Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
zu diesem Thema allgemein bekannt und in gemischter Gesellschaft kaum laut auszusprechen. Scharlachrot ist die Farbe des Herrschers. Die scharlachrot und gelb gewandete Kavallerie bildete eine Art persönliche Truppe – keine Leibgarde –, und das flotte alte Rot leuchtete erhebend, als Targon die Eliteeinheit antreten ließ.
    Karidges Regiment passierte uns auf dem Weg zur Stadt, um die Lage dort zu festigen. Unsere Landkarten bezeichneten den Ort als Yervismot, und ich war verdammt sicher, daß Nath genau gewußt hatte, was er tat, als er die Luftschwadron hierher beorderte.
    Die Totrix-Regimenter und die Nikvoves, die die letzten Aragorn vertrieben, waren als winzige Gestalten unter den schräg einfallenden Sonnenstrahlen sichtbar. Sie trugen Uniformen unterschiedlicher Farben, denn einer alten Tradition gemäß schmückte sich die Kavallerie mit anderen Farben als die Infanterie. An dieser Praxis hatten wir nichts geändert. In dem leuchtenden Reitertrupp, der mich umringte, waren neben meinen Adjutanten Gesandte aller Regimenter vertreten, die als reitende Boten eingesetzt werden konnten. Bei meinem Ritt zu den Sklaven, wo es neue Aufregung gab und Ketten geschwungen wurden, bewegte ich mich also inmitten einer Vielfalt von Farben, in der das Scharlachrot und Gelb vorherrschend waren.
    Eine Gruppe Gons, die sich normalerweise die Schädel kahlrasieren, schmierte sich hastig Lehm auf die Köpfe, um das weiße Haar zu verdecken, dessen sie sich schämten. Der Glauben einer Person geht niemanden sonst etwas an: Wer würde spotten über einen Mann, der beim Betreten einer Kirche den Hut abnimmt oder den Hut auf dem Kopf behält und dafür die Schuhe auszieht?
    In den langen Reihen waren so viele Sklaven angekettet, daß es mir selbstverständlich erschien, meine Zorca dorthin zu lenken, wo die Unruhe entstanden war. Hier war eine fliehende Gruppe Aragorn über ausgestreckte Ketten gestolpert. Stahl gegen nackte Hände – nun ja, es lagen nackte Leichen und Verwundete herum, doch sah ich auch reiterlose Tiere und am Boden liegende Aragorn, die sich der Übermacht der Sklaven nicht hatten erwehren können. Der Zorn von Sklaven ist mit einem verstopften Wasserlauf oder Abflußrohr zu vergleichen: Wenn das Hindernis beseitigt ist, schießt das Aufgestaute um so heftiger und unaufhaltsamer hervor.
    Zornige Gestalten wirbelten Eisenketten, doch auf der anderen Seite fand so manches Schwert ihr Ziel. Ich trieb meine Zorca zu schnellerer Gangart an. Sklaven zu verlieren, nachdem wir sie befreit hatten, schien mir wider die Natur zu gehen.
    Das Schwert, das ich schließlich zog, war eine in Valka geschmiedete Waffe, die mir Delia mitgebracht hatte. Mit einigen meisterlichen Schmieden, allen voran Naghan die Mücke, hatten wir dieses Schwert entworfen und gebaut. Es vereinigte Eigenschaften des havilfarischen Thraxters und des vallianischen Clanxers, doch hatte ich versucht, der Klinge auch möglichst viel von der meisterlichen Waffe, dem Savanti-Schwert mitzugeben. Für das neue Schwert bürgerte sich die Bezeichnung Drexer ein. Hier hielt ich seinen Einsatz für angebracht und ließ es im Reiten nach vorn schwingen. Dann sprang ich von meiner Zorca und landete in einer dicht zusammenstehenden Aragorn-Gruppe, die sich gegen anstürmende Sklaven blutig wehrte.
    Hinter mir stießen meine Männer besorgte Rufe aus.
    »Majister! Zurück! Warte auf uns!« Und: »Herrscher! Du bringst dich in Gefahr!«
    Das letzte Licht des Tages loderte täuschend auf; die Strahlen der untergehenden Zwillingssonne schickten ihr smaragdgrünes und rubinrotes Feuer durch die hochaufragenden Wolkenschlösser. Die Aragorn rechneten sich gegen die nackten Sklaven eine gute Chance aus und waren damit beschäftigt, reiterlose Tiere einzusammeln. Jeder, der ein Tier erwischen konnte, stieg in den Sattel und galoppierte davon, auch wenn sich Sklaven an ihnen festklammerten und mit Ketten auf sie einschlugen und einige wieder zu Boden rissen. Es war ein blutiger, verwirrender Kampf im Dämmerlicht, eine unsinnige Auseinandersetzung, bei der man sich schnell einen Hieb über den Kopf einfangen konnte, der dem Leben ein Ende setzte.
    Nicht alle Sklavenjäger waren Apims; ich kreuzte die Klinge mit einem Rapa, der gleich darauf zu Boden sank. Ein Bleg, der hinter ihm gestanden hatte, torkelte auf seinen vier Beinen rückwärts, fiel über eine Kette und stürzte trotz seiner vielen Füße. Ich sprang an ihm vorbei auf einen Aragorn zu, der sein Schwert

Weitere Kostenlose Bücher