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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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an den Lippen dieses Burschen; Scatulo war jung, frech, sehr selbstbewußt und nach allgemeiner Auffassung tatsächlich ein bemerkenswerter Jikaida-Spieler, ein echter Jikaidast.
    Sein Gesicht wirkte grau und hatte kantige, spitze Züge, zwischen den Augenbrauen standen tiefe Furchen, und die Augen blickten stechend – dazu berichtete mir Sishi, Yasuris jüngste Zofe, daß er sie mit Blau-Khol schminkte, um den Ausdruck finsterer Intelligenz noch zu verstärken. Ich hielt so etwas durchaus für möglich. Pompino mußte darüber lachen und machte eine ziemlich herablassende Äußerung.
    »Er ist wirklich schlau, dieser Meister Scatulo!« widersprach Sishi, die selbst eine Apim war, eine kleine Schönheit mit dunklem Haar und rosigen Wangen, ein noch ziemlich unverdorbenes Wesen. Ich hob mahnend den Finger.
    »Oha, Fräulein Sishi. Du solltest dich vor klugen Männern wie diesem Scatulo in acht nehmen. Daß er von sich behauptet, er wäre das Größte, was Havil je hervorgebracht hat, bedeutet noch lange nicht ...«
    »Ich weiß, was du damit sagen willst, Jak.«
    »Das finde ich gut, Sishi«, sagte Pompino, »denn Jak hat recht. Dieser Scatulo kann dich nur in Schwierigkeiten bringen ...«
    Ihr Gesicht war rot angelaufen. »Du bist schrecklich«, entfuhr es ihr.
    Bei Vox, damit hatte sie recht; aber es hatte wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun.
    In der Karawane reisten noch andere Jikaidasten mit; allerdings nicht viele. Gesprächen entnahm ich, daß ein Jikaidast schon sehr gut sein mußte, um in Jikaida-Stadt willkommen zu sein. Leider durften Pompino und ich nicht offen zu erkennen geben, wie wenig wir wußten; alle übrigen kannten sich in Jikaida-Stadt so gut aus, daß bedeutsame Einzelheiten als bekannt vorausgesetzt wurden. Wir kamen überein, die Ohren offenzuhalten und zu lernen.
    Eine andere Person hielt sich noch in unserer Gruppe auf und teilte unser Feuer und war ein Teil unserer Gespräche. Es handelte sich um einen Zauberer aus Loh.
    Ja. O ja, mir ist durchaus bewußt, daß man Überraschung empfinden kann wegen des ungezwungenen Umgangs mit dem Vertreter einer der mächtigsten Zauberergruppen auf Kregen. Aber Deb-Lu-Quienyin war ein netter alter Bursche, der sein rotes lohisches Haar mit allerlei verwirrtem Reiben schon ziemlich ausgedünnt hatte und in dessen faltigem Gesicht Verwunderung über den Zustand der Welt zum Ausdruck kam. Dennoch war er ein echter Zauberer aus Loh. Er trug schlichte Roben, die nur bescheiden mit Silbergarn verziert waren, und hatte sich mit einem kompakten Kurzschwert bewaffnet, was mich doch etwas erstaunte.
    »Aye, junger Mann, ein Schwert und ein Zauberer aus Loh. Gefährlich sind die Zeiten, und böse die Einflüsse.«
    »Aye, San«, erwiderte ich und redete ihn damit korrekt als Weiser an. »Du sprichst wahr.«
    Er schob seine schiefe turbanähnliche Kopfbedeckung zur Seite und rieb sich das Haar. Ketten aus Perlen und Diamanten schmückten die Falten aus blauem Stoff, doch versicherte er mir, daß es sich nur um Imitationen handelte. »Denn mir geht es leider nicht gut, junger Mann, die Dinge stehen nicht mehr so wie früher.«
    Er ritt einen Preysany, eine besser für das Reiten geeignete Abart des Calsany, und schon dieser Umstand deutete auf einen schmalen Geldbeutel hin. Deb-Lu-Quienyin unterhielt sich gern. Er litt bestimmt nicht unter der schrecklichen Alterskrankheit Chivrel, die einen Menschen vorzeitig vergreisen läßt, doch andererseits hatte er wenig Ähnlichkeit mit den anderen Zauberern aus Loh, die mir bisher über den Weg gelaufen waren. So erfuhr ich während unserer Expedition durch das Ödland manche Einzelheit aus seinem Leben.
    Einst war er ein mächtiger Zauberer gewesen, der als junger Mann von Loh nach Havilfar reiste und sich daran machte, ein Vermögen zu verdienen. Er war in den Ländern der Morgendämmerung bei verschiedenen Königen und Kovs Hofzauberer gewesen und hatte auch eine gewisse Zeit in Hyrklana zugebracht, über das wir uns in Erinnerungen ergehen konnten. Nach einiger Zeit war ihm bewußt geworden, daß seine Zauberkräfte nachließen. Er sprach ganz offen darüber, vermutlich getrieben von dem Kummer, der ihn erfüllte. Den anderen Teilnehmern der Karawane gegenüber begegnete er mit würdevoller Zurückhaltung, doch machte man vorsichtigerweise einen großen Bogen um ihn.
    Zwischen uns sprang ein Funke über. Ich erkannte, daß er mir mehr offenbarte, als ihm selbst bewußt war, und schrieb diese Vertrauensseligkeit der

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