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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Reise und der Gemeinschaft in der Karawane zu, die sich in gefährlichem Gebiet befand. Jedenfalls kamen wir bestens miteinander aus. Er hatte keinen Zauberlehrling bei sich. »Der letzte wurde mir zu schlau«, sagte er, »begann mich zu verspotten und wollte sich schließlich selbständig machen. Und einen Assistenten kann ich mir nicht leisten.«
    Allerdings arbeitete ein bescheidener kleiner Och als Sklave für ihn, versorgte seine Kleidung, bereitete ihm das Essen und plapperte vor sich hin, ein hageres Bündel in einem weiten alten Mantel, der zu Fuß gehen mußte, weil Deb-Lu-Quienyins Mittel für ein zweites Satteltier nicht ausreichten. Sein Calsany war mit geheimnisvollen Bündeln beladen, die das Tier sehr belasteten und für den kleinen Och – Ionno den Löffel – keinen Platz mehr ließen. Der Zauberer aus Loh bedachte den Jikaidasten Scatulo mit einem Blick, in dem sich Gier und Verachtung mischten, und seufzte.
    »Schau ihn dir an, junger Mann! Erfüllt vom Stolz des Meisters. So war ich bestimmt auch mal. Und schau dir seinen Sklaven an, was für kräftige Muskeln er hat – der könnte seinen Herrn mühelos auf dem Rücken nach Jikaida-Stadt schleppen!«
    Es stimmte, Scatulos Leibsklave war ein kräftig gebauter Diff, ein Brukaj mit mächtigen runden Schultern und einem vorgeneigten Kopf mit ausgeprägtem Gesicht, das mich immer wieder an eine Bulldogge denken ließ. Die Beine der Brukajin sind im allgemeinen etwas kurz geraten, doch besitzen sie eine geradezu sture Entschlossenheit, die mir in einer Armee sehr liegt; bei meinen bisherigen Kämpfen auf Kregen hatte ich sie immer gern in meine Truppen aufgenommen. Ihrer Natur nach sind sie am besten in der Verteidigung einzusetzen. Darin unterscheiden sie sich sehr von den Tryfanten, die mit ungeheurem Elan angreifen und sich immer wieder den Rückzug vermasseln, indem sie wild durcheinanderlaufen. Die Brukajin darf man überdies nicht mit den Brokelsh verwechseln, deren dickes primitives Körperfell gut zu der primitiven Art und Weise paßt, wie sie sich aufführen. Ich habe bei den Brokelsh gute Freunde und registrierte interessiert das Protokoll, das sich zwischen den Brokelsh in der Karawane und Scatulos Sklaven entwickelte, diesem kräftigen, aber gehorsamen Brukaj, der Bevon gerufen wurde.
    Als Sklave mußte Bevon der Brukaj auf einen erklärenden Zusatz zu seinem Namen verzichten; Deb-Lu-Quienyins Och-Sklave war sich dieses erläuterndes Zusatzes nur zu sehr bewußt: ›der Löffel‹. Der Zauberer aus Loh war gutmütig genug, um sich darüber zu freuen.
    »Seit meinem Unfall, junger Mann«, vertraute er mir an, während wir durch den heißen kregischen Sonnenschein ritten, die Süße der Luft genossen und dabei die unheimliche Landschaft im Auge behielten, »bin ich nicht mehr der alte. Die Zeit hat mich mit ihren Schlingen umfangen.«
    Ich vermutete, daß der Unfall, den er mir nicht im einzelnen beschrieb – auch wenn ich den Eindruck hatte, daß er sich an Zauberkräften versucht hatte, die sich schließlich nicht mehr bändigen ließen –, ihn seiner magischen Fähigkeiten soweit beraubt hatte, daß sein Lebensstandard ernsthaft in Gefahr war. So konnte er zum Beispiel nicht in Lupu gehen und Ereignisse und Menschen aus der Distanz bespitzeln. Aber er hatte auch andere Gaben verloren und sich einigermaßen damit abgefunden. Er war ein humorvoller alter Knabe, wahrlich nicht stark, doch stolz wie alle Zauberer aus Loh, und doch nach dem Unfall viel in der Defensive.
    Nach einem Scharmützel mit Drikingern, die wir vertreiben konnten, nachdem drei Karawanenwächter den Anführer erschossen hatten, bekamen wir Wasserprobleme. Die Banditen hatten die an den Wagen festgemachten Wasserfässer absichtlich beschossen. Die Flaschen vermochten sie mühelos zu zerschmettern, die Holzdauben der Fässer leisteten Widerstand, doch waren die Löcher schlimm genug, daß Ineldar der Kaktu, unser Karawanenmeister, uns alle bis zum nächsten Wasserloch auf Viertelration setzen mußte.
    Dies brachte Ärger.
    Zwei Tage später waren wir alle erhitzt, verstaubt, trocken – und durstig.
    Und es trat ein Ereignis ein, das mir wieder einmal die Bedeutung des Lebens lebhaft vor Augen führte.

11
     
     
    »Bei Horato dem Potenten!« rief Pompino. »Ich bin trockener als das Schienbein einer Leiche!«
    Ich sagte nichts und saugte weiter an meinem Kieselstein.
    Die Karawane bahnte sich ihren Weg, eine bunte Reihe von Kutschen und Lastfahrzeugen, dazwischen

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