Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
»könnten wir hier aus dem Regen in die Traufe geraten sein. In dieser Gegend würde man uns lieber niederstechen als Lahal zu sagen.«
    »Das dürfte aber nicht so leicht sein, wie man sich das denkt«, sagte ich.
    Freudlos schlugen wir an diesem Abend unser Lager auf, doch vermochten wir etwas Schlaf nachzuholen. Die Wächter bemerkten während der Stunden der Dunkelheit nichts Ungewöhnliches, und in der Morgendämmerung richteten wir uns hungrig und durstig auf und überlegten, was nun zu tun sei.
    Ich habe nicht die Absicht, die Ereignisse der nächsten Tage im Detail wiederzugeben. Jedenfalls behielten wir die südliche Richtung bei und suchten Nahrung und lasen hier und dort ein paar Reittiere auf. Von Fliegern war nichts zu bemerken. In dieser Zeit plagte mich verstärkt die Sorge, was in Vondium geschehen mochte, und ich machte mir schwere Vorwürfe, so blind oder tollkühn gewesen zu sein, das Zentrum in einer solchen Zeit zu verlassen. Daß andere Invasionsarmeen nicht gemeldet worden waren, erscheint mir aus heutiger Sicht, da ich schuldbewußt darüber nachdenke, völlig unerheblich zu sein. Natürlich verriet Dayra nichts von ihren Plänen mit den Voves. Ich selbst neigte zur Zorca und zur Vove, die jeweils auf hervorragende Art die ihnen von der Natur gestellten Aufgaben erfüllen. Die Vove – nun ja, sie ist das beste Reittier in Paz (jedenfalls wußte ich es damals nicht besser). Groß und kräftig gebaut, mit acht muskelbepackten Beinen, besitzt die Vove sowohl Reißzähne als auch Hörner, die auf die vermischte Herkunft zurückgehen, und ein prächtiges rötlichbraunes Fell. Die Vove behandelt alle, die sie nicht kennt, mit übermäßiger Wildheit. Und sie läuft und läuft, bis ihr das Herz stehenbleibt, denn ihre Stärke und Loyalität passen gut zusammen, wobei die Ergebenheit dieses Tiers das stärkere Gefühl ist.
    Die offensichtliche Antwort auf die Frage war unschön: Zankov mußte nach Segesthes gereist sein, auf den riesigen, weiten Ost-Kontinent der Paz-Gruppe, und hier bestenfalls Bündnispartner oder mindestens Söldner gefunden haben, und zwar bei jenen Klans, die mit den mir als ihrem Zorcander und Vovedeer verpflichteten Klans verfeindet waren. Hap Loder, mein alter Klingengefährte, der Mann, der mich bei den Klans von Felschraung und Longuelm und Viktrik vertrat – und bei etwaigen anderen, die er inzwischen noch übernommen haben mochte –, war mit uns zum Heiligen Taufteich gereist. Er mußte auf die weiten Ebenen Segesthes' zurückversetzt worden sein. Nun ja, ich konnte ein Flugboot zu ihm schicken, sobald wir wieder in Vondium waren. Drig sollte mich holen – die logistischen Probleme, die die Verschiffung einer Armee mit riesigen Voves auslöste, waren atemberaubend. Phu-Si-Yantong konnte sie lösen. Die Galeonen Vallias waren auf einen solchen Transport eingerichtet. Die Himmelsschiffe aus Hamal ebenfalls. Und, bei den widerlichen, verfaulenden Eingeweiden Makki-Grodnos, das gleiche galt für die Schiffe der mächtigen Enklavenstadt Zenicce.
    So sah die Antwort auf meine Fragen aus. Und hier stolzierte ich wie ein Verrückter im Hinterland Vallias herum, anstatt mich in Vondium aufzuhalten.
    Die Situation war geeignet, einen Mann von starken Getränken abzubringen.
    Nein, ich habe nicht die Absicht, auf die Reise oder meinen Seelenzustand näher einzugehen.
    Erwähnenswert ist jedoch, daß in einer stürmischen Nacht, da die bewegten Elemente zuckende Streifen an den Himmel malten und die Monde sich versteckten, so daß die Welt sich in Dunkelheit badete wie in einer Nacht des Notor Zan, Hyr Brun, Vaxnik und Dayra entflohen. Aber so kann man es beinahe nicht nennen; sie torkelten lediglich in die Dunkelheit, sich an Brun klammernd wie an einen gewaltigen Anker, der sie an der Erde festhielt. Nach wenigen Armeslängen waren sie unserem Blick entschwunden, und wir sahen sie nicht wieder – jedenfalls lange Zeit nicht.
    Um mein Orientierungsvermögen zu steigern und meinem Tun einen Anschein von Vernunft zu geben, um der absoluten Sinnlosigkeit meines Umgangs mit Dayra den Stachel zu nehmen, redete ich mir ein, das Unternehmen habe sich allein schon deswegen gelohnt, weil ich Thelda retten und ermitteln konnte, welches Betrübnis Seg und Thelda bevorstand – und natürlich auch Lol Polisto. Dies redete ich mir ein.
    Und schließlich kam der Tag, da wir Vondium erreichten.
    Für die letzte Etappe der Reise hatten wir uns Voller beschafft, und als ich schließlich auf die

Weitere Kostenlose Bücher