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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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eintraten, deutete ich auf die Landkarten und sagte einfach nur: »Wir tun es auf die Art des Dornefeu!« Sie starrten mich verständnislos an, und ich erklärte meinen Plan in allen Einzelheiten – wenn man mein haarsträubendes Vorgehen überhaupt als Plan bezeichnen kann. Aber die Männer nickten mit leuchtenden Augen und schworen, es würde klappen, und sie würden – bei Vox! – diesen hamalischen Rasts im Nu das Fell über die Ohren ziehen.
    Unsere Flugabteilung brach sofort auf, um den Lockvogel-Teil des Plans in die Tat umzusetzen. Die drei Schwadronen Totrix-Javelinmänner trafen ein, und die Boote, mit denen sie gekommen waren, hatten Befehl zurückzukehren; an ihnen wollten wir uns nicht vergreifen. Dazu veranlaßte mich mein dummer elterlicher Stolz! Ich wollte Drak nicht spüren lassen, wie bedrängt wir waren, wußte ich doch um die Komplexheit der Probleme, mit denen er sich herumschlug.
    Für mich kam nicht in Frage, in Ovalia stillzusitzen und Kapt Hangrol zu gestatten, eine formvollendete Belagerung zu beginnen. Er konnte uns mit einem Teil seiner Armee mühelos niederhalten, den Rest sammeln und weiterfliegen. Aber er mußte nur eben lange genug stillhalten, damit unsere Einheiten, die wir nur Stück für Stück verlagern konnten, ihre Ausgangspositionen erreichten. Und dann – Dornefeu!
    Als mischten sich die Götter in unseren Plan ein, überraschte mich der Kampfgeist unserer Armee. Einer der breiten Boulevards der Stadt wurde aufgerissen. Die Pflastersteine wurden in quoffagezogene Wagen geladen und sollten als Munition gegen die Hamalier dienen. Ganze Kolonnen arbeiteten mit Spitzhacken und Brechstangen. Etliche Tavernen machten recht gute Geschäfte mit den durstigen Helfern, die gerade Pause hatten.
    Die Männer riefen mir zu, als ich vorbeiritt.
    Mein Blick fiel auf eine Gruppe. Ich kannte sie natürlich. Ein stämmiger rotgesichtiger Mann mit schimmerndem schwarzen Haar – ungewöhnlich für einen Vallianer – ließ seine jungen Leute strammstehen. Sein gutmütiges Grübchengesicht lächelte, und er salutierte mit der rechten Hand, während die linke noch den Kelch umschloß.
    »Wann marschieren wir Majister?«
    »Sobald ihr die Schänke leergetrunken habt, Brad!«
    Seine Männer brüllten zustimmend. Brad der Berry war ein Wirt in Vondium. Aber weitaus mehr als das, bei Vox! Es wurde gemunkelt, er habe früher als Magier gewirkt, und tatsächlich vermochte er verblüffende Zaubertricks vorzuführen. Außerdem sollte er der Sohn eines Prinzen sein und sich in früher Jugend abgesetzt haben, weil er ein Leben als Zauberer und Schänkenwirt der Existenz an einem Hof vorzog. Er hatte auf eigene Kosten ein Regiment ausgehoben und ausgerüstet, vorwiegend aus Stammgästen seiner Taverne des ›Hagli-Busch‹. Die Männer nannten sich ›Hagli-Busch-Hilfstruppe‹. Mein Blick fiel auf die abgedeckten Wagen, die in der Nähe standen.
    »Guter Brad, ich würde wetten, daß auf den hübsch verzurrten Wagen mehr Bier ist, als Bögen zu finden sind, mehr Schnaps als Pfeile, mehr Wein als Waffen!«
    Er lachte fröhlich und hob den Kelch.
    »Wir haben, was wir brauchen, Majister«, sagte er. »Du wirst es erleben.«
    Die Antwort genügte völlig, um die aufgeworfene Frage zu beantworten. Für mich kam Brad der Berry für höhere Aufgaben in Frage. Er war Jiktar seines Regiments; er sollte sich nicht nur als Kämpfer, sondern auch in anderen Bereichen des Lebens als wertvolle Hilfe erweisen. Als sehr wertvolle Hilfe ...
    Die ›Hagli-Busch-Hilfstruppe‹ widmete sich weiter ihrer selbstauferlegten Aufgabe, jede Schänke in Ovalia leerzutrinken – während sie zwischendurch der Armee aushalfen.
    Während ich auf Schattens Rücken zum Turm von Avoxdon zurückritt, schaute ich zum Himmel auf und erblickte dort einen prächtigen rotgoldenen Vogel, der im strahlenden Licht der Sonnen von Scorpio kreiste. Unwillkürlich stockte mir der Atem. Aber dann ritt ich weiter. Niemand außer mir vermochte den herrlichen Raubvogel zu sehen. Er war der Gdoinye, der Bote und Spion der Herren der Sterne, und ich fragte mich, ob ich jetzt auf dramatische Weise in einen anderen Teil Kregens befördert werden sollte, um für die Herren der Sterne einen Auftrag zu erledigen. Ich ritt weiter und beachtete den Vogel nicht. Er beäugte mich, während er hoch am Himmel kreiste, dann ließ er einen Flügel zucken und schwebte davon, verschwand im grellen Schein der Sonnen.
    Nun ja ... am besten zog ich den Kopf zwischen die

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