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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Er kannte jeden Trick, mit dem ich mir Luft zu schaffen versuchte. Zugleich zeigte er mir drei oder vier Finessen, die mir bisher noch nicht begegnet waren und denen ich nur mit verzweifelter Anstrengung zu entrinnen vermochte – und selbst da hatte ich noch das Gefühl, daß er mich gewähren ließ, damit der Spaß dieses Kampfes nicht zu schnell vorüber sei. Lernt ein Schwertkämpfer einen Trick kennen, muß er ihn auch beherrschen – sonst lebt er nicht mehr lange.
    Ich lernte dazu.
    Aber zugleich ging mir auf, daß Mefto mehr wußte als ich. Und die ganze Zeit hingen seine beiden linken Arme hübsch ruhig herab. Wenn er wollte, konnte er zwei weitere Schwerter ziehen.
    Nun ja, um die Geschichte noch unbalancierter aussehen zu lassen, brachte er nach einer gewissen Zeit mit der oberen linken Hand ein weiteres Kurzschwert ins Spiel und bedrängte mich nun ernsthaft. Ich wußte längst, daß ich um mein Leben kämpfte, und hatte jeden Gedanken daran, ihn womöglich nur ohnmächtig zu schlagen, längst aufgegeben. Ich nahm mich zusammen und wehrte mich, und die Schwerter klirrten und scharrten gegeneinander, und dann zog seine untere linke Faust einen langen Dolch – ich sah darin die Bestätigung einer Tatsache und mein Todesurteil. Er kämpfte nun mit fünf Waffen gegen meine beiden Klingen – und das Lächeln auf dem hübschen Gesicht mit dem wehenden goldenen Bart wirkte etwas verkrampft.
    Könnte Korero so kämpfen? fragte ich mich.
    Die Frage würde er mir beantworten müssen, wenn ich nach Vallia zurückkehrte.
    Aber ich würde ja gar nicht nach Vallia zurückkehren können ... nicht wenn es nach dem Willen dieses Prinzen Mefto des Kazzur ging.
    Wie ich es schon bei mehreren Kriegern erlebt hatte, sprach er während des Kampfes.
    »Du bist gut, Paktun, sehr gut. Ich würde zu gern mit dir über deine Siege, deine Lehrer plaudern. Aber ich bin ein Prinz und dulde dein Verhalten nicht.«
    Er verwundete mich an der linken Schulter, und ich wirbelte zur Seite und wagte dann einen gefährlichen Angriff, um ihn meinerseits an der linken Schulter zu treffen. Ich sah das Blut dort fließen, ein dunkler Streifen im Licht. Wir trugen beide keine Rüstung, sondern eine leichte Tunika. Sein Gesicht verkrampfte sich bösartig.
    »Du glaubst, du kannst mich bedrängen, du Rast? Mich, Mefto den Kazzur, der so manchen Gegner niederstrecken mußte, um seinen prinzlichen Status zu erlangen? Dummkopf!«
    Nun ja, das war ich in der Tat. Ein Dummkopf.
    Wieder traf ich ihn mit einem abrutschenden Hieb über das Gesicht und trennte ihm ein Stück seines Bartes ab.
    Mehr Treffer landete ich nicht.
    Gleich darauf ritzte er mich zum zweitenmal an, und ich unterlief zwei seiner Klingen, und eine dritte und vierte verwundeten mich an der rechten Flanke.
    Er begann an der Übung Spaß zu haben.
    Der Schnitt im Gesicht behagte ihm ganz und gar nicht. Ich hoffte, er würde eine häßliche Narbe davontragen, der Rast!
    Jeder Schwertkämpfer hat seine kleinen Schwächen. Er hatte mich fest im Griff. Doch während wir kämpften und ich mich auf den alten Trick besann, ihn Stück für Stück an Armen und Beinen zu verwunden, weil ich keine Chance hatte, ihn mit einem direkteren Stoß auszuschalten, begann ich zu ahnen, welche Techniken und Manöver er bevorzugte. Leider hatte er nicht nur fünf Klingen und eine geradezu perfekte Technik – er war darüber hinaus ein erstklassiger Kämpfer. Allerdings erwies er sich als nicht ganz so schnell wie ich, sonst hätte ich wohl schon längst tot am Boden gelegen.
    So begann ich mir einen letzten verzweifelten Trick auszudenken, der alle Regeln mißachtete und der mich zum Erfolg oder in den Tod führen würde. Ehrlich gesagt, hatte ich kaum noch Hoffnung, mit dem Leben davonzukommen. Als ich mit dem Manöver begann, rechnete ich damit, daß er meine Absichten sofort erahnen und durchkreuzen würde. Doch eine verzweifelte Situation erfordert verzweifelte Hilfsmittel. Ich blutete schon ziemlich stark, doch waren die Wunden bisher nur oberflächlich; offenkundig spielte er nur mit mir.
    Und sein Mundwerk stand nicht still.
    »Dieser Kampf macht mir Spaß, Paktun! Bei der Klinge Kurins! Du bist wahrlich ein meisterlicher Schwertkämpfer!«
    Da mochte er recht haben ... doch gleich würde ich ein toter meisterlicher Schwertkämpfer sein ...
    Er begann einen heftigen Überraschungsangriff, mit dem er offenbar beabsichtigte, mir das linke Ohr abzuschneiden. Ich wehrte die scharfen Klingen im letzten

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