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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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angesprochen zu werden, als wäre er ein einfacher Bürger! Fasziniert verfolgte ich das Gespräch.
    Und sprang plötzlich vor.
    Mein Val! Wir standen bereits auf sehr freundschaftlichem Fuß mit diesen Leuten, mit dem sturen Kaldu und der rätselhaften Frau, die sich Jaezila nannte. In Wahrheit kannten wir sie aber nicht. Ich wollte nicht, daß Tyfar sich als Prinz zu erkennen gab – schon gar nicht als Prinz aus Hamal –, solange wir nicht viel mehr über diese Leute wußten.
    »Es wird dich überraschen zu erfahren ...«, sagte Tyfar, und seine Stimme klang so kalt wie die Höhlen in den Eisgletschern von Sicce. Er wollte Jaezila zurechtweisen, indem er ihr die Ehre bewußt machte, die ihr widerfuhr, indem sie sich mit einem Prinzen unterhielt. Ich fuhr ziemlich unhöflich dazwischen.
    »Kommt, kommt! Redet hier nicht herum. Ich glaube, ich habe auf dem Weg etwas gehört. Vielleicht werden wir verfolgt.«
    Tyfar fuhr sofort herum und hob sein Schwert.
    Jaezila schaute nur zu mir auf. »Du glaubst, wir werden verfolgt?«
    Diesem Mädchen entging nichts, wirklich nichts ...
    »Und wenn ich mich irre, ist es trotzdem nicht angebracht, die Zeit mit Reden zu vertrödeln. Bei Krun! Wir wollen heraus aus diesem Sumpf!«
    »Noch fünfzig Schritte, dann sind wir am Ufer. Wenn man es Ufer nennen kann. Ich habe diese Gegend gründlich erkundet ...«
    »Du stammst nicht aus Khorunlad, Jaezila. Bist du Hamalierin? Möglich. Aber ich frage nicht, warum du uns Hamaliern hilfst.«
    »Glaubst du, die Herrscherin wird sämtliche Länder der Morgendämmerung erobern, Jak?«
    Das war eine verflixte Frage!
    Es paßte in meine Pläne, für einen Hamalier gehalten zu werden. Allerdings ging es mir sehr gegen den Strich, sagen zu müssen, daß die verrückte Herrscherin Thyllis sich sämtliche Länder der Morgendämmerung einverleiben würde, eins nach dem anderen.
    »Vielleicht«, antwortete ich. »Wenn ihr nicht vorher die Kehle durchgeschnitten wird.«
    Sie atmete tief ein. Weiter vorn tauchten die anderen auf, die vor einer Gruppe tief herabhängender Missals warteten. Dahinter schimmerte der Himmel blau wie im Sommer.
    »Du hast von Revolution gesprochen«, sagte Jaezila. »Jetzt begreife ich ...«
    Höflich, aber bestimmt unterbrach ich sie. »Werte Jaezila, du darfst mich nicht falsch verstehen.« Zair weiß, es hatte mich Zeit und Mühe gekostet, als Hamalier anerkannt zu werden, und hinter diesem Mädchen steckte offensichtlich mehr, als man auf den ersten Blick vermuten konnte. Vielleicht würde sie auf kürzestem Wege nach Hamal reisen und dort eine Geschichte verbreiten, die meine Pläne zunichte machen mußte. Ich mußte sie in die Irre führen. »Ich habe im übertragenen Sinne gesprochen. Wir alle dienen der Herrscherin, oder etwa nicht? Hamal beschreitet die Straße der Eroberung, oder ist das nicht der Fall?«
    »Bei Jehamnet! Hamal beschreitet die Straße der Eroberung!«
    In ihrer Stimme schwangen Gefühle, die ich nicht zu deuten vermochte. Sie fluchte auf Jehamnet, einen Geist, der in der Erntezeit mit schlechten Bodenerträgen und ähnlichen Katastrophen in Zusammenhang gebracht wird, und der in Vallia als Jevalnet bekannt ist und am Auge der Welt als Jegrodet und Jezarnet. Sie aber hatte von Jehamnet gesprochen – und das ist der hamalische Name. In weiten Bereichen Havilfars ist dieser Gott auch als Jehavnet verbreitet. Ich rechnete mir aus, daß sie Hamalierin war und einen Geheimauftrag von Thyllis hatte. Da hielt ich lieber den Mund.
    Wir versammelten uns am Boot, einem schmalen Nachen, der uns gerade noch aufnehmen konnte, ohne unterzugehen. Der Fluß bewegte sich gemächlich unter einer schwachen Brise, die kleine Wellen aufwarf. Am gegenüberliegenden Ufer boten die Mauern und Dächer der wirren Aracloins Schutz und Zuflucht. Wir stießen ab, und Kaldu und ich bedienten vorsichtig die Ruder. Schon waren ziemlich viele andere Boote unterwegs. Flußabwärts verband eine tiefe Pontonbrücke beide Ufer, ein Hindernis, das flußaufwärts zur Vertiefung und Ausdehnung der Sumpfzone beitrug.
    Vorsichtig, aber zielstrebig rudernd, näherten wir uns schließlich Horter Rathons zweifelhaftem Etablissement, in dem wir unterkriechen wollten.

9
     
     
    »Bei Havil! Ich habe keine Lust, hier wie ein blinder Vogel festzusitzen!«
    »Da bin ich deiner Meinung. Und ich sage dir noch etwas, Tyfar. Wenn wir nicht bald wieder im Lager erscheinen, werden sich die Pachaks auf die Suche nach uns machen. Oder, was Krun

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