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Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 22 - Jikaida-Zyklus 04 - Ein Sieg für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewesen. Die erschreckende Veränderung konnte unmöglich nur auf den Bürgerkrieg und seine Schrecken zurückzuführen sein.
    »Rast Hangrol rückt uns näher«, sagte Turko aufgekratzt, als die Landkarten und die Meldungen unserer Kundschafter zeigten, daß die Angreifer nur noch einen Tagesmarsch entfernt waren. Layco Jhansis Männer hatten jeden Gedanken daran aufgegeben, tiefer ins Innere von Orvendel vorzustoßen. Ich konnte mir vorstellen, daß Kapt Hangrol und Malervo Norgoth sich deswegen in die Haare geraten waren, eine Vorstellung, die meine boshafte Seele erfreute. Wir hatten das rote Tuch hochgehoben, und der Gegner lief nun geblendet und erzürnt hinter uns her.
    »Richtig, Turko – oder sollte ich sagen, Kov Turko?«
    »Darauf kann ich dich nur fragen: Ist dir nach ein paar Runden auf der Matte zumute?«
    Wir lachten, wußten wir doch, wie sinnlos und lächerlich alle diese noblen Titel in Wirklichkeit waren, die man nicht überbewerten durfte.
    Unsere komplizierten Manöver faszinierten mich. Wir drehten uns immer so, daß wir die Zehnte Kerchuri mit ihrer kompakten Lanzenformation im Angelpunkt behielten. Und natürlich gingen die Orvendeler besonders streng vor, wenn ihnen Gegner in die Hände fielen.
    Faszinierend oder nicht – die Phase des Manövrierens und In-die-Irre-Führens mußte zu Ende gehen.
    »Du hast recht, Turko. Morgen müßten alle hübsch in Position sein.«
    »Die Stelle, die du ausgesucht und an die du unsere Gegner gelockt hast, ist ideal. Nun brauchen sie nur noch wie dumme Dermiflons blökend anzugreifen.«
    »Das werden sie bestimmt tun. In dem verzweifelten Bemühen, ihre Verluste in Vallia auszugleichen, hat Herrscherin Thyllis Kämpfer hierher entsandt. Hangrol weiß, daß er seinen Kopf verliert, sollte er hier untergehen.«
    Alles war vorbereitet. Die Männer saßen an ihren Lagerfeuern und sangen noch ein wenig; die meisten aber, die keine Veteranen waren, hatten sich zum Schlafen niedergelegt.
    Schließlich stiegen rot und grün die Sonnen von Scorpio in den Himmel. Ein frischer Duft lag in der Luft. Wer noch Appetit hatte, aß etwas. Ein letztes Mal wurden Waffen poliert und Rüstungen zurechtgerückt, dann brüllten schon die Deldars und ließen ihre Männer antreten. Und endlich war unser zerlumpter kleiner Haufen, der sich großartig Achte Armee nannte, zum Kampf bereit.
    Wir standen in einer überschaubaren Landschaft – ein entscheidender Faktor. Da wir nicht stark genug waren, um uns Hangrol im offenen Kampf zu stellen, mußten wir ihn dazu bringen, uns Stück um Stück anzugreifen, was er als kluger General natürlich nur tun würde, wenn er hinsichtlich der wahren Lage getäuscht wurde. Die Ebene war hier von einer breiten Kerbe durchschnitten, dem Bett eines uralten Flusses, wegen der vallianischen Kanäle vor langer Zeit ausgetrocknet. Hier postierten wir die Bogenschützen. Am Ende der Senke stand die Zehnte Kerchuri in kompakter Formation, ein schimmerndes Gebilde aus roten Uniformen und bronzenen Brustpanzern, darüber funkelnde Lanzenspitzen. Ich hatte sie so weit zurückgesetzt, daß sie vom anderen Ende aus nicht gesehen werden konnten. Unsere Kavallerie wartete an den Flanken auf meine Befehle. Kundschafter und Störtruppen rückten gruppenweise vor, um zu verhindern, daß der Feind sich einen guten Überblick verschaffte. Die Churgurs warteten dicht vor den Bogenschützen. Auf den ersten Blick war es ein simples Arrangement, das sich nicht einmal sonderlich militärisch ausmachte. Ich hätte so manchen Prinzen und General nennen können, der beim Anblick dieser Formation erbleicht wäre.
    Unsere gesamte Luftstreitmacht raste los, um die letzte große Täuschung durchzuführen. Dazu bot ich sogar den schwerfälligen alten Weyver auf, hinter dessen niedriger Reling sich eine ganz muntere Truppe Halsabschneider verbarg, ebenso wie ein Dutzend Varters, bereit, Ovalias hartes Straßenpflaster auszuspucken.
    »Hangrols Luftkämpfer wirst du nicht täuschen können, Dray!« Turko stemmte seinen schweren Schild auf den Sattel. »Bei Morro dem Muskel! Sie werden uns umschwirren wie Hornissen ...«
    »Das ist schwer vorherzusagen«, antwortete ich ernsthaft, denn hier sah ich ein taktisches wie auch psychologisches Problem. »Wenn unsere Leute sie größtenteils fortlocken können, werden unsere Bogenschützen mit dem Rest schon fertig.«
    »Ich wünschte nur, Seg wäre hier!« sagte Turko und beruhigte seine Zorca.
    Bei Zair! Und ich erst! Am liebsten

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