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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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erhielt seine Befehle vom Gdoinye. Als ich beiläufig von Skorpionen sprach, tat er diese Tiere als unangenehme, doch selten zu sehende Havil-Geschöpfe ab.
    Ich erzählte ihm, ich käme aus Huringa in Hyrklana. Diese Stadt kannte ich gut von der Zeit, die ich im dortigen Jikhorkdun als Kaidur verbracht hatte; ich hatte also Stoff genug für den Hintergrund meiner Geschichte. Er musterte mich von der Seite.
    »Es heißt, Königin Fahia wird zu dick – und damit will ich niemandem zu nahe treten, Jak. Aber es wird auch behauptet, daß sie nicht mehr lange leben wird.«
    Ich nickte. »Wird erzählt.«
    Pompino trieb seine Totrix mit einem Zungenschnalzen an. Wir kamen gerade an einem Hain aus verkümmerten Bäumen vorbei, die gespenstisch kahle Äste ausstreckten.
    »Es wird erzählt, die Tragödie der Prinzessin Lilah habe einen Schatten über das Königreich geworfen.«
    Prinzessin Lilah aus Hyrklana! Ich hatte Spione ausgeschickt, die ihren Aufenthaltsort feststellen sollten, doch sie hatten mir nichts melden können.
    »Das ist wirklich eine Tragödie. Ich wüßte zu gern, wo sie sich heute aufhält, bei Kru... bei Havil!«
    Mein Versprecher blieb unbemerkt.
    Große Teile des Gespräches werde ich wiedergeben, wenn die Zeit dazu gekommen ist; im Augenblick soll genügen, daß Pompino sich zwar als Khibil eine Stufe über allen anderen Sterblichen sah, daß er sich aber als zuverlässiger Gefährte und – wie bei einem Khibil nicht anders zu erwarten – zudem als mutig und findig und loyal erwies. Ihm war eine Aufgabe anvertraut worden, und er würde sich bis zum letzten Atemzug daran halten.
    Allerdings murrte er: »Das diese verflixte Frau sich den mühsamen Weg macht, nur um Jikaida zu spielen, ist eine Last, die ich nicht mal dem amüsant-bösartigen Hoko aufladen würde!«
    Mir brannten noch so viele Fragen auf den Lippen, daß ich nicht näher auf das Jikaidaspiel einging ... Jedenfalls wußte Pompino nur, daß er seine Befehle von einem großen rotgoldenen Vogel entgegennahm, daß er in echtem Gold anständig für seine Mühen bezahlt wurde und daß ihm äußerst unangenehme Strafen drohten, wenn er nicht gehorchte. Wir gingen nicht näher darauf ein.
    »Warum, Pompino, warum?«
    Er schaute mich verwirrt an. »Die Götter sind eben seltsame Wesen, Jak. Wirklich seltsam. Aber den Göttern zu dienen, den Everoinye zu dienen – liegt darin nicht auch Stolz, gibt uns das nicht auch eine gewisse Bedeutung? Meinst du nicht auch, daß wir darin ein Hohes Jikai erleben?«
    Den Herren der Sterne immer wieder mühsam die Kastanien aus dem Feuer zu holen, hatte ich noch nie als Hohes Jikai empfunden. Dieses große Wort, das überragende Symbol für kavaliershaften Mut und Selbstaufopferung, schien mir allenfalls für Taten angebracht, die später in Denkmälern festgehalten wurden.
    Als ich nicht antwortete, starrte er mich stirnrunzelnd an: »Na?«
    »Ja«, sagte ich, »du hast völlig recht.«
    Weil er sich als erster nackt in den Kampf gegen die Ochs gestürzt hatte, nahm er ganz selbstverständlich an, er habe die Führung bei unserer Mission. Ich machte mir darüber keine Gedanken. Wenn er wollte, konnte er sich ruhig einbilden, die Verantwortung zu tragen. Wenn ich ehrlich sein will, war ich sogar froh, ihm die Entscheidungen zu überlassen – zumal ich ihn mochte.
    Das Rasthaus an der Gilna-Furt erwies sich als schlichtes einstöckiges Gebäude, errichtet aus grauen Steinen, die von den ringsum aufragenden Hügeln herangeschafft worden waren. Wir verzichteten darauf, unsere Totrixes und Krahniks einzutauschen, die wir nicht überanstrengt hatten und die überdies aus vorzüglicher Zucht stammten. Früh am nächsten Morgen brachen wir auf und gelangten durch das lange Tal nach Songaslad, in eine Diebesstadt.
    Etwa sechzig Dwaburs entfernt lag das Land Aidrin mit seiner Hauptstadt, die Jikaida-Stadt genannt wurde. Die Reise dorthin war gefahrvoll. Sie führte durch Gebiete von extremer Öde und Bedrohlichkeit. In Songaslad, der Stadt der Diebe, bildeten sich Karawanen zum gegenseitigen Schutz. Lady Yasuri schickte ihren Rapa-Jikta, um den Preis für einen Karawanenschutz auszuhandeln. Bis es soweit war, mußten wir warten und stellten doppelte Wachen um unsere Besitztümer.
    So verloren wir nur einen reich verzierten Sattel, einen teuren Teppich und zwei goldene Kerzenständer, deren Verschwinden die Dame in Ohnmacht sinken ließ. Ihre Begleiterinnen, zwei Zofen, die mit ihr in der Kutsche fuhren, versuchten

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