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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nach Vallia zurückzukehren.
    Ich war lächerlich aufgekratzt, als ich meinen Durst gestillt hatte und den Freundlichen Fodo aufsuchte. Ich zeigte ihm den Thraxter, den ich bei ihm erstanden hatte. Die Nieten des Griffs hatten sich durch die Umwickelung gebohrt. Er verzog das Gesicht und strich sich über die leuchtenden Barthaare.
    »Oh, eine Kleinigkeit, eine ganze Kleinigkeit, Dom, die wir schneller aus der Welt schaffen können, als ein Leem für ein Schwanzzucken braucht.«
    »Da hast du sicher recht. Aber ich besitze inzwischen ein wenig mehr Gold ...«
    »Ah!«
    Sein Interesse war offenkundig. Aber schließlich mußte er leben, und ich brauchte eine Waffe, von der mein Leben abhängen konnte.
    Für einen abgebrühten Kämpfer ist die Schacherei beim Waffenkauf immer sehr angenehm, und der Freundliche Fodo, der mein Gold witterte, ließ sich von meiner Stimmung anstecken. Ein Tisch wurde aufgestellt und mit einem purpurnen Tuch bedeckt, dann erschienen darauf Tee, Bier, Miscils und Palines, serviert von einem versklavten Xaffer, der schweigend, aber nicht unwillig seine Arbeit tat. Ich ließ mich in einem Stuhl nieder und naschte, während der Freundliche Fodo mir seine Waren vorführte.
    Mir ging es einzig und allein darum, einen neuen Thraxter zu kaufen. Träume sind etwas für Mädchen, manchmal auch für ernste Geschäftsleute, gelegentlich für Dichter. Der Thraxter, unsere schwere havilfarische Hieb- und Stichwaffe, ist bestens geeignet für seinen Zweck. Dem vallianischen Clanxer ist er überlegen, was nicht wenige Vallianer erkannt haben. Allerdings reicht die Klinge nicht an den Drexer heran, den wir in Valka entwickelt hatten. Ich schaute mir die funkelnden und liebevoll polierten Klingen an, die auf dem Tresen lagen. Schließlich sagte ich: »Ihr seid hier in Jikaida-Stadt, hinter den Ödgebieten, wahrlich nicht von der Außenwelt abgeschnitten.«
    »O nein, nicht abgeschnitten. Die Karawanen bringen so manchen seltsamen Artikel, Havil weiß woher.«
    »Es gibt in Hamal eine neue Mode«, sagte ich und fügte sofort hinzu: »Dieses üble Rastnest! Man hat dort mit einer längeren, schmaleren Waffe zu kämpfen begonnen ... ob du wohl ...?«
    Er nickte, war er doch an einem fachlichen Gespräch immer interessiert.
    »Aye, ich habe durch Kollegen davon gehört. Rapiers, so heißen diese Klingen. Ob sie wirklich so schnell sind, wie behauptet wird ...« Er hob die Schultern. »Aber ich habe so ein Ding noch nicht gesehen, ich kann dazu also nichts sagen.«
    »Schade.«
    So nahm das Gespräch seinen Lauf, und ich verzehrte Palines und prüfte die Waffen. Das kregische Wort für Schwert ist ›Screetz‹. Ich benutze es bei meiner Schilderung nur selten, denn es klingt für irdische Ohren nicht gut, ebensowenig wie die Worte für Meer und Wasser. Oder für Prinzessin. Auf viele andere kregische Worte verzichte ich aus demselben Grund.
    Als Fodo schließlich einzusehen begann, daß ich es ernst meinte, begann er mir seine besseren Waffen vorzulegen, Klingen, die ihm wirklich am Herzen lagen. Sie gehörten in eine ganz andere Klasse – und kosteten entsprechend mehr. Aber keinem Kämpfer geht es um den Preis, wenn er die Waffe seines Berufs ersteht; wie drückt man den Wert des eigenen Lebens in Gold aus?
    Die Kardinalforderung lautet: Kaufe die beste Waffe, die du dir leisten kannst.
    Schließlich wählte ich einen Thraxter mit einer Klinge, die besser war als die meisten anderen; der Freundliche Fodo behauptete, sie habe einem Kov gehört, der beim Todes-Jikaida umgekommen sei, ohne mir allerdings zu erläutern, wie sie in seinen Besitz gekommen war. Der mit schimmernden Waffen und Rüstungen vollgehängte Laden begann mir den Atem zu nehmen. In der Luft lag der schwere Duft der violett-gelben Heasmons-Blume. Ich steckte mir eine weitere Paline in den Mund und genoß den fruchtigen Geschmack. Der Xaffer brachte einen Sturmholzkasten mit einer Klinge, doch schon eine einzige Bewegung zeigte mir, daß die Balance nicht stimmte, worunter viele havilfarische Thraxter litten. So traf ich denn meine Kaufentscheidung.
    »Fodo, kannst du mir diese Klinge ein wenig abschleifen? Ich zeichne dir die Linie ein. Die Krümmung der Schneide muß so verlaufen ...« Ich fuhr mit dem Daumennagel über das Metall.
    Er nickte und ließ die Schnurrbarthaare zucken. »Das kann ich ohne weiteres in meiner Werkstatt machen lassen, die allgemein als die beste in Jikaida-Stadt gilt.«
    »Gut. Wenn du mir Papier bringst, zeichne ich

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