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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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losschneidet, wird er elend umkommen.«
    »Würdest du ihn ihm abschneiden?«
    »Ich?« fragte ich. »Nun ja – vielleicht.«
    Quienyin sagte nichts.
    Nodgen und Hunch erwachten aus ihrer Erstarrung und griffen zu ihren Messern.
    »Wir helfen ihm, Notor.« Dann fragte Nodgen: »Vielleicht ist es besser, wenn du ein Stück weitergehst.«
    »Vielleicht ist er gewalttätig«, meinte Hunch.
    »Wir werden weitergehen«, sagte ich.
    So schritten wir sieben zwischen den wunderschönen Frauen hindurch, bis sich die Krümmung des Korridors hinter uns schloß und der nächste Raum erschien. Hinter uns ertönte leises Jammern und Klagen. Wir betraten den neuen Raum und machten uns daran, sein Rätsel zu ergründen – von hinten. Sobald wir es gelöst hatten, würde uns der weitere Weg keine Probleme bereiten, war es doch der Herweg. Nach einiger Zeit holten Nodgen und Hunch uns ein.
    »Na?« fragte ich.
    Die beiden schauten betreten zu Boden.
    »Wir haben uns darüber unterhalten, Notor. Wir fanden, es wäre für ihn ... würdelos, den Schwanz zu verlieren. Wahrscheinlich wäre ihm der Tod lieber.«
    »Ihr habt ihn von seinem Leiden erlöst?«
    Sie schüttelten den Kopf.
    »Nein, nein, Notor. So etwas steht zwei Ex-Sklaven nicht zu.«
    Mein Gesicht verzerrte sich. Ich machte den beiden keine Vorwürfe. Trotzdem wandte ich mich zurück. »Dann schneide ich ihm den verdammten Schwanz ab.« Im gleichen Augenblick schloß sich krachend vor mir der Eingang.
    »Nun führt kein Weg mehr zu ihm«, bemerkte Tyfar.
    »Nein ...«
    »Armer Teufel«, sagte Tyfar. »Im allgemeinen gefallen mir diese Leute nicht. Wer das wohl war?«
    »Hast du ihn nicht erkannt?«
    »Nein, hätte ich das tun sollen?«
    »Ich glaube nicht.« Er hatte sich – verändert. Die Erfahrung hatte ihn zutiefst umgekrempelt. Hunch und Nodgen und ich aber wußten, wer dieser Mann war.
    Auf diese Weise blieb Tarkshur die Peitsche seinem Schicksal überlassen.
    Ich fragte mich, ob die beiden ihm ihr Messer dagelassen hatten.
    Nahrungsmittel und Wasser waren allmählich knapp geworden; dennoch rasteten wir, bis wir wieder soweit bei Kräften waren, daß wir weitermarschieren konnten. Wie wir unsere Flucht am Gipfel bewerkstelligen wollten, beschäftigte uns in jedem unserer Gespräche, doch stellte ich fest, daß meine eigenen finsteren Gedanken weit über diesen Moment hinausgingen. Sehr weit, bei Vox!
    Ich mußte mich mit dem Gedanken beschäftigen, daß das wunderschöne Krozair-Langschwert verschwinden würde, sobald wir die Außenwelt erreichten. Das Privileg, diese Waffe wieder in den Händen zu haben, war mir durchaus bewußt. Das Auge der Welt, Grodnim und Zairer – dies alles schien weit zurückzuliegen.
    Wir waren neun. Ein Tryfant. Zwei Brokelsh. Zwei Pachaks. Vier Apims. Neun.
    Der Zufall hatte uns zusammengeführt. Doch nun ließen wir auch den Zufall für uns arbeiten. Wir neun kämpften uns durch die Schrecknisse, bis wir in einem Saal voller Echos standen, in dem noch der Schrei verbannter Lykanthrope nachhallte. Wir erkannten den Ort wieder.
    »Durch die Tür da hinten«, sagte Quienyin und hob den Arm.
    »Das erste, was ich tue ...«, begann Nodgen.
    »Steht für mich an zweiter Stelle«, warf Hunch ein.
    »Meine Freunde, ich glaube, es geht etwa so«, sagte Quienyin. Er richtete sich auf, atmete tief ein und rief mit lauter Stimme: »Lösung keine gibt es.«
    Als die Türen sich von allein öffneten, verließen wir den Raum, in dem ich zuletzt einen Brocken weiches Mergem gegessen hatte. Nun standen wir in einem Saal, und Staub bedeckte wieder den Boden. Ich studierte die zahlreichen Fußspuren. Dann begann ich mich lautlos einer Ecke zu nähern.
    »Vorsicht, Jak!« rief Tyfar. »Schau dir die Flecken an, wo die Spuren plötzlich enden!«
    »Ja. Aber wir sind nicht mehr die Dummköpfe, als die wir diesen Raum betraten.«
    »Das ist wahr, bei Hanitcha dem Sorgenbringer!«
    »Ich kann mir nicht recht vorstellen, was du im Schild führst, Jak«, sagte Quienyin. »Und wenn ich ahnte, was es ist, würde ich vermutlich nichts Näheres darüber wissen wollen. Aber laß mich mal sehen ...«
    Er ging los und blieb ein gutes Stück vor dem Ende der Fußspur stehen, die ich mir ausgesucht hatte. Die Decke krümmte sich hier zu einem Vorsprung, und zwischen den Spinnweben lauerten Schatten. Quienyin zog einen kleinen Kristallgegenstand etwa von der Größe einer Shonage-Frucht aus der Tasche und drehte ihn herum. In seinen bleichen Tiefen erblickten wir nach

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