Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Schlacht hatte uns Vondium, die Hauptstadt Vallias, zurückgegeben und zu meiner Krönung als Herrscher geführt – was immer das nützen sollte.
    Ich gebe zu, daß ich einigermaßen mürrisch fragte: »Und die Herrscherin ist noch nicht zurück?«
    »Rosala wartet voller Geduld, Majis, und Floria ebenfalls.«
    Ich hatte Bjanching mit dem Auftrag verlassen, sich zusammen mit Deb-Lu-Quienyin darum zu bemühen, den neuen schrecklichen Einfluß unseres Erzfeindes Phu-Si-Yantong zu brechen. Die heutigen Feierlichkeiten hatte ich völlig vergessen. Und während sich die Prozessionen durch die Stadt wanden und die mit Baldachinen versehenen schmalen Boote durch die Kanäle glitten und die Kapellen spielten und das Volk jubelte – während dies alles ablief, würden die Zauberer miteinander ringen und sich bekämpfen, auf Ebenen, die der barbarischen Festpracht, die man um Opaz den Segensreichen entfachte, weit entrückt waren ...
    »Die Herrscherin weiß genau, welche Strafe ich heute über mich ergehen lassen muß.« Ich zerrte die Schnalle fest, und die Mazilla begann zu schwanken. Meine Roben funkelten. Ich kam mir wie ein Hofnarr vor. »Also sorgte sie dafür, daß sie nicht hier war, um mein Unbehagen zu teilen.«
    »Majis!«
    »Schon gut, schon gut. Ich bin nur schlechter Laune.«
    »Jawohl, Majis.«
    Guter alter Emder! Ein Kamerad, ein Freund, ein Helfer, der dafür sorgte, daß auch das letzte Hemd nicht ohne Knöpfe war, daß die Stiefel spiegelblank glänzten, daß die Schwerter keine Scharten aufwiesen.
    Es nützte nichts. Ich mußte heute meine Pflicht tun. Auch dies gehört zu meinen Aufgaben als Herrscher – wie die Sorge um Zorca-Hornfäule und die Getreideversorgung und die neuen Goldminen und den Sold für die Truppen und das Schulwesen für die Jüngsten. Und ... all die vielen anderen Dinge ...
    Ich möchte die ausschweifende Pracht dieses Tages nicht im einzelnen beschreiben. Die Zwillingssonnen Zim und Genodras flammten an einem klaren Himmel. Das Wasser der Kanäle flirrte im Licht. Die Häuser waren mit Flaggen und Girlanden und Wimpeln und drapierten Stoffen geschmückt. Das Volk brüllte. Die Prozessionen setzten sich in Bewegung, und die Priester sangen ernst und hingebungsvoll ihre Rituale und schwitzten dabei nicht wenig.
    Die Orchester spielten. Abordnungen der verschiedensten Regimenter marschierten mit. Die Leute stolzierten durch die breiten Straßen oder drängten sich in den engen Booten, bis die Kanäle praktisch beschreitbar wurden.
    Singende Menschenketten wogten hierhin und dorthin und wiederholten immer wieder die überlieferten Litaneien, von denen vor allem eine zwischen den halb eingestürzten Häusern widerhallte.
    »OO-lie O-paz ... OO-lie O-paz ...« Immer wieder. Mit ansteigender und abfallender Stimme. Oolie Opaz, immer wieder und wieder.
    Umgeben von Würdenträgern und Edelleuten und Funktionären, begab ich mich nach einem genau festgelegten Plan innerhalb der Stadt von Ort zu Ort. Wie sehr unterschied sich dieser Tag doch von anderen, bei Vox! Heute war ich von Kameraden umringt, von Männern und Frauen, die Schulter an Schulter mit mir gegen unseren gemeinsamen Feind gekämpft hatten. Ich empfand keine Angst mehr vor der stirnrunzelnden Ablehnung, vor dem angewiderten Blick, vor der verächtlichen Wegwendung. Diese Angst war gerade heute, gerade an diesem Tag verflogen.
    Die Zweite Schwertwache war unauffällig zur Stelle, und achtete darauf, daß sich nicht doch eine echte Gefahr für mich entwickelte.
    Immer wieder kamen Boten und informierten mich über die Fortschritte, die Bjanching erzielte. Er hatte bisher keinen klaren Kontakt mit Quienyin aufnehmen können. Die beiden Zauberer aus Loh bemühten sich intensiv, Ausdehnung und Kraft dieser neuen Barriere zu erkunden, die Phu-Si-Yantong errichtet hatte.
    Vallia ist ein zivilisiertes kregisches Land, das allerdings hier und dort ziemlich wilde Ecken hat, wovon ich ein Lied singen kann. Trotzdem lief hier ein prächtiges barbarisches Spektakel ab – die Prozessionen, das Funkeln der Edelsteine und Federn, die geschmückten Tiere, der Lärm der Trommeln und Gongs und schrillen Trompeten, die Gerüche und Aromen, die Vitalität des ganzen Bildes ...
    Aber seinen richtigen Glanz erhielt der Tag erst kurz vor der Mittstunde.
    »Ich bin wie ausgedörrt«, sagte Nath na Kochwold – der sich seines Namens mit großer Klarheit erinnerte – und lächelte. »Ich freue mich auf die Mahlzeit beinahe ebenso wie auf den

Weitere Kostenlose Bücher