. »Aber wenn ich wirklich dieser Prinz Majister wäre, würde ich mir allmählich selbst leid tun, bei Vox!«
    Diese Worte waren natürlich nur ein Versuchsballon, um herauszufinden, wie die Winde wehten. Aber niemand antwortete.
    Trylon Udo hatte männliche Wächter gerufen. Hätte er es früher getan, wäre ich jetzt vielleicht schon in Freiheit – und damit beschäftigt, ein blutiges Schwert zu reinigen. So hatte ich versprochen, friedlich zu bleiben, und hielt mich auch daran. Von Speerspitzen umgeben, wurde ich abgeführt.
    »Die Berichte stimmen«, sagte Udo hinter mir. »Und doch bleibt ein Zweifel. Prescot ist nur dem Wort nach ein Hyr-Jikai – eine prahlerische Fassade ist sein Ruf, das wissen wir alle. Und doch ...«
    »Er hat den Speer geschickt an sich gebracht, Udo«, sagte

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