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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gegen zwei nackte, schreiende, sich entsetzt umarmende Frauen erhob.
    Der Aragorn drehte sich zu mir um. Ringsum schrien Männer und Frauen vor Entsetzen, und Ketten klirrten, und Speere zuckten vor. Meine Männer begannen erst jetzt in die Auseinandersetzung einzugreifen, soweit war meine Zorca im letzten Ansturm vorgeprescht. Der Aragorn hielt sich für einen guten Schwertkämpfer, doch ich haute ihn ohne Umstände nieder, gewahrte aus dem Augenwinkel einen zweiten, duckte mich und fuhr herum. Eine nackte, gut gebaute Gestalt mit mächtigem Haarschopf sprang dem Sklavenjäger in den Rücken und legte ihm eine Kette um den Hals.
    Der Aragorn sank keuchend in die Knie, und zwei weitere stürmten herbei, inzwischen fast in Panik. Ihr Ziel waren zwei Totrixes, die zitternd inmitten des Getümmels verhielten. Gemeinsam traten ich und der nackte Mann den beiden entgegen, und sie hatten keine Chance gegen meinen Drexer und die Kette des anderen.
    »Majister! Herrscher!« Das Geschrei wurde laut, und mein Gefolge war zur Stelle und kämpfte die restlichen Aragorn mühelos nieder. Der Sklave mit dem dunklen Haar und dem kampfgestählten Körper sank auf die Knie, und ich erkannte, daß er am Rücken verwundet war.
    Halb kniend, schaute er zu mir auf.
    Die bunt gekleideten Soldaten des neuen Vallia umringten mich und bekundeten lauthals ihre Sorge. »Majister!« und »Herrscher!« hieß es auf allen Seiten. Und ich schaute den Sklaven an, der im Blut und Schmutz zusammengesunken war und trotzdem die Eisenketten nicht losließ.
    »Majister ... was du für Risiken eingehst! Herrscher, wir sind bei dir, um dich zu schützen ...« O ja, Majister, dies, Majister, das, Herrscher und immer wieder Herrscher ...!
    Der Sklave hob den Kopf und redete mich an.
    »Lahal, mein alter Dom«, sagte er. »Ich hätte wissen müssen, daß du zur Stelle sein würdest – früher oder später.«
    Er hustete, und ein Blutfaden lief ihm übers Kinn.
    Das Sprechen fiel ihm außerordentlich schwer.
    Das Stimmengewirr hinter mir, das vielfache »Majister!« und »Herrscher!« ... Ich richtete mich auf und reckte die Schultern. Dann fand ich meine Stimme wieder.
    »Lahal, Seg«, sagte ich.

12
     
     
    Wir flogen zurück nach Vondium. Dabei wurde ich den nagenden Gedanken nicht los, daß ich sicher mein Krozair-Langschwert gezogen und wie ein Verrückter getobt hätte, wäre mir bekannt gewesen, daß Seg Segutorio vor mir in Ketten kämpfte.
    Kein sehr angenehmer Gedanke, doch äußerte sich hierin meine immer wieder zutage tretende Verwirrung, wenn es um enge Freundschaften geht.
    »Beim verschleierten Froyvil, mein alter Dom, das tut gut!« sagte Seg und setzte den Kelch an. Auf seinen Lippen schimmerte bester Gremivoh, und ich schenkte ihm sofort nach. Wir saßen in meinem Arbeitszimmer, umgeben von Büchern und Landkarten, und Seg sah meinem lieben alten Freund nun schon etwas ähnlicher.
    Die Ärzte hatten ihn versorgt und gewarnt, daß er Ruhe brauche. Nach unserer Begrüßung hatte sich Seg sofort nach Thelda erkundigt, woraufhin ich nur den Kopf schütteln konnte: »Wir haben nichts von ihr gehört, leider.«
    »Ich war in Evir«, sagte Seg und leitete damit den gegenseitigen Bericht unserer Erlebnisse ein, seit wir uns auf dem Weg zum Heiligen Taufteich in Aphrasöe getrennt hatten. »Ich stieg mit Delia und dem Herrscher und den anderen in den verdammten Teich, und im nächsten Moment war ich zu Hause in Erthyrdrin.« Wieder trank er und schüttelte den Kopf. »Nervenaufreibend, das kann ich dir sagen!«
    »Ich weiß.«
    Er hob den Blick. »Ach, ja.«
    »Du hast dann den Weg nach Vallia zurückgefunden und bist nach Evir gereist?«
    »Ja. Nachdem die Zauberkräfte mich in meine Heimat geschickt hatten, nahm ich an, daß das auch für Thelda galt.«
    »Deine Vermutung war richtig.« Ich erzählte ihm ein wenig von der Macht Vantis, des Teichwächters, und machte ihm klar, daß wir in eine magische Manifestation geraten waren. Meine Erklärung schien ihn zufriedenzustellen. »Jedenfalls sei sie dort gewesen, gab man mir Auskunft. Diese Evirer sind unangenehme Leute.«
    »Und?«
    Er machte eine Bewegung mit der linken Hand.
    »Anschließend suchte ich Falinur auf. Immerhin gelte ich dort als Kov. Aber meinetwegen können die Kerle ihr Kovnat und ihre Heimtücke behalten. Ich wurde von Flutsmännern aufgegriffen und konnte entkommen, doch in meinem etwas heruntergekommenen Zustand war ich leichte Beute für die Aragorn. Wir marschierten tagelang.

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