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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewannen die Flutsmänner wieder an Höhe. Heftig bewegten die Fluttrells ihre Flügel, um vom Boden wegzukommen.
    Dann begann ich zu brüllen.
    »Die Famblys! Kommt zurück! Kommt zurück ...«
    Aber die Jutmänner, befreit von ihren schrecklichen fliegenden Angreifern, gaben ihren Tieren die Sporen und galoppierten davon. In einer langen Kolonne preschten sie fort und hatten die Köpfe geneigt und sicher auch die Augen fest zugekniffen.
    Keuchend blieben wir stehen und schauten zu, wie die Leute, die wir gerettet hatten, in Panik flohen.
    »Diese blöden Onker!« sagte Tyfar. Tief atmete er ein, verzog angewidert das Gesicht und spuckte aus. Der Staub legte sich uns auf die Zunge und schmeckte trocken und bitter.
    Inmitten der Überreste des Kampfes – tote Vögel, Waffen, tote Flutsmänner, zahlreiche Waffen – hob sich ein Arm.
    »Wenigstens lebt einer noch«, sagte ich.
    Wir liefen hinüber.
    Es war ein ehemals kräftiger Kämpfer, gekleidet in bronzebeschlagenes Leder, mit einem kostbaren Silberrand am Helm. Das bärtige Gesicht war wachsbleich, und er fletschte vor Schmerz die Zähne. Dicht neben ihm lag ein junger Mann in ungemein vornehmer, kostbarer Kleidung; sein Hals war eine einzige Wunde.
    »Er ist ... tot ... der junge Herr«, keuchte der sterbende Bartträger. »Da ... ist es am besten ... wenn ich auch sterbe ...«
    »Wer war das?« fragte Tyfar nachdrücklich.
    Die bärtigen Lippen öffneten sich, doch es war nur ein Gurgeln zu hören.
    Ich beugte mich vor.
    »Beruhige dich, Dom. Du bist in Sicherheit ...«
    »Flutsmänner, Herr, mein Herr ... du mußt ...« Der Kopf fiel zur Seite, und über die gesprungenen, bärtigen Lippen kam ein letzter Atemzug.
    Ich stand auf.
    »Ich würde zu gern wissen«, sagte Tyfar, »was das für Leute waren.«
    »Egal. Sie sind tot oder geflohen.«
    Wir schauten uns auf dem blutigen Schlachtfeld um.
    Schließlich sagte Hunch: »Können wir nun bitte zu den Felsen zurückkehren?«
    »Aber erst, wenn du mit Barkindrar und Nath eingesammelt hast, was uns nützen kann. Beeilt euch. Vielleicht treiben sich noch andere Flutsmann-Horden in der Nähe herum.«
    Hunch war bleich geworden.
    »Muß das sein?«
    »Unbedingt. Und jetzt Beeilung!«
    Tyfar nickte. »Nath, Barkindrar – an die Arbeit.«
    Ich half dabei, Dinge auszusuchen, die noch einen gewissen Wert für uns hatten. Tyfar der Prinz aber entfernte sich ein Stück. Er half uns nicht dabei, den Toten ihre wertvollen Rüstungen fortzunehmen oder ihre Gürtelbeutel durchzuwühlen oder die blutigen Waffen einzusammeln. Andererseits blieb er in der Nähe stehen – und sollten sich weitere Flutsmänner blicken lassen, nun dann würde er ihnen zeigen, was es bedeutete, Prinz zu sein!
    Der riesige bärtige Tote ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Er hatte sein Leben geopfert, und das hatte nicht genügt. Sein junger Herr war tot. Ich vermutete, daß die beiden zu einer Expedition gehörten, die auf der Suche nach Magie und Reichtümern einen Moder erkunden wollte und von den Muzzards vom Hauptteil der Gruppe getrennt worden war.
    Unter einer von einem Pfeil getroffenen Zorca lag ein großer Mann, der aus dem Sattel geschleudert worden war und sich den Hals gebrochen hatte.
    Ich betrachtete sein Gesicht, ein ruhiges faltiges Antlitz, auf dem noch die Spuren einer Lebenskraft auszumachen war, die ihn bis in den Tod begleitet hatte. Er trug eine prächtige Rüstung, die ihn im letzten Augenblick nicht hatte schützen können.
    Er war nicht der junge Lord des bärtigen Bediensteten; aber vermutlich war er selbst ein hochstehender Herrscher gewesen, der auf eigene Rechnung durch die Welt gezogen war. Die Expedition, deren Nachhut wir neun waren, hatte aus neun getrennten Gruppierungen bestanden.
    Ich atmete tief durch und zog dem Mann die Rüstung aus, die sehr gepflegt aussah. Ich lud sie mir auf den Rücken und folgte mit ihr und allen Waffen den anderen, die bereits zu den Felsen zurückeilten.
    Prinz Tyfar schaute mich an.
    Er schwieg.
    »Tyfar«, sagte ich, »wenn du durch die ungezähmte, feindselige Welt gezogen wärst wie ich ...« Aber dann sprach ich nicht weiter.
    Er konnte mich nicht verstehen. Vielleicht lernte er noch dazu – wenn er lange genug lebte. Doch wußte ich, daß seine Ehrvorstellungen keinen Raum ließen für meine Motive.
    »Ich bitte dich nur um eins, Tyfar.«
    »Ja, Jak?«
    »Denk nicht schlecht von mir. Ich wage die Vermutung, daß du niemals hast hungern müssen, daß du niemals ausgepeitscht

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