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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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keine unangenehme Überraschung geben ...« Er stocherte mit dem Dolch im Schloß herum und ließ nach überraschend kurzer Zeit die Verriegelung aufklicken und die Tür zurückschwingen.
    Als wir uns alle in dem harmlosen Raum befanden, der sich anschloß, sagte ich: »Du hast dich beim Öffnen des Schlosses sehr geschickt angestellt, Hunch, aber ...«
    »Nun ja, Notor«, sagte er und breitete die Hände aus, »es sollte eben jeder ein Handwerk beherrschen.«
    »Mag sein. Aber beim nächsten Mal stößt du nicht so tollkühn die Tür auf – sonst passiert etwas!«
    Hunch der Tryfant lief grün an.
    Wir schoben uns in einen Verbindungsgang, der mit bemaltem Holz ausgekleidet war. Teppiche bedeckten den Boden, hier und dort standen exotische Vasen voller Blumen, und an den Wänden hingen Gemälde und Schnitzereien. In der Luft lag ein süßer Geruch, und doch war es ein irgendwie seltsamer Geruch, wie von süßer Verwesung.
    Was nun folgte, überginge ich am liebsten schnell. Doch wäre mein Bericht nicht vollständig, würde ich nicht versuchen, das Gefühl des Ekels wiederzugeben, das uns überkam, während wir diesen Palast durchsuchten. Ja, es war ein Palast. Wir durchstreiften luxuriöse Gemächer in den Türmen, die den Moder krönten. Es war uns tatsächlich gelungen, in den persönlichen Bau des Moder-Fürsten vorzudringen, wer immer er sein mochte. Oder – was immer ...
    Was wir hier zu sehen bekamen, machte uns klar, daß wir vielleicht doch nicht ganz so abgebrüht waren, wie wir möglicherweise angenommen hatten.
    Wir unterhielten uns flüsternd.
    »Ich bin unruhig, Quienyin. Der Weg hierher war irgendwie zu leicht. Ein einfacher Fallen-Volzoid? Ein Skelett, das sich nicht rührte?« In der Luft lag der süßliche Verwesungsgestank. »Wir werden hier in eine Falle gelockt.«
    »O ja, mein lieber Jak. Zweifellos.«
    Ich warf Quienyin einen kurzen Blick zu. Er stand neben hohen Gardinen aus dickem dunkelblauen Damast. Er sah irgendwie – anders aus. Plötzlich fiel die unbeholfene greisenhafte Aura von ihm ab. Obwohl die Menschen auf Kregen im Verlauf ihres gut zweihundertjährigen Lebens erst gegen Ende merklich altern, war die Veränderung, die mit ihm vorging, tiefgreifend. Sein Blick war plötzlich klarer, die Falten um Nase und Mund verschwanden. Er bewegte sich mit federnden Schritten.
    »Deine Fähigkeiten ...«
    »Nicht alle. Einige. Sie genügten, um uns hierherzuführen, ungeachtet der Fallen, mit denen uns der Moder-Fürst ins Verderben locken wollte.«
    Ich atmete tief durch. Ich habe wiederholt gesagt, daß die Macht der Zauberer aus Loh sehr real und schrecklich ist. Vielleicht war für mich gerade diese unbewußte Zurschaustellung dieser Fähigkeiten der größte Schock.
    »Was ...?« fragte Prinz Tyfar.
    Heftig ausatmend, sagte ich. »Wir sind weit genug gewandert. Wir müssen einen Weg ins Freie finden. Einen normalen Weg.«
    »Wenn es in diesem Teufelsloch überhaupt etwas Normales gibt!« knurrte Nodgen.
    »Muß es geben«, meinte Hunch. »Geht doch nicht anders – oder?«
    Von dem Zugang, den wir gefunden hatten, war es schon ein ziemlich weiter Weg durch den Palast, und ich sagte: »Eine Treppe nach unten nahe der Außenmauer. Die wäre der logische Ausgang.«
    Vorsichtig folgten wir dem Gang und betraten durch scharlachrote Vorhänge einen Raum. Ein goldener Schimmer umgab uns. Jedes einzelne Ding schien aus Gold gefertigt zu sein. In einer Ecke stand ein goldener Käfig, darin befand sich die goldene Gestalt eines Wesens, das uns völlig fremd vorkam. Dann fuhr Tyfar zusammen und streckte den Finger aus.
    »Schaut doch, bei Krun! Einer von uns ist also auf den gleichen Gedanken gekommen. Vielleicht weiß er den Weg in die Freiheit ...?«
    Die Gestalt im rot-grün karierten Umhang drehte sich um. Die Kapuze fiel in den Nacken.
    Wir schnappten nach Luft.
    Der Kopf war haarlos – und lippenlos und nasenlos und ohrlos. Die Haut zeigte sich graugrün marmoriert, von tiefen Furchen durchzogen, die den ganzen Kopf zu einer gespenstischen Parodie menschlicher Züge machten. Das Gesicht sah aus, als habe darauf ein weit fortgeschrittener Prozeß der Zersetzung und Auflösung innegehalten und sei versteinert. Dicke grüne Sehnen erstreckten sich zwischen Kinn und Halskrause der karierten Robe. Und die Augen – schwarz und rot, und geradezu dämonisch vor Haß!
    »Seid willkommen«, sagte Tyr Ungovich. »Ich hatte euch nicht erwartet, aber da seid ihr nun ...«
    »Du hast uns nicht

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