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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das ist sie. Aber wer ist schon scharf auf eine verführerische Frau, die zugleich hochmütig daherkommt?«
    Ich warf Tyfar einen mißtrauischen Blick zu. »Stammen diese Worte nicht von San Blarnoi – auch wenn er sie wohl etwas anders formuliert hat?«
    »San Blarnoi wußte eben, wovon er sprach. Diese Frau!«
    »Ja?« ertönte die weiche, melodische Stimme, süß wie Honig und scharf wie ein Rapier. »Welche Frau meinst du, Horter?«
    Tyfar wirbelte herum. Ich stand ihm gegenüber, und er drehte sich wieder in meine Richtung und starrte mich anklagend an. Seine ganze Haltung, sein grellrotes Gesicht fragten verzweifelt: »Warum hast du mich nicht gewarnt?«
    Ich sagte: »Ach, irgendeine schlaue Fischverkäuferin, die uns in der letzten Schänke übers Ohr haute. Jetzt müssen wir uns beeilen. Die Paktuns sehen aus, als verständen sie ihr Handwerk. Und wenn Sorgan euch verraten hat, wissen sie, daß wir einen Verwundeten bei uns haben.«
    »Ja«, sagte sie und vergaß sofort ihren kleinkarierten Zorn über Tyfars unbedachte Worte. »Wir müssen weiter. Kaldu! Unser Ziel ist Horter Rathons Haus.«
    »Quidang, meine Dame.«
    Wir liefen die Gasse entlang, fort von der Straße des Blauen Vosk. Unser Ziel war ein hoher Hain.
    »Darin befindet sich ein Sumpfgebiet, meine Dame«, sagte Nod der Strohhalm, »das von allen gemieden wird.« Er rollte mit den Augen. »Auch ich möchte nicht dorthin ... aber ...«
    »... es bleibt dir nichts anderes übrig, wenn der Wind den Fluttrell entsprechend treibt, Nod.«
    »Aye, meine Dame.«
    »Dieser Rathon«, sagte ich, »zu dem wir uns flüchten wie eine Ponshoherde – hat Sorgan von ihm und seinem Haus gewußt?«
    »Nein«, antwortete Kaldu.
    Tyfar gefiel der knappe, unhöfliche Ton nicht, doch ich bewahrte ihn vor einer unbedachten Reaktion. Wirklich seltsam, daß ein Prinz sich nicht empfindlich zeigt, wenn ein Pfeil auf sein Herz gerichtet ist, um so mehr aber, wenn er nicht in Gefahr schwebt. Aber ich muß Tyfar zugestehen, daß er normalerweise vor Pfeilen keine Angst hatte. Ihn mochte nur aus der Bahn geworfen haben, daß eine schöne Frau die Waffe auf uns gerichtet hatte.
    Die Bäume schlossen sich über uns, eine Mischung schöner wie auch häßlicher kregischer Bäume. Die Wege wurden immer feuchter. Ich schaute zurück. Unsere Fußabdrücke waren für jeden Spurenleser deutlich auszumachen.
    »Weiter vorn ist es noch matschiger«, sagte Nod. »Leider.«
    »Es gibt da ein Boot«, sagte die Frau energisch. »Wir können den Fluß mühelos überqueren und in den Aracloins * untertauchen. Horter Rathon wird uns ein Dach über dem Kopf geben.«
    »Warum hast du dort nicht gleich Zuflucht gesucht, anstatt zuerst in die Straße des Blauen Vosk zu ziehen?«
    Sie warf mir einen vernichtenden Blick zu.
    »Die lag nun mal am nächsten. Wir wußten nicht, wer Barkindrar und Nath waren, die von der Wache verhaftet werden sollten. Als wir sie als Hamalier erkannten, gingen wir natürlich sofort dazwischen.«
    »Ihr seid Revolutionäre?«
    Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, wußte ich, wie sinnlos sie waren.
    »Kaldu! Paß auf!« sagte sie.
    Er antwortete nicht, sondern mühte sich weiter mit dem schweren Barkindrar. Die Kugel hatte am Bein einen unangenehmen Schnitt davongetragen. Die Wunde war verbunden – fachmännisch verbunden, vermutlich von dieser überraschenden Frau.
    Wir folgten dem schmalen Pfad am Fluß, der kaum erkennen ließ, wo der Sumpf endete und wo das Wasser begann. Nod der Strohhalm bildete die Vorhut und war darüber alles andere als glücklich. In jedem Niksuth, in jedem noch so kleinen kregischen Tümpel lauern Lebewesen, mit denen nicht gut Paline essen ist. Zähne und Reißer, knochige Rückenplatten und Stachel können aus dem Schlamm heraufspringen, mit der Absicht, ein saftiges Abendessen zu erbeuten. Hier in Khorunlad mochte das nicht anders sein. Da mir dieser entzückende Tatbestand bewußt war, lockerte ich meinen Thraxter in der Scheide.
    »Wenn sich niemand hierher wagt«, sagte ich, »wird auch die Wache nicht annehmen, daß wir uns in den Sumpf geflüchtet haben. Dann brauchen wir uns gar nicht zu beeilen, denn niemand weiß, wie lange wir schon aus dem Stall fort sind.«
    »Im Stroh befinden sich bestimmt Blutspuren«, erwiderte sie.
    »Ich verstehe. Dann sollten wir uns doch sputen.«
    »Jak!« rief Tyfar.
    Ich fuhr herum. Er war halb vom Weg gerutscht; ein Bein verschwand immer mehr in einem übelriechenden schwarzen Loch. Widerliche

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