Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
»Zair sei Dank, daß dieser Unsinn vorüber ist. Was für ein Durcheinander!«
    Aber wie groß das Durcheinander werden würde, wenn Thelda feststellte, daß Seg noch lebte, überstieg meine Vorstellungskraft. Es lag bei mir, alles hing von ihrer Reaktion ab. Niemand konnte ihr vorschreiben, was sie tun sollte. Mitfühlende Gedanken an Thelda stiegen in mir auf und begannen mich zu quälen, denn sie war mir – wie Sie wissen – eine gute Gefährtin gewesen.
    Zunächst aber fühlte ich eine verräterische Erleichterung, das Problem los zu sein, das ich allerdings nur eine Zeitlang aufgeschoben hatte. Ich kehrte zur Treppe zurück und begann darüber nachzudenken, wie ich aus diesem übelriechenden Sumpf entkommen sollte.

16
     
     
    Doch ehe ich mich dieser wünschenswerten Aufgabe widmen konnte, war noch etwas anderes zu erledigen. Auf dem Herweg hatte ich mich nicht nur nach Thelda erkundigt, sondern auch nach Dayra gefragt, ohne allerdings eine nützliche Antwort zu erhalten. Zunächst war Thelda auch meine Hauptsorge gewesen, und das zu Recht, denn Dayra war nicht als Gefangene, sondern als Gesandte hier, überbrachte sie doch Bündnisangebote des niederträchtigen Zankov.
    So erschien es mir durchaus angebracht, einen anderen Wächter mit schicker Uniform, Pakmort und dem Rang eines Jiktars zu suchen, ihm das Gewünschte abzunehmen, mich zu reinigen und dann die Suche nach meiner vom Wege abgekommenen Tochter zu beginnen. Dieses Vorhaben setzte ich in die Tat um und marschierte dann als flott herausgeputzter Jiktar, am Halsband den silbernen Mortilkopf, durch Trakons Säulen, von den Sklavenquartieren bis in die inneren Räumlichkeiten.
    Die Feste inmitten des riesigen Sumpfes war eine ziemlich weiträumige Anlage. Ein Großteil erhob sich auf Pfählen, andere Bereiche auf Matten, während der feste Boden den höchsten der Hohen reserviert war. Bei den Säulen, nach denen dieser Ort benannt war, handelte es sich um vulkanische Erhebungen, große separate Masten aus nacktem pockennarbigen Gestein, die sich in der Mitte wie unbehauene Osterinsel-Statuen erhoben. Sie bildeten eine Art Mittelpunkt, um den das brodelnde Leben der Feste kreiste.
    In immer neu ansteigenden Terrassen waren die Paläste errichtet worden, einer großzügiger als der andere. Weiße Säulen, Hofflächen und Wände leuchteten grell in der Sonne, während ich immer höher emporstieg und die feuchten Nebelschwaden unter mir zurückließ. Niemand hielt mich auf, niemand stellte mir Fragen. Ein Jiktar bekleidet eine einigermaßen hohe Stellung, und meine Insignien verrieten jedem, daß ich Ord-Jiktar war, daß ich innerhalb meines Ranges bereits die achte Stufe erklommen hatte. Die Pakmort besaß sogar noch mehr Gewicht, hier wo man noch immer Schwerter mit Gold kaufen konnte.
    Wegen des hohen Ranges – ein Jiktar befehligte im allgemeinen ein Regiment – würde mir die Verkleidung dienen, bis ich aus den unteren Regionen zu den Palästen hinaufgestiegen war. An diesem Ziel angekommen, würde ich mir allerdings die Sachen eines Swods suchen müssen, denn dort kannte man alle Jiktars und würde sofort merken, daß ich ein Eindringling war. Eine Abteilung marschierte vorbei, und der Dwa-Deldar grüßte mich. Ich erwiderte die Geste. Es handelte sich um Bogenschützen, und ihre Waffen waren lang und schwer, runde Stäbe von einer bestimmten Länge. Es waren Bogenschützen aus Loh.
    Einen Mann zu finden, der ohne Begleitung war, fiel mir nicht leicht; doch nach einer gewissen Zeit vermochte ich die Ledersachen eines Bogenschützen aus Loh anzulegen und mir seinen Bronzehelm auf den Kopf zu setzen. Allerdings behielt ich meinen Bogen. Dann trat ich kühn in den ersten Palast, ein meergrünes Gebilde, überladen mit Satyrn und Nymphen, die an den Mauern modelliert worden waren.
    Der ehemalige Eigentümer meines jetzigen Gewandes hatte mir berichtet, die Abordnung Zankovs sei hier untergebracht, im Palast des Tintenfischs. Deshalb trat ich hier ein. Ich durfte keine halben Sachen machen.
    Layco Jhansi war der Erste Pallan des alten Herrschers gewesen und hatte in Vondium ein strenges Regiment geführt. Er hatte die Roten Bogenschützen aus Loh korrumpiert. Aus diesem Grunde gab es hier jede Menge rothaarige Lohier wie auch dunkelhaarige Bogenschützen aus Erthyrdrin. Mein vallianisch-braunes Haar fiel nicht weiter auf. Der fünfhändige Eos-Bakchi, der wankelmütige vallianische Glücksgeist, begünstigte mich. Ein Deldar entdeckte mich und

Weitere Kostenlose Bücher