Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
die Weihrauchwolken durchstoßend, genau auf San Guiskwains Brust zu.
    Aber ich sah es deutlich! Ich sah, wie der Pfeil nach oben sprang! Mit schrillem Ton prallte die Spitze gegen das Kristall und wurde nach oben abgeleitet. Und San Guiskwain blieb aufrecht sitzen, unverletzt.
    »Bei Krun!« rief ich. »Noch mehr Zauberei! Dich kriege ich schon, du Cramph!«
    Noch zweimal schoß ich auf das unheimliche Ziel – mit dem gleichen Ergebnis.
    Wächter eilten über den Balkon auf mich zu. Es waren Menschen. Jetzt mußte ich um mein Leben kämpfen.
    Hätte ich ein wenig den Verstand gebraucht, dessen ich mich zuweilen rühme, hätte ich auf Uzhiro geschossen. Trylon Udo war nur ein unwichtiger Spielstein in den Ereignissen. Mein Zorn richtete sich aber zur Gänze gegen die unerreichbare, düstere, obszöne Gestalt eines Toten.
    Nachdem ich noch einige Pfeile gegen die anrückenden Wächter losgeschickt hatte, kam es auf dem hohen Balkon zum tödlichen Nahkampf.
    Das Kurzschwert forderte dabei seinen blutigen Tribut. Ich stürmte gegen die Wächter an, bemüht, mir einen Weg durch die Gruppe zu bahnen und ins Freie durchzubrechen. Noch immer hatte ich den Gedanken nicht aufgegeben, in der Riesenmenge Dayra zu finden, obwohl ich mich langsam damit abfinden mußte, daß meine Chancen nicht mehr zum Besten standen.
    Vier Rapas versuchten im Gespann zu arbeiten und waren sehr überrascht, daß ihr kleiner Trick auf dem engen Balkon nicht funktionierte; ich wußte sehr wohl, warum ich gerade das Kurzschwert benutzte und das Krozairschwert in der Scheide ließ. Dem ersten Rapa schnitt ich den Schnabel ab, spießte den zweiten auf – eben tief genug – und machte dann mit einem kurzen Hieb nach rechts und links die Pläne der letzten beiden Rapa-Söldner zunichte.
    Im nächsten Augenblick verschwand ich in einem schmalen Schlitz in der Wand – einem der vielen Zwischenräume, die es in solchen großen Gebäuden gibt, Zwischengänge, Stützmauern, Räume unter Kuppeln, Tunnel für die Erhaltung der Bausubstanz, die ja ständiger Pflege bedarf. Etwa zehn Fuß tiefer landete ich mit heftigem Aufprall. Ich sprang sofort wieder hoch und suchte mir einen gewundenen Weg zwischen den Backsteinmauern, einem schwachen Schimmer folgend, der Feuchtigkeit und Schimmelbewuchs sichtbar machte. Über Holzleitern und durch staubige Tunnel ging es immer tiefer hinab. Geräusche zeigten mir an, daß die Verfolger sich nicht hatten abschütteln lassen. Wo immer ich auch herauskommen mochte, ich mußte damit rechnen, daß Wächter mich erwarten würden.
    Knochen knirschten unter meinen Füßen – Mauer-Pitixes, kleine, pelzige Tiere, die von Abfällen lebten und die offenbar von Tempeldienern vergiftet worden waren. Dahinter versperrte mir eine bronzebeschlagene Lenkenholztür den Weg. Ich stemmte die Schulter dagegen.
    Knirschend und quietschend öffnete sich der Durchgang. Rotes und grünes Licht erleuchtete die andere Seite. Vorsichtig steckte ich den Kopf durch die Öffnung, die Klinge erhoben, bereit zur Verteidigung. Ringsum erstreckten sich Reihen von Steinsärgen. Einige waren umgestürzt, und ein Gewirr von Knochen und Schädeln hatte sich auf den Steinboden ergossen. Ich befand mich bereits unterhalb des Tempels in der Krypta. Nachdenklich schloß ich die Tür und legte die schweren Eisenriegel vor. Auf diese Weise waren die blutrünstigen Kämpfer in meinem Rücken vorerst ausgeschaltet. Nun brauchte ich nur noch an die blutrünstigen Kämpfer vor mir zu denken.
    Das Licht drang durch farbiges Glas, das man in Nischen gesetzt hatte. Vermutlich war San Uzhiro kürzlich hier unten gewesen, um den Kristallsarg San Guiskwains des Verdorrers zu holen. Spuren im Staub deuteten darauf hin. Vor meinen Füßen rollte ein Schädel zur Seite. Die unheimlichen Nachwirkungen der Szene im großen Tempel ließen allmählich nach. Ich begann wieder zu denken.
    Die Wächter oben an der Treppe waren Chuliks, die mich augenblicklich in einen heftigen Kampf verwickelten. Die Auseinandersetzung wogte die Treppe hinauf und in einen grasbewachsenen Hof zwischen mächtigen grauen Stützmauern, die die unvorstellbare Masse des Tempels trugen.
    Ins Freie stürmend, nahm ich nun das Krozair-Langschwert zu Hilfe, das jedoch nur einen Sekundenbruchteil lang silbern blitzte, ehe es zu einer blutigen Vernichtungswaffe wurde.
    Schwerter prallten klirrend aufeinander, Blut spritzte, Chuliks wirbelten durchbohrt zur Seite, rollten durch das Gras, das Langschwert

Weitere Kostenlose Bücher